Postkrieg BRD - DDR nach 1949 mittels Schwärzungen
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Hallo zusammen,
bei der Marke "Gedenkt unserer Gefangenen" waren natürlich die russischen Gefangenen gemeint und das war natürlich im Osten nicht erwünscht.
Es war die erste Marke, die unkenntlich gemacht worden ist. Hier ist eine Postkarte vom 23.08.1953 Holzkirchen in Oberbayern nach München natürlich mit Notopfermarke. Von besonderem Interesse der Absender der Karte: Erich Hein, Atelier für Briefmarken Reparatur. Er war mir bisher nicht bekannt. Die 10 Pfennige waren das Postkartenporto und sie ist abweichend von der üblichen grünen Farbe bewußt in grau gedruckt worden. Im Michelkatalog hat die Marke die Nummer 165, im Lipsia-Katalog hingegen steht lediglich: „entfällt“ ohne einen weiteren Hinweis.
Hier zeige ich einen Brief von Medebach im Sauerland nach Dresden mit zweimal der Gefangenenmarke, dort geschwärzt.
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Lieber Herbert,
Das mit den russischen Gefangenen ist sicher zutreffend.
Soviel ich weiß, kamen die letzten Kriegsgefangenen auf Vermittlung von Kanzler Adenauer erst 1956 wieder nach Hause.
Norbert
PS: Herbert, warst du mal als Hesse in AÖ = Altötting?
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Lieber Norbert,
ja das war wirklich eine große Leistung von Konrad Adenauer, die russischen Kriegsgefangenen nach Deutschland zurück zu holen. In meiner Sammlung "Bedeutende Deutsche" habe ich auch zwei Autogramme von Adenauer, handschriftlich, nicht gedruckt. Persönliche Danksagungen zu seinem Geburtsttag Januar 1962 und Januar 1963.
In den 70er und 80er Jahren war Pocking in Niederbayern meine zweite Heimat. Von dort aus war ich des öfteren In Altötting. Als Fan von Ludwig II sowieso ein Muss.
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Hattest du es so nötig, nach Altötting zu pilgern?
Dieter
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Hallo Dieter,
ich habe das Herz von meinem Lieblingskönig besucht.
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Ist denn kein Königstreuer hier?
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Lieber Heribert,
was macht der denn in Altötting. Ich dachte immer, Altötting wäre so wie Kevelaer der Gottesmutter Maria vorbehalten.
liebe Grüße
Dieter
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Lieber Dieter,
in der "Gnadenkapelle" neben der "Schwarzen Madonna" sind die Herzen der Bayerischen Könige separat bestattet.
Liebe Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Hatten die das denn verdient, daß ihre Herzen an so prominenter Stelle bestattet wurden?
liebe Grüße aus dem unterkühlten Uedem
Dieter
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Lieber hasselbert,
da muss ich mich jetzt outen als glühender Anhänger von unserem Kini. Ich baue seit über 40 Jahren eine
Ansichtskarten- und Devotionaliensammlung zum Thema Ludwig II. auf. Hier als Kostprobe schon mal
die Seiten mit Vignetten.
Schönen Sonntag
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... und da bist du nicht der Einzige hier ...
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Hallo lieber Karl,
ja Ludwig II hat noch immer seine Anhänger. Das Buch mit den Protokollen aus der bayerischen Kammer der Abgeordneten liegt derzeit auf meinem Schreibtisch.
Hallo zusammen,
aber nun zurück zu unserem Thema: Postkrieg und Schwärzung.
Die Marke "Gedenkt unserer Gefangenen" war die erste Marke, die in der DDR geschwärzt wurde. Die nächste Marke, die in Frage kommt, ist "zehn Jahre Vertreibung". Vertreibung war natürlich ein Wort, das im Osten überhaupt nicht ging. Nach dem offiziellen Sprachgebrauch war es eine Umsiedlung. Daher wurde die Marke nicht anerkannt. Aus welchen Gründen auch immer, habe ich bis heute noch keine Schwärzung diese Marke gesehen. Die Briefe mit dieser Marke sind anscheinend alle zurückgeschickt worden. Hier zunächst ein Brief vom 23.08.1955 von München nach Deggendorf natürlich mit Notopfermarke.
