Via Zürich franko oder porto in den Aargau

  • Liebe Freunde,


    hier einer der wenigen Frankobriefe an Isler in Wohlen, den ich erhaschen konnte. :)


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    Der in München am 24.10.1841 aufgegebene Brief kostete für Bayern 8 Kr. bis Lindau und für das Postgebiet von Zürich mit dem vom Aargau 10 Kr. (6x + 4x). Wofür die 2 Kr. angeschrieben wurden, weiß ich leider nicht. Hat jemand eine Idee?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch ()

  • Hallo bayern klassisch,


    ich vermute, dass die angeschriebene 2 Bayern gutgeschrieben wurde. Nach dem PV mit Zürich von 1829 standen im Porto- wie im Frankofalle von den 6 Kr. bis Zürich Bayern 2 Kr. zu.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    danke, schon notiert! :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Brief aus München über Zürich nach Wohlen, der kleinere Besonderheiten aufweist.


    Geschrieben und aufgegeben wurde er am 31.5.1844 um 18.00 Uhr ("VI"). Wie wir wissen, waren normale Briefe spätestens 1/2 Stunde vor Postabgang, recommandirte aber eine Stunde vor demselben der Post aufzuliefern. Schaffte man dies nicht (mehr), sollten die Briefe zwar noch angenommen und mit dem Datumsstempel versehen werden, jedoch war auch gleichzeitig der Verzögerungsstempel "Nach Abgang" anzubringen, um den tatsächlichen Postenlauf zu dokumentieren.


    18.00 Uhr, das wissen wir nun, lag offensichtlich unter einer Stunde vor dem Postabgang, so dass die Aufgabepost N.Abg. stempelte. Der Brief wurde auch recommandirt, auch wenn dieser Vermerk von der Hand des Absenders hier fehlt (was sehr selten ist, denn er war für diese Fälle zur Ergänzung der Adresse dem Absender zurück zu geben). Aber weil es wohl schon zu spät für alles war, hat man das in Kauf genommen und den Chargé - Stempel über der Reconummer 860 abgeschlagen, einen Postschein aisgefertigt für 4x und den Brief mit 8x Taxe bis Lindau (Sondertarif für München) belegt. Damit wissen wir auch sein Gewicht, nämlich bis 1/2 Loth.


    Weil die Siegelseite stumm blieb, wissen wir nicht, wann er in Zürich (rotviolette Tinte) ankam, doch erkennen wir, dass er dort unter No 3 eingeschrieben wurde, was kostenlos war, auch wenn die Versicherungsleistung der bayer. Recommandation auf die Schweizerischen Postgebiete überging.


    Einfache Briefe in Zürich sollten 6x Transittaxe kosten - Zürich notierte aber gleich 6 + 3 = 9x zu den bayer. 8x hinzu und kam folgerichtig auf 17x Porto.


    Da man gleich die Gebühr des Aargaus mit notierte, kamen 4 + 2 = 6x für diesen dazu, auch hier natürlich im 2. Gewicht (über 1/2 bis 1 Loth).


    In Wohlen angekommen erhob man 24x statt 23x, weil man dort keine ungeraden Porto akzeptierte. Vermutlich hat man irgendwo dazwischen die Reconummer "N 5" bei einer Umkartierung vergeben, wo lässt sich nicht mehr nachvollziehen.

  • Guten Abend,
    In geschlossenen Paketschuss von Nürnberg nach Zürich. Erst notiert 12x Nürnberg in blaue Tinte für das Bayerische Weg bis Grenze. In rote Tinte notiert Zürich weitere 6x inklusive Transit ab Bayerische Grenze (18x) und weitere 2x für Kanton Aargau (20).


    Gesamt Porto welche Empfänger in Wohlen zahlte wahren 20 Kreuzer.


