Belege aus der SBZ

  • Hallo Bernd,


    ein wirklich interessanter Beleg. Das ist zwar nicht mein Thema, aber was ich im Rahmen meiner Heimatsammlung bisher sah, gab es eher eine Überfrankatur von einigen Pfennigen (alt).


    Dieter

  • Ich möchte euch heute 2 Briefe aus meiner Heimatsammlung aus dem Zeitraum der Portoerhöhung am 01.03.1946 zeigen.


    Brief vom 19.02.1946 mit Einzelfrankatur der Michel Nr. 97x (gepr. Zierer BPP) nach München.

    Gebühr 12 Pfennig für einen Fernbrief bis 20 Gramm (bis 28.2.1946)

    Entwertet mit dem Tagesstempel von Stadtroda (UB b) - hier wurden die sich ehemals vor dem UB befindlichen Sterne aptiert.

    Brief vom 12.3.1946 mit Mehrfachfrankatur der Michel Nr. 97 b z2 (gepr. Jasch BPP) nach München.

    Gebühr 24 Pfennig für einen Fernbrief bis 20 Gramm (ab 01.3.1946)

    Entwertet mit dem Sonderstempel von Stadtroda.


    Noch ein Vorschlag meinerseits: eventuell sollte man dieses Thema in die verschiedenen OPD`s unterteilen.


    In den nächsten Tagen werde ich noch mehr zeigen.


    Gruß Matthias.

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Hallo Matthias.


    Wunderbar, besser kann man die Portoerhöhung nicht zeigen.

    Zu deiner Anregung:

    Rüdiger sammelt Ostsachsen.

    Mich muss man besonders betrachten, ich habe keine Sammlung, ich trage Belege aus allen Gebieten und Zeiten ( momentan die Jahre 1582 bis 1953) zusammen.

    Eine Unterteilung würde uns trennen.

    Rüdiger hat für Ostsachsen viele Teilgebiete angelegt. Wunderbare Themen, aber es ist eben nur die Zeit der eigenen Ausgaben und Besonderheiten dieser OPD bis ca 1946.

    Das selbe kannst du für Thüringen machen, aber es wird wohl ein einsames unterfangen.

    Hier sind deine Belege hochwillkommen, aber eben nicht zu spezialisiert auf einen Zeitabschnitt oder ein Teilgebiet der SBZ.

    Mir ist klar, das wir hier etwas hin-und herspringen, aber das hat auch seinen Reiz.

    Beste Grüße Bernd

    Anbei Brief bis 100 gr- Einschreiben-Nachnahme vom 3.5.1949 portogerecht mit 148 Pf. frankiert.

    Ein Brief vom Messeamt ohne Messemarken in der Frankatur, wohl ungewöhnlich?

  • Okay, kein Problem. Ich dachte nur das es eventuell zu unübersichtlich wird.

    Dann zeige ich mal 2 weitere Belege die den Zeitraum der Portoerhöhung betreffen.

    Obwohl es in Thüringen seit 01.10.1945 eigene Briefmarken gab kam es immer wieder zur Notmaßnahme mit Barzahlung am Schalter durch "Gebühr bezahlt"


    Einschreibe - Brief im Fernverkehr vom 01.02.1946 für 42 Pfennig Porto handschriftlich notiert (12 Pfennig Porto plus 30 Pfennig Einschreiben)



    Einschreibe - Brief im Fernverkehr vom 2.03.1946 für 84 Pfennig Porto handschriftlich notiert (24 Pfennig Porto plus 60 Pfennig Einschreiben)


    Gruß Matthias

    Suche immer Belege von Roda / Stadtroda.

  • Die weiteren Ausgaben der SBZ außer den Kontrollratsausgaben , den Bezirksstempelmarken, den Überdrucken " Sowjetische Bezatzungszone" und natürlich den Köpfe-Marken werden sehr selten gezeigt. Messemarken sowieso, es besteht die Ansicht, die kleben nur auf Sammlerbelegen.

