Belege aus der SBZ

  • Einzelfrankatur auf sehr seltener Bedarfspostkarte in Form einer Eilgutbenachrichtigung der Expressgutabfertigung des Bahnhofs Güstrow vom 09.11.1945


    Die Karte ist eigentlich um 3 Rpf überfrankiert, aber es steht zu vermuten, dass hier eine gezwungene Überfrankierung vorlag, weil im Bahnhof Güstrow vermutlich keine Marken zu 6 Rpf vorrätig waren. Die Wertstufe 5 Rpf gab es in Mecklenburg-Vorpommern zu dem Zeitpunkt auch noch nicht. Diese Wertstufe kam erst am 17.01.1946 im Rahmen der sogenannten Abschiedsausgabe an die Postschalter.


    Beste Grüße

  • Hallo kj,


    eine schöne Karte, die ich bei einem günstigen Preis sogar als Nichtsammler dieses Gebietes mitgenommen hätte. Dir hätte ich sie dann für viel Geld angeboten. ;) ^^


    beste Grüße

    Dieter

  • Dann möchte ich auch hier noch einen hübschen Belege vorstellen.


    Seltene Portostufe von 26 Rpf in Form einer Mischfrankatur der Nr. 48 a mit einer Nr. 69 X b der OPD Halle für die Provinz Sachsen. Zur Gebühr von 6 Rpf für die Fernpostkarte kamen noch weitere 20 Rpf für die Sonderleistung Nachnahme in der ersten Portoperiode bis 28.02.1946. Die Aufgabe der Karte erfolgte am 05.01.1946 im Postamt Grünhain (Sachs).


    Da der Empfänger in Schwarzenberg im Erzgebirge unbekannt war, konnte die unglaubliche Summe von 1,59 RM nicht erhoben werden und die Karte wurde mit einem Rückleitevermerk versehen und nach Grünhain zurück gesandt.


    Beste Grüße

  • Heute eine seltene Einzelfrankatur der Nr. 57 in a - Farbe "dunkelgrün Töne" auf portorichtiger Ortskarte in Seiffen gelaufen. Die Abstempelung erfolgte im Postamt Seiffen / Erzgebirge am 22.01.1946 mit dem hübschen Werbestempel mit dem Werbetext "Spielzeugdorf".


    Der Empfänger war der bekannte Philatelist Hans Scherwenke, der auch mit der Postmeistertrennung Seiffen im engen Zusammenhang steht.


    Beste Grüße

  • Dann noch die Steigerung zum zuletzt gezeigten Beleg, eine sehr seltene Mehrfachfrankatur der Nr. 57 in a - Farbe "dunkelgrün Töne" auf portorichtiger Ortskarte in Chemnitz gelaufen.

    Es handelt sich um eine Ortspostkarte der zweiten Portoperiode. Solche Belege muss man wirklich suchen !


    Die Abstempelung erfolgte im Postamt Chemnitz 4 am 05.06.1946 mit Maschinenstempel mit dem Werbetext "Vergiss nicht Strasse / und Hausnummer / anzugeben".


    Beste Grüße

  • Dieses schöne Thema soll doch nicht einschlafen, deshalb heute ein senkrechtes Paar der 42 Rpf Ziffern aus der ersten Einheitsausgabe des Alliierten Kontrollrates auf einem Fensterumschlag als portorichtige Frankatur für einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe mit der Sonderleistung EInschreiben ab Limbach in Sachsen in der 2. Portoperiode (24 Rpf plus 60 Rpf).

    Dazu fand ein Blanko-R-Zettel mit dem eingestempelten Ort Limbach (Sachsen) Verwendung.


    Die Frankatur wurde am 11.03.1947 mit dem Stempel Limbach (Sachs) Kb. "h" entwertet.


    Frankaturen mit der Wertstufe 42 Rpf sind keine Massenware und selbst als Mehrfachfrankatur, die doch eine längere Zeit möglich war, nicht häufig anzutreffen.


    Beste Grüße

  • Hallo Rüdiger,

    danke das du in dem Thema weiter Belege vorstellst, mir fehlt etwas an Material.