    Diese Brief kam Heute als falsche Lieferung, na ja...trotzdem ein schönes Briefchen, vor ich ihm zurück schicke, zeig ich ihm noch schnell hier. ;)
    LG A

  • Hallo Adriana,


    sehr gut beschrieben und er gehört nicht einmal dir! :P


    Was hätte denn für ein Brief kommen sollen? Laß mich raten - einer nach Kempten? :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ralph,
    bin ich so durchschaubar? :D
    Macht nichts, was neues nachgelesen und gelernt..
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • ... ja, bist du. ^^


    Was Neues zu lernen ist immer klasse - es gab ja auch Briefe von Zumstein in die Schweiz.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Als ob ich es nicht wusste...kaufte neulich eins mit Transit Stempel von St. Gallen, wenn er ankommt zeige ich ihm. :)


    Bayern - Zürich ist schon interessant, sind ein- zwei Sachen wo ich nicht finden könnte:


    Paketschüsse mit Lindau, Augsburg, München, Nürnberg. Sondertarif für München 8x – hat nur München dieses Sondertarif?
    LG A

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    W. v Humboldt

  • ... nein, auch Augsburg 8x Sondertarif, sonst aber keiner.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • In Zürich gab es keine Kreuzer, also eine fiktive Münze. Gibt es Briefe nach/von Bayern wo man die Umrechnung (Batzen, Schillinge) sieht?
    Frage bezieht sich vor Rappen Einführung 1836.
    Danke A.

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    W. v Humboldt

  • Hallo Adriana,


    ich glaube, da bringst du einiges durcheinander. Sicher hat Zürich in Kreuzern gerechnet - wie große Teile der Schweiz bis 1851. Ab 1852 wurde postalisch der Rappen in den deutschsprachigen Kantonen und die Centime in den französischsprachigen Kantonen eingeführt, die gleichwertig waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... zum Beweis ein später Kreuzerbrief der Schweiz ...


    Besonderheit hier bei dem Brief, die ich noch gar nicht geschrieben hatte: Eigentlich nur 6x Porto für die Schweiz, aber weil die Postregeln des Aargau auch über 2 Jahren nach Vereinheitlichung zur Bundespost noch immer galten, Aufrundung auf eine gerade Kreuzerzahl, hier also aus 9x nun 10 Schweizer Kreuzer.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Ralph,
    werde mich hier noch rein lesen... :)
    Bis jetzt verstehe ich es so, das Zürich keine Kreuzer hatte. Die Notierung sind in Kreuzer umgerechnet. Bei Züricher Kantonalpost sind Notierungen in Rappen ab 1836.
    LG A und danke

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  • Hallo Adriana,


    Zürich hatte alles - Kreuzer, Batzen, Rappen ...


    Die ersten eigenen Marken - Zürich 4 und Zürich 6 - waren Rappenmarken. Aber, daher hatte ich auch postalisch geschrieben, hat man gern mit Kreuzern gerechnet.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Adriana,


    wie von B. beschrieben - die haben in allen Münzen gerechnet. Weil sie aus einem Gulden 16 Batzen, statt 15 Batzen wie es sich gehörte, geschlagen haben, waren die Zürcher nicht sehr beliebt. Sie haben die Leute damit praktisch veräppelt.


    Dass es aber Schillinge in Zürich gegeben haben soll, höre ich heute zum ersten Mal.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Adriana,


    Bohnenblust und du - ihr habt Recht.


    Zürich rechnete von 1819:


    1 Gulden = 16 Batzen = 40 Schillinge = 60 Kreuzer = 480 Heller.


    Wieder etwas dazu gelernt, auch wenn ich es zuvor nicht geglaubt hätte, dass man dort in Schillingen rechnete ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ralph,
    Ich muss ein bisschen korrigieren – Herr Bohnenbluts hat recht, ich hab nur falsche Brief :D
    LG A

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    W. v Humboldt

  • Hallo Ralph,
    ich schaue mir gerade Buch von Hr. Grünewald Die Helvetische Republik an, wo er paar Seiten Das Münzwesen widmet.
    Kanton Zürich vor 1803:
    1 Gulden = 16 Batzen = 40 Schilling = 60 Kreuzer = 160 Rappen = hier sind nicht 240 Heller aber 480 von Ihm angegeben
    LG A

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