Dann zeige einen Brief vom 16.09.1955 von Gehrden Kreis Höxter nach Hammerunterwiesenthal im Erzgebirge mit der dunkelbräunlichroten Marke, hier natürlich ohne Notopfermarke. Hier schreibt Wolfgang seinem lieben Bruder Albrecht Geburtstagsglückwünsche. Jetzt reagierte die Post. Der Brief wurde nicht zugestellt, sonder zurückgeschickt. Der Stempel "Zurück" wurde aufgesetzt und die Begründung "Marke unzulässig !" zugesetzt.
Zwei weitere Marken wurden noch "geschwärzt", die ich dann auch zeigen will. Wer kennt diese Marken?
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Hallo zusammen,
und hier ist die dritte Marke, die in der DDR "geschwärzt" wurde. Aus Anlass 20 Jahre Vertreibung wurde eine 20 Pfennig Marke in grau herausgegeben. Ein Einschreibebrief vom Ersttag wurde von Bonn nach Stuttgart geschickt. In der DDR stieß das Wort Vertreibung auf heftigen Widerstand, denn nach Auffassung der Regierung der DDR war es eine Umsiedlung. Die Marken wurden daher unkenntlich gemacht und zwar schon vom ersten Tag an. Ansichtskarte vom Ersttag von Bonn nach Thüringenhausen.
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Hallo Heribert,
ich denke es waren Marken der kleinen Bauten mit Abbildung von Stettin und Königsberg? , welche auch geschwärzt wurden.
Norbert
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Hallo Norbert,
Deine Idee ist gar nicht schlecht, aber die Marken mit Abbildung von Stettin oder Königsberg wurden nicht geschwärzt. Auch die Marken der Berliner Oper und das Flugzeug des "Führers" wurden nicht geschwärzt. Die gesamte Post mit "zweifelhaften" Marken wurde mit einen Retourstempel versehen und ungeöffnet zurückgeschickt. Die ganze Abwicklung mit der „privaten“ Post in die sogenannten Länder hinter dem eisernen Vorhang lief über das Postamt 3 in Hannover. Hannover hatte sich entsprechend eingerichtet und Zettel mit der entsprechenden Aufklärung für den Postkunden gedruckt und auf die Postsendungen geklebt.
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Hallo Norbert,
in der "Corona"-Zeit komme ich etwas seltener aus dem Haus. Aber gestern war ich in anderer Sache in Frankfurt am Main Rödelheim. Einige wissen es bereits, dort befindet sich unsere gutsortierte Vereinsbibliothek mit ca. 26.000 Medieneinheiten. Als jahrelanger (jetzt ehemaliger) Bibliothekar weiß ich, wo ich suchen muss. So sehr ich das Internet schätze, lieber blättere ich in einem Buch. Und so habe ich recht schnell den "Bochmann" Katalog der deutschen Gelegenheitsstempel gefunden. Im Band "Maschinen-Serienstempel SBZ/DDR 1946 bis 1990 war der gesuchte Stempel unter der Nummer 045 abgebildet.
„500 000 junge Friedenskämpfer Pfingsten in Berlin Deutschlandtreffen der Jugend FDJ-
Berlin“, nicht Ostberlin und Deutschland, nicht Ostdeutschland, das ging garnicht. Und der Senat (West) hatte eine "Schwärzung" angeordnet.
Es findet sich alles sagt
Heribert und grüßt aus Frankfurt
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Vielen Dank Heribert,
man braucht nur zu wissen, wo man nachschlagen muss.
Norbert
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Lieber Heribert und weite Welle,
als Fans von König Ludwig II wißt ihr sicher was vor genau 135 Jahren passierte.
Ein sonningen Vorsommertag
Rottaler