Schöne Belege des Deutschen Reichs

  • Lieber Michael,

    auch meine Lieblingsfarbe ist ganz klar Blau - und zu deinem schönen Brief: Meine Frau hat vor vielen Jahrzehnten mal in Swakopmund gelebt ... aber nur ganz kurz! Dort hatten ihre Brüder einen Geparden als Haustier ... verrückt!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    auch ich mag gerne Blau, es ist aber im Alter nicht mehr so stark wie zu Grundschulzeiten. Damals mußte nach Möglichkeit alles blau sein, so daß ich zeitweise Bläuling genannt wurde.

    Dieter

  • wo wir gerade bei blau sind ...

    Die 45 Rpf. Frankatur des am 7.2.1929 von der Gemeinde Pellworm an Otto Krenge in Flensburg postlagernd aufgegebenen Einschreibens, am 8/2 umgehend an seinen Wohnort Braunschweig nachgesandt, deckt das Fernbriefporto 15 Rpf und die Einschreibgebühr 30 Rpf. ab. Erkennbar wurde der Brief mit Luftpost befördert, aber die 10 Rpf. nicht frankiert.

    Auslöser dieser kostenfreien Luftpostbeförderung war der Jahrhundertwinter 1928/29. Wochenlang lag die Lufttemperatur bei -20 bis -30 Grad, was dazu führte dass das Wattenmeer zufror und der Fährverkehr eingestellt werden musste. Die gesamte Versorgung der Nordfriesischen Inseln erfolgte über eine Luftbrücke.

    Otto Krenge war ein bekannter Aerophilatelist, der Luftpostbelege in beachtlichem Umfang kreierte. Es ist anzunehmen, dass daher die umgehende Weiterleitung erfolgte.

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    wer, außer dir, weiß das schon? Ich hätte jetzt glatt eine Nachtaxe erwartet - aber so macht es natürlich mehr Sinn. 20-30 Grad minus im hohen Norden - sehr außergewöhnlich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber Ralph,

    die Fakten findet man mittlerweile leicht im Netz - schwierig ist eher die Zu- und Einordnung. Aber wem sage ich das?

    besten Gruß

    Michael

    NB: coolen Spruch hast du dir da aktuell zugelegt: (chasing sheeps best left to shepherds) Was soll mir das sagen?

  • Lieber Michael,

    einer meiner Lieblingsfilme von Peter Greenaway: The Draughtman´s Contract.

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    Heute würde solch ein Film nicht mehr gedreht werden, weil 5% der Weltbevölkerung, also all diejenigen, die ihn verstehen würden, als Zielgruppe nicht mehr in Betracht kommen.

    Das musikalische Motiv (ich liebe es) hat eine meiner Lieblingspianistinnen, Valentina Lisitsa, perfekt intoniert:

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    Sorry for off - topic

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Aerophilatelisten nennen die Belege Eisnotflugpost, die jedoch nicht mit dem Superwal geflogen wurde,

    der die Bildpostkarte der Deutschen Luft Hansa A.G.ziert


    Die Karte wurde, wie viele andere auch, über die Luftbrücke auf die Inseln im zugefrorenen Wattenmeer hin oder auch zurück geflogen. Was auffällt: auf allen philatelistischen Karten-Belegen ist die Luftpostgebühr von 10 Rpf. ordentlich frankiert.

    Alfred Schmidt berichtet in einem lesenswerten Artikel von Eiswintern und Luftbrücken

    besten Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix (5. Mai 2022 um 08:05)

  • Lieber Michael,

    großes Kino, wobei ich mir nicht wirklich vorstellen möchte, wie man 1928 bei 30 Grad minus (in der Luft durch den "wind-skill-factor" noch wesentlich kälter, da hin- und hergeflogen ist. Grausige Kälte damals, wobei man in Werchojansk darüber kaum Sorgen gemacht hätte ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    ich habe hier eine Postkarte, die ist zwar nicht sonderlich schön aber interessant. Am 8.12.1903 schrieb jemand eine Postkarte

    An

    Fräulein Lieschen Cornelissen

    Bahnhof-Restauration

    Elten

    Der Schreiber ersparte sich das Aufkleben einer Briefmarke zu 5 Pf und warf die Karte in einen Briefkasten. Bei der Bearbeitung wurde das bemerkt und 10 Pf Nachgebühr angeschrieben. Da das auf der anderen Rheinseite nur 10 km entfernte Elten seit 1865 mit Kleve durch ein Eisenbahn-Trajekt verbunden war, erreichte die Karte auf direktem Weg am nächsten Morgen die Empfängerin in Elten.

    Auf der Vorderseite lesen wir folgenden Text:

    Mit herzliche Grüße sendet dir

    dein Bruder Wilhelm,

    viele Grüße an Eltern und Ge-

    schwistern

    Ob Schwester Lieschen sehr glücklich war, daß ihr Bruder sie 10 Pf für diese Grüße bezahlen ließ?

    Der Trajekt-Betrieb wurde 1912 eingestellt und bestand damit immerhin 47 Jahre.

    Bahnstrecke Kleve-Zevenaar | Objektansicht

    Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, daß von Anfang an Post befördert wurde. Dazu habe ich jedoch nichts gefunden.

    In neuerer Zeit gab es nicht viel Korrespondenz zwischen den beiden Orten. Aus der Zeit, als Kleve noch Hauptort des Regierungsbezirks war, findet man jedoch öfter einen Beleg.

    Dieter

  • hallo zusammen,

    "Luftpost nach Rio de Janeiro / Buenos Aires / Santiago Chile (in) 3-4 Tage" verspricht der Berliner Maschinen-Werbestempel. Wer liesse sich da nicht im beginnenden Frühling des Jahres 1936 gedanklich zu den Traumzielen Südamerikas entführen?

    Ein kleines Ortsbriefchen mit strahlend orangener Briefmarke, dem vielversprechenden Stempel und ansprechendem Schriftbild

    Es sind immer wieder die einfachen Briefe, die in ihrer optischen Wirkung bestechen :)

    besten Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    ein Augenschmaus!

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Guten Abend zusammen,

    da lässt sich von hier aus auch ein klein wenig beisteuern: Auslandsnormalbrief im Tarifzeitraum 06.05.1920 - 01.10.1921 mit 80 Pf. Absender war die Fa. Johannes Gossel / Nordhausen. Es handelte sich dabei um ein im Jahre 1909 gegründetes Unternehmen, das seinerzeit als Im- und Exportfirma vorrangig für Gipsprodukte auftrat. Beim Adressat handelte es sich um eine Lackfabrik in Amsterdam.

    Viele Grüße

  • Wow, Tim, mir wird so bleu vor Augen!

    Der Brief macht was her.

    Die Firma lieferte Mineralstoffe für die Keramik-, Farb- und Papierindustrie und hielt auch Patente für Herstellungsverfahren (sagt ein schneller Blick bei Google Books, dort leider fast nur Snippets).

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!