    Ortspostkarte vom 25.8.1948 in der Währungsreformzeit.

    Die 10 Pf. Gebühr sind abgegolten mit Marken vor der Reform zu 1 Mark, diese hatten 1/10 Frankaturwert.

    Nach meiner Meinung selten, das eine Messemarke dabei war.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,


    es freut mich, dass du auch wieder einen Beleg zeigst. Die Frankatur von 1 RM, bzw. 10 Pf ist hübsch zusammen gesetzt worden, mit dem Wertstempel der Ganzsache und dazu mit einer Sondermarke zur Leipziger Messe. Ich schätze eine solche Frankatur auch als seltener ein.

    Ich hoffe nur, dass die Textseite der Karte auch ordentlich genutzt wurde, damit man hier tatsächlich von postalischem Bedarf ausgehen kann.


    Beste Grüße

    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Hallo Rüdiger,

    anbei die Rückseite. Trotz vielfachen Lesen kann ich mit dem Text absolut nichts anfangen.

    Was bedeutet 2 Tag unsere Beglückung b.z.w. Volksbeglückung. Rätselhaft, ich kann allerdings nicht alles lesen.



    Einschreiben von Calau nach Berlin vom 25.2.1946 mit rücks. Ankunftstempel

    Den Notstempel habe ich auf eindeutiger Bedarfspost von November 45 bis März 1946 im Netz gefunden. Warum erhielt Calau keine Normalen Stempel oder war es nur eine Postagentur?

    Jedenfalls ein wunderbarer Beleg.



    Eine Internetauktion über 8 Tage ist eine Katastrophe, habe gestern bei Klüttermann bei Germania und infla mein Limit schon überzogen.

    Am Dienstag kommt SBZ und da kommt diese Zahlkarte über 1500 Mark Einzahlung.

    Nur für Spezialisten, Ausruf gerechtfertigt, wahrscheinlich nur einmal im Sammlerleben erreichbar.

    Beste Grüße Bernd

    2 Mal editiert, zuletzt von BaD ()

  • Heute einmal einen Beleg mit einer POL-Lochung der Wertstufe 12 Rpf aus der Freimarkenserie "Provinzwappen" Nr. 79 Y a aus Halle / Saale.

    Es handelt sich dabei um einen portorichtigen Bedarfsbrief des Polizeipräsidenten aus Halle nach Leipzig. Die Frankatur wurde am 28.01.1946 im Postamt Halle (Saale) 7 mit dem Kb. "a" entwertet.


    Vollständige Bedarfsbriefe mit den POL-Lochungen aus Halle sind Seltenheiten.

    Der Brief hat ein Attest von Herrn Dr. Jasch.



    Die Marke mit der Lochung nochmals im Detail.


    Beste Grüße

  • Hallo Rüdiger,

    ein phantastischer Brief mit der POL-Lochung.


    Am 5.7.1948 konnten nach der Währungsreform die alten Marken zu 1/10 des Nennwertes aufgebraucht werden. Hier auf einer Bedarfskarte die 1 Mark Ziffer, die ermäßigte Gebühr für Ortskarten von 10 Pf. war erreicht.

    Beste Grüße Bernd

  • Einschreiben von Calau nach Berlin vom 25.2.1946 mit rücks. Ankunftstempel

    Den Notstempel habe ich auf eindeutiger Bedarfspost von November 45 bis März 1946 im Netz gefunden. Warum erhielt Calau keine Normalen Stempel oder war es nur eine Postagentur?

    Jedenfalls ein wunderbarer Beleg.

    Ich kann auch einen Brief mit diesem Notstempel zeigen. Es ist ein Ortsbrief, der in Calau in der Niederlausitz gelaufen ist. Die Entwertung der Frankatur erfolgte am 17.12.1945 mit dem Notstempel Calau (Niederlausitz).


    Nach dem Katalog der "Ortsnotstempel Deutscher Postanstalten 1945-1953" von Arenz/Kahl/Richter wird dieser Stempel in der Gruppe 1 geführt. Ich habe gelesen, dass der Stempel von Calau von Juli 1945 bis April 1946 verwendet wurde.