    Hallo Bernd,


    irgendwie hast Du recht, die Sondermarken der Allgemeinen Ausgaben sind zu Unrecht nicht so wirklich präsent. Aber es gibt schon Bedarfsfrankaturen und nicht nur Sammlerbelege der einschlägig bekannten Hersteller.

    Als Beispiel zeige ich einmal einen Beleg mit der Mi.Nr. 228 als Einzelfrankatur auf einer Bedarfspostkarte ab Dresden N 54 vom 18.12.49.


    Beste Grüße

    Rüdiger


    Beste Grüße

  • Noch ein Vorschlag meinerseits: eventuell sollte man dieses Thema in die verschiedenen OPD`s unterteilen.


    In den nächsten Tagen werde ich noch mehr zeigen.


    Gruß Matthias.

    Hallo Matthias,


    eine Aufteilung in die unterschiedlichen OPD`en macht dann Sinn, wenn wir ausreichend Teilnehmer haben, die diese Themen auch am Leben erhalten können. Aber wie Bernd schon ganz richtig ausgeführt hat, ist unsere kleine Gruppe der SBZ - Freunde überschaubar.

    Ich versuche bei der OPD Dresden schon eine ganze Zeit lang, das Interesse zu wecken, bzw. zu erhalten. Das kostet schon ein wenig Durchhaltevermögen, vor allem dann, wenn man überwiegend Alleinunterhalter ist. Aber bislang hat sich noch keiner der altdeutschen Freunde über das moderne Zeug beklagt, also werden wir hier wohl akzeptiert und auch gelesen. Das freut mich natürlich sehr.


    Wie wäre es denn, wenn Du das eine oder andere Thema zu Thüringen eröffnen würdest ? Die OPD Erfurt ist unglaublich vielfältig hinsichtlich Abstempelungen, Frankaturen, Ausgaben usw.. Das gäbe bestimmt hochinteressante Themen. Und den einen oder anderen Beleg könnte ich sicher auch beitragen.


    Dieses allgemeine Thema schöpft seinen Reiz gerade aus der Vielfältigkeit der Belege aus der gesamten SBZ und mir gefällt die Mischung eigentlich ganz gut :).


    Auf jeden Fall freue ich mich auf weitere Belege aus Deiner Sammlung.


    Beste Grüße

    Rüdiger

    Beste Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Aber bislang hat sich noch keiner der altdeutschen Freunde über das moderne Zeug beklagt, also werden wir hier wohl akzeptiert und auch gelesen. Das freut mich natürlich sehr.

    Hallo Rüdiger

    Es gibt wohl nicht viele Sammelgebiete die interessanter und spannender ist als Deutschland 1945-1950 (zirka). Einmal dachte ich dass es nur voll von Philatelistische Belege war, aber durch diese Threads habe ich meine Vorurteile ändern müssen. Meiner Meinung nach ein sehr gute Werbung für den Anfänger der noch nicht weiss "wohin man gehen soll". :)


    eine Aufteilung in die unterschiedlichen OPD`en macht dann Sinn, wenn wir ausreichend Teilnehmer haben, die diese Themen auch am Leben erhalten können.

    Den Gefahr, glaube ich, dass es für ein Forum nicht richtig ist alles "zu Speziell" zu machen weil viele die nicht Experten sind den Übersicht verliert. Es ist ja immer so dass wenn die Menge zu gross ist braucht man eine grosse Kapazität die Übersicht zu halten was ja die Laien normalerweise nicht haben. So ich denke dass man es so wie es ist weiter gehen soll. Aber, auf die andere Seite, "wer die Schuhe an haben" soll und kann es besser beurteilen.


