Belege aus der SBZ

  • Hallo zusammen,

    diesen Beleg vom 24.6.1948 12-13 Uhr sollte es eigentlich so nicht geben, wenn ich richtig informiert bin. Das Porto von 50 Pf ist korrekt, allerdings gab es in der SBZ ab dem 24.6. eine Währungsreform. Daher wurden Frankaturen mit der alten Währung anerkannt, wenn sie bei der ersten Briefkastenleerung vorgefunden wurden. Dieser Stempel lautet jedoch auf 12-13 Uhr, was lange nach der 1. Leerung liegt. Im Internet habe ich gefunden, daß das Postamt 25 im Jahr 1900 im Bahnhof untergebracht war. Wenn es in 1948 noch so war, dann ist das Durchschlüpfen wohl der großen Menge an Poststücken und der Weiterleitung ins Ausland zu verdanken. Die Währungsumstellung in der SBZ war in westlichen Ländern am 24.6. sicherlich weitgehend unbekannt.

    Was meint ihr?

    Dieter

  • hallo

    irgendwo (ich weiß aber nicht mehr wo) habe ich mal eine Liste mit den Daten für die Wiederaufnahme des Postdienstes gelesen - für Stützerbach war da der 24.7.1945 genannt - der unten gezeigte Beleg wäre also vom Ersttag:

    Brief vom 24.7.1945, Notmaßnahme "Gebühr bezahlt"-Stempel

    Gruß Klaus

  • Hallo

    und gleich noch ein Beleg - R-Brief vom 1.11.1945 mit "Gebühr bezahlt"-Stempel nach Köln - verbunden mit einer Frage: Kann mir jemand den "Bezahlt"-Stempel von Köln-Bayen??? erklären?

    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,

    das ist ein Ankunftstempel von Köln-Bayenthal. Möglicherweise hatte man keinen nutzbaren Tagesstempel. Wenn du dir die Bilder in der Stempel-Datenbank ansiehst ist zu vermuten, daß der Bezahlt-Stempel aptiert wurde. Später druckte dann das im Gerät verbliebene Material mit.

    Stempeldatenbank

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter

    das der als Ankunftstempel diente, dachte ich natürlich auch - ich stutzte halt nur über den Zusatz "bezahlt" - aber vielleicht hat sich der Postbeamte ja auch nur "vergriffen" ....

    In der Stempeldatenbank sid aber nur normale Stempel - oder übersehe ich was?

    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,

    meiner Meinung nach übersiehst du in der Tat was. Der Stempel hinter dem Link hat unten keinen UB, was zu der Zeit und in einer großen Stadt wie Köln vollkommen ungwöhnlich ist. Dafür findest du im unteren Quadranten ziemlich viel gedruckte Farbe, was auf eine Aptierung durch nicht tiefes Ausschleifen von vorher enthaltenen Elementen hinweist. Dergleichen findet man auch oft bei Geräten, bei denen nach 1937 die Sterne entfernt wurden und das Metall später abgenutzt war.

    viele Grüße vom verrregneten Niederrhein

    Dieter

  • hallo

    noch ein Beleg, verbunden mit ein paar Fragen:

    - Was meint ihr, bedeuted die rote "25"? Nachporto kanns ja wohl nicht sein. ich vermute Bearbeitungsvermerk vom Empfänger - wie auch den Anstrich unten links ...

    - Kann jemand die weiteren Vermerke deuten? Und die letzten drei Zeilen des Textes?


    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,

    vielleicht war der rote Vermerk "25" das Eingangsdatum; würde zur Absendedatum am 24.09. passen.

    Der Absender hatte um Erlassung der Kirchensteuer gebeten, da er nicht in der Kirche sei, und seine Frau keinen Verdienst hätte. Ausserdem wären sie ausgewiesen worden und hätten alles verloren.

    Die Vermerke in lila und Bleistift sind Bearbeitungsvermerke des Kirchensteueramtes.

    Dem Absender wurde ein teilweiser Erlass der Kirchensteuer gewährt:

    5.- RM für 1946 erlassen.

    Um Bgl. der Hälfte

    von 2.- RM bitten (8. Dez. 1946)

    2.- RM gezahlt (21/1.47

    Viele Grüße

    Gerd

  • hallo

    noch ein paar Fragen - was ist das für ein Ausschnitt? Ich lese "Nr. der Nachnahme" - also eine Nachnahme-Karte? Sind die 30 Pfg Porto erklärbar?

    Gruß Klaus