    Der Brief ist um 4 Rpf überfrankiert und wurde mit einer Einzelfrankatur der Nr. 5 A freigemacht.


    Beste Grüße

  • Guten Abend BaD,


    ein sauberer Beleg, sehr schön präsentierend. Auch wenn ich 0,00 Ahnung von den Postgebühren der Nachkriegszeit in der SBZ habe: Nicht ganz klar komme ich mit der Überfrankatur und dem Ortsbrief, warum ?


    1. Der Brief wurde vom Bürgermeister der Gemeinde Gosda aufgegeben, das liegt fast 50 km weiter östlich hinter Cottbus.


    2. Der Dienststempel vom Bürgermeister zeigt Calau aus Kreishauptstadt, wurde dieser Notstempel evtl. kreisweit eingesetzt ? So richtig viel Städte und Gemeinden gab es in diesem Kreis ja damals nicht.


    Schönen Abend + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer ()

  • Hallo in die Runde,

    ich zeige hier eine Karte vom 26. Oktober 1945 von Hildburghausen in Thüringen nach Endorf in Oberbayern. Eine Karte also kurz nach der Öffnung des Postverkehrs aus der SBZ in die Westzonen, die ab 24.10.1945 möglich war.

    Interessant sind der Absender Architekt Karl Jüsgen (1877 bis ?? vermutlich vor 1950), der als Mitarchitekten des Zentralbahnhofs Luxemburg und als Erbauer des Empfangsgebäudes des Köthener Bahnhofs in Erinnerung geblieben ist. Aber auch der Adressat ist kein Unbekannter. Es ist Professor Paul Clemen (1866-1947), Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, dem bei wikipedia ein eigener Artikel gewidmet ist.

    Aber auch der Text der Karte, gibt Einblick in diese Zeit kurz nach Kriegsende.


    Sehr geehrter Herr Geheimrat! Die erste wieder geöffnete Postverbindung möchte ich benutzen, Ihnen zum bevorsetehenden Eintritt ins 80. Lebensjahr die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Möge dieses unter einem guten Stern stehen und die Reihe eines besseren Zeitlaufs als ihn die letzten Jahre boten, eröffnen! Hoffebtlich haben Sie das Kriegsende ohne große persönliche Verluste überstanden und finden nun endlich das längst verdiente otium cum dignitale.

    Wir hatten vor Jahresfrist unsern Zufluchtsort Wien mit Thüringen vertauscht, fanden aber auch hier wenig Ruhe. Insbesondere mußten wir hier mehrfach kurzfristig und unter Verlusten unsere Wohnung räumen. Nun kehrten wir gern an den Rhein zurück, wenn wir nur eine Bleibe hätten. Aber damit dürfte es leider noch gute Weile haben, zumal ich auch als Nicht Pg anscheinend für die Mitarbeit am Wiederaufbau als zu alt gelte.

    Recht herzliche Grüße Ihr K. Jüsgen 26.X.45




    Gruß Christian

  • Werte Sammlerfreunde


    Anbei ein einfacher, überfrankierter Beleg aus der SBZ.

    Auslandbrief von Zwickau (Sachsen) aus der Sowjetischen Besatzungszone vom 23.11.1947 nach Brig. Trotz der Tarifänderung von 75 RPf. auf 50 RPf. für einen Auslandbrief auf den 15.9.1947, weiterhin nach altem Tarif, mit einer Marke aus der Ziffernserie von der ersten Einheitsausgabe des Alliierten Kontrollrates frankiert.


    Sammlergruss


    Martin

  • Werte Sammlerfreunde


    Dieser Beleg aus der SBZ in die Schweiz ist nun richtig frankiert.

    Auslandbrief von Mülsen St Niclas (Sachsen) aus der Sowjetischen Besatzungszone vom 27.2.1948 nach Brig. Tarifgerechte Frankatur von 50 RPf. für einen Auslandbrief gültig vom 15.9.1947 (bis 30.06.1952) mit einer Marke aus der Ziffernserie.



    Rückseite mit rotem Zonenstempel.


    Sammlergruss


    Martin