    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Liebe Freunde,


    ich lese hier eigentlich immer mit (wie in den meisten Rubriken dieses Forums), nicht gleich sofort, sondern sozusagen kumulativ, wenn genug zusammenkommt. Weil es von meiner Seite inhaltlich nichts beizutragen gibt, bleibe ich halt stiller Leser. Trotzdem: bitte weiter so!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Anbei Ortsbrief-Einschreiben vom 14.7.1948, der 76 Pf. Gebühr erforderte.

    60 Pf. mit Marken und 16 Pf. Gebühr bezahlt.

    Ich habe den Brief erworben, da der Bedarf eindeutig ist. Meine Bedenken, das solche Briefe unter Sammlereinfluß entstanden sind muss ich aber langsam ändern. Anscheinend hatte die Beamten wirklich nicht die passenden Marken zur Gesamtgebühr zu den von Einlieferer vorgeklebten Werten. Das findet man auch bei 10-fach-Frankaturen.

    Kein Beamter liebte Barfrankatur, das war immer viel Arbeit und viel Kontrolle. Auch diese 16 Pf. mussten zwingend ins Annahmebuch und im Gebührenbuch eingetragen werden.

    Der Gebühr- Bezahlt- Stempel ohne Signum widersprach eindeutig den Vorschriften.Der Unterschlagung von Geldern war Tür und Tor geöffnet.

    Beste Grüß Bernd

  • Ich habe den Brief erworben, da der Bedarf eindeutig ist. Meine Bedenken, das solche Briefe unter Sammlereinfluß entstanden sind muss ich aber langsam ändern. Anscheinend hatte die Beamten wirklich nicht die passenden Marken zur Gesamtgebühr zu den von Einlieferer vorgeklebten Werten. Das findet man auch bei 10-fach-Frankaturen.

    Hallo Bernd,


    es gab in Kleve mindestens einen Unternehmer, der auch Philatelist war. Es tauchen immer wieder Bedarfsbriefe vom ihm und an ihn auf, die eindeutig philatelistsch beeinflußt sind. Also Zwitter.

    Vor der Währungsreform verfügten etliche Leute - Sammler oder Händler - über so viel Geld, daß man PKs mit der eigenen Adresse bedrucken ließ, diese verschickte und dann von bestimmten Dienststellen - z.B. Poststellen II - mit deren Stempel versehen zurück bekam. Von solchen Belegen gibt es eine Menge.

    Meiner Beobachtung nach gab es im hiesigen Raum ab 1948 nur noch wenig und nach der Währungsreform gar nichts mehr in dieser Art.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo,

    Wertbriefe sind relativ selten (in der SBZ) , meist von Briefmarkenhändlern verschickt.

    Brief von 21-100 gramm= 48 Pfennige

    Wertangabegebühr = 20 Pfennige

    Behandlungsgebühr über 100 Mark ( bis 100 Mark = 80 Pfennige) = 1 Mark

    Somit Portogerecht 1,68 Mark verklebt.

    Wie für Wertbriefe vorgeschrieben, Marken mit Abstand verklebt.

    Beste Grüße Bernd


  • Hallo,

    Paketkarte vom 5.9.1946 zu einem Paket von 5 Kg. von Gusow nach Berlin in der 1. Entfernungstufe bis 75 Km. portogerecht mit 60 Pf. frankiert.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo,

    Drucksache Einschreiben vom 14.8.1926.

    Erfoderliches Porto 6 Pf. Drucksache und 60 Pf. Einschreiben.

    Normalerweise sind Kempebelege ein rotes Tuch für mich, Kempe hat nach Ostsachsensammlern über 10000 Belege gebastelt..

    Beleg ist überfrankiert, wobei die linken 3 Marken Kempe gleich darunter postfrisch anbietet.

    Die erste Serie, die Kempe auf der Rückseite anpreist und anbietet habe ich für Nichtkenner abgebildet.

    Der Verkaufspreis der 9 Werte am Schalter betrug 1 Mark 41 Pfennige.

