Tintenentwertung von Grossstädten

  • Wie versprochen im Thread Rayonbriefe, zeige ich Euch ein paar Beispiele wo die Marke (n) mit einer handschriftlichen Zeichnung entwertet wurde.

    Von grossen Städten wie beispielsweise Zürich, Basel, Bern, Genf, und natürlich auch St. Gallen usw. sind kaum solche Entwertungen bekannt.

    Fraglich ist, wer diese angebracht hat.

    Wurde in der Eile ein Stift anstelle des Stempels verwendet?

    Blieb die Marke unentwertet und bekam sie die Tintenentwertung vom Pöstler der den Brief auslieferte?

    Oder wurde diese vom Postbeamten des Ankunftsortes angebracht?

    Dies lässt sich wohl kaum einwandfrei klären.

    So oder so sind solche Briefe sehr selten und kaum zu finden. Einzige Ausnahme Luzern. Von dieser Stadt sind unzählige bekannt.

    Hier nun ein paar Beispiele

  • Lieber José,

    kann es sein, daß auf der Marke auch ein Teil eines Stempels ist. Genaues kann man leider wegen der Unschärfe und geringen Größe des Bildes nicht erkennen.

    Dieter

  • Lieber Dieter

    Dies kann ich verneinen.

    Leider ist nicht jeder Brief in meiner Sammlung aber zumindest in meiner Kartei

    :)

    Zu selten sind gewisse Exemplare, zu teuer um jedes Gebiet akribisch zu sammeln.

    Mir reicht es wenn ich ein paar wenige von St. Gallen habe und noch das eine oder andere Exemplar von einer Grossstadt

  • Lieber José,

    ich denke, dass es in der CH so war, wie sonst - ein Teil davon dürfte die Portokontrolle erledigt haben, einen anderen Teil ein Postler, der gerade keinen Stempel zur Hand hatte, ein weiterer Teil vlt. bei der Bahnpost, wo es kaum Zeit gab zwischen der Einlieferung und der Ablieferung - aber ich mag diese handschriftlichen Entwertungen sehr, weil sie das Salz in der Suppe sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph

    Grundsätzlich gebe ich dir recht.

    Es gibt jedoch Orte wo solche Entwertungen extrem häufig vorkommen.

    Hier zeigt sich wohl, dass ein Postangestellter kaum seinen Job den Vorschriften entsprechend gemacht hat.

    Entwertungsvorschriften gibt, gab es zuhauf und nicht eingehalten wurden diese auch.

    Sehr zur Freude von uns

    😁😜

  • Auch ein hässliches Entlein wird ein schöner Singschwan...

    Auf den ersten Blick optisch vielleicht ein Beleg der nicht jedem passt...

    Dennoch habe ich diesen Brief mit Freuden in meiner Sammlung begrüsst.

    Erst vor wenigen Jahren schrieb ein grosser Kenner der Altschweiz,

    ,,Tintenentwertungen von St. Gallen sind zwar bekannt aber grosse Seltenheiten,,

    Brief von St. Gallen nach Mollis (GL) vom 12. Juli 1855

    Frankiert mit einer 24 B1 (24 B)

    Porto: 15 Rappen für einen Brief bis 1/2 Loth über 10 Wegstunden.

    Dieser Brief hinterlässt optisch den Eindruck als wäre etwas in Eile gewesen.

    Der rote Abgangsstempel ist schwach und nicht ganz abgeschlagen worden sowie die Marke nicht ordnungsmässig entwertet.

    Dafür trägt die Marke eine Tintenentwertung was wie oben erwähnt sehr selten ist.

    Rückseitig die Durchgangsstempel von Ragaz 13. Juli 1855 in blau AW Gruppe 114 und Wessen 13. Juli 1855 in schwarz AW Gruppe 104 I Typ 3

    Ausschnitt der Rückseite

  • Lieber José,

    es wäre doch auch möglich, dass die Marke auf ihrem Transit bzw. bei der Abgabepost entwertet worden ist? Wenn man mehrere Briefe hätte aus dieser Zeit und alle Marken hätten die gleichartige Entwertung, dann wäre man sicher. Aber so? Zeig doch mal alle Briefe aus St. G. mit Tintenentwertung, das wäre interessant.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph

    Wie gerne würde ich viele zeigen.

    Aber 1. wären diese dann nicht mehr selten und 2. es gibt sie einfach nicht!!!

    Diese paar wenigen tragen allesamt eine andere Handschrift, was die ersten drei Beispiele schon zeigen.

  • Lieber José,

    ja, hätte dir gerne ein paar Dutzend gewünscht!

    Beweisbar am Ort der Aufgabe manuell entwertet ist nur bei Ortspost möglich. Hier sind alle Entwertungen anders, von daher wird es nicht leicht werden zu beweisen, dass sie alle in St. G. entwertet wurden. Aber wer weiß, wie viele Leute in den Jahren ihre Finger an den Stempeln hatten, bzw. wer alles die Post in St. G. vor dem Abschicken in den Händen hatte? Das wird bei spärlichem Material kaum zu knacken sein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo

    Der Rayonbrief ist von 1852 aber beide Strubelbriefe sind vom gleichen Jahr 1855. Da sowohl Art und Farbe (rot und schwarz) der Tintenstrichentwertung ganz unterschiedlich sind, waren hier wohl auch 2 verschiedene Beamte am Werk. Wohl nicht in SG, den dort hatte man die Initialraute, die vergessen blieb.

    Die Frage nach anderen Strubelbriefen mit diesem Entwertungsmuster ist offen, um den Ort zu klären.

    Gruss Martín

  • Lieber Ralph

    Knacken muss man dies auch nicht unbedingt.

    Handschriftliche Entwertungen von grossen Städten sind allgemein kaum zu finden. Noch vor wenigen Jahren galt, dass es von Basel gar keine gäbe, so selten sind diese. Mittlerweile kennt man ein paar ganz wenige. Es scheint mir, als wären dies allesamt Flüchtigkeitsfehler.

  • Lieber Martin

    Betreffs Initialraute, wann war diese im Gebrauch?

    Weitere Strubelbriefe mit einer Tintenentwertung mit Ausgangsort St. Gallen gibt es, hab ich, tragen allesamt unterschiedliche Muster. Somit kommen entweder verschiedene Beamte am Ausgangsort oder Postbeamte die den Brief beförderten oder der der den Brief aushändigte in Frage.

    Einmal editiert, zuletzt von St.G (2. April 2024 um 08:39)