    Seine Verkaufspreise sind unglaublich hoch, er hatte durch seine Verflechtung mit der Post aber sehr große Mengen am Lager.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo,

    am 1. April wurde der Postverkehr der SBZ ins Ausland ( ohne Spanien und Japan) für einfache Belege wieder zugelassen.

    Als Gebühr wurden 45 Pf. für Postkarte und 75 Pf. für Brief bis 20 gramm festgelegt.

    Diese Karte wurde am 19.5.1946 von Heidenau ( Sachsen-Land) in die Schweiz abgeschickt.

    Sie kam bis zur amerikanischen Zensur ( wo ? ) und wurde mit Begründung zurückgeschickt.

    Es ging um eine Tauschverbindung, die es vor dem Krieg gab,und neu belebt werden sollte.

    Warum geschäftliche Mitteilungen in der US-Zone verboten waren, ist mir nicht bekannt.

    Eine Tauschverbindung = eine geschäftliche Mitteilung, das ist hart.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo,

    ein Beleg, der unscheinbar, aber sehr schwer zu finden ist.

    Es war nach Kriegsende nicht ganz klar, ob Behörden weiterhin unter "Frei durch Ablösung Reich"

    Postsendungen unfrankiert verschicken konnten. Postämter fragten bei den OPDs an, ob das noch richtig wäre. Erst am 6.8.1945 erklärte die OPD Leipzig das Verfahren für nichtig und die anderen OPDs schlossen sich an.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo,

    im Frühjahr 1949 erhielt ein Verein die Zeitung " Deutsche Finanzwirtschaft " monatlich als Zeitungsdrucksache. Diese hatte einen Sondertarif, hier sind auf dem Streifband neben der Nachnahme von 40 Pfennigen noch 16 Pfennige frankiert. Das erforderte eine Zeitschrift von 100-250 gramm, eine normale Drucksache mit dem Gewicht hatte 25 Pfennige Gebühr.

    Beste Grüße Bernd

  • Heute von mir eine bedarfsgebrauche Ganzsache von Westsachsen. Diese Fernpostkarte P 17 der OPD Leipzig ist am 25.01.1946 von Leipzig nach Gaschwitz gelaufen, Abstempelung im Postamt Leipzig N 14 mit dem Kb. "b".


    Beste Grüße

  • Hallo,

    Anbei 2 Postanweisungen aus der Zeit der Währungsreform mit Bezirksstempel- Marken .

    Die Postanweisung über 95 Mark von Chemnitz nach Mühlberg erforderte eigentlich nur 40 Pf. Gebühr.

    Die Reklame-Zentrale in Chemnitz frankierte selbst und hatte wohl nur 24 Pf. Marken vorher eingekauft.

    Sie verklebte 48 Pf. und der Postbeamte notierte neben der Frankatur "Abs", das zeigte: Er war es nicht!.



    Viel interessanter ( und teurer) folgende Postanweisung:

    Am 3.7.1948 wurde die Postanweisung in Chemnitz über 7 Mark der deutschen Notenbank ( es gab keine Reichsmark in Ost und West mehr) nach Berlin portogerecht frankiert mit 20 Pf. aufgegeben.

    Das Postamt Berlin SO 36 lag in Kreuzberg und somit dem Amerikanischen Sektor. Dort gab es aber nur die Deutsche Mark. Mich überrascht, das die Postanweisung am 6.7.1948 überhaupt bis zum Postamt SO 36 kam. Die adressierte Firma auf der Köpenikerstr.50 gab es auf jeden Fall zu der Zeit ( Telefonbuch).

    Die Postanweisung ging zurück, rückseitig gestempelt: unzustellbar.

    Diese Rücksendung muss an den neuen Währungen liegen. Wusste man das in Chemnitz am 3.7.48 in Chemnitz nicht?

    Abbildung von anderer Postanw. vom 3.7.48 ( Hadersbeck); auch Retour.

    Beste Grüße Bernd