Vorausentwertungen Klassik Schweiz

  • Lieber Ralph


    wenn ich dich recht verstehe…..

    Mit Geduld findet man geeignetes Material für 20-40 Euro

    Der abgebildete Brief wurde für ca. 70 CHF verkauft…..

  • Lieber José,

    bei Bayern würde eine optisch "passende" Marke für 5 Euro bekommen, aber für einen Brief 500 ... da ist bei euch noch Luft nach oben - auf der anderen Seite ist der Fälschungssinn gering, weil man kaum etwas verdient. Gut so !

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Trotz allem lieber Ralph


    Solche Themen zweifle ich generell an.

    Grund, solange es ein aber, oder, und oder Zweifel gibt, anders formuliert, solange es nicht zu 100% beweisbar ist, ist 1% vielleicht da und sowas akzeptiere ich nicht wenn es um ,,garantiert sicher geht,,


    Beispiel:

    Es existiert ein Brief von St. Gallen mit einer VE. Bis heute ist, soll es der einzige sein. Dennoch sagen mehrere namhafte Adressen ,,echt,,

    Solange nicht zumindest noch weitere zweifelsfreie Briefe gefunden werden, kann sagen wer will und was er will. Die 100% sind nicht gewährleistet.

    Verstehst du was ich meine?

  • ... klar - wenn weitere vergleichbare Briefe aus St. G. auftauchen, sähe das anders aus. Aber VE in nur einem Exemplar sind sehr fraglich. Dafür würde ich auch kein Geld ausgeben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Werte Sammlerfreunde

    In einem von mir verfassten Artikel in der Postgeschichte (Nr. 163 September 2020) habe ich etwas über die Vorausentwertungen von MONTHEY geschrieben:

    Der Posthalter von Monthey, Herr Durand bescherte in den Jahren 1852 – 1855 der Philatelie eine Besonderheit, wie sie nur in wenigen Deutschschweizer Gemeinden (Aarberg, Bühler im Appenzell, Hindelbank, Gais, Neuenkirch in Luzern, Rorschach, Rheineck, Sumiswald, Trachselwald), aber keiner anderen Westschweizer Gemeinde vorkommt: Die „Vorausentwertungen“ von Monthey. Mitte des 19. Jahrhunderts war es bei Privaten nicht üblich, Briefmarken auf Vorrat zu erwerben und diese zu Hause aufzubewahren. Der Postbeamte selber hielt die Briefmarken vorrätig und schnitt diese aus dem Bogen und frankierte anschliessend die bei ihm vom Absender deponierten Briefe und stempelte sie ab. Wieso Herr Durand noch einen Schritt weiter ging und die gesamten Markenbögen à 40 Marken (Rayon I und II) resp. 10 Marken (Rayon III) vorgängig abstempelte, ist nicht überliefert. Möglicherweise waren es Effizienz- und Sicherheitsüberlegungen, oder er wollte die Marken auf einmal besonders sauber abstempeln.

    Zurzeit kenne ich 13 Vorausentwertungen von Monthey (9 mit Rayons und 4 mit Strubel).

    Nachfolgend noch 2 Beispiele:

  • Sehr interessant - wenn du die Scans um den Faktor 5 vergrößerst, könnte man es noch besser sehen. Geht denn die Raute auch bei optimaler Stempelung nicht auf Nachbarmarken über? Die Markenabstände zueinander waren ja sehr gering.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph


    Die eidg. Raute war in jedem Fall grösser als eine originale Rayonmarke.


    Hallo Valesia

    Frage:

    Bestehen Atteste zu den von dir gezeigten Briefen?

    Am besten vielleicht von Urs…?

  • Lieber José,

    danke dir - hatte ich auch noch so in Erinnerung. Stempelte man also im Bogen ab, muss es Übergängen von anderen Stempeln auf einer, oder mehr Seiten jeder Marke gegeben haben. Stempelte er aber nur lose Marken, wird der Nachweis schwierig, zumal man schwerlich nachweisen kann, dass eine Marke authentisch haftet (auch wenn Atteste anderes suggerieren).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Zur Info


    Masse:


    Eidg. Raute ca. Breite 20-21 mm, Höhe ca. 31-32 mm

    Rayonmarke: Breite ca 18 mm Höhe ca 24mm

    Strubel: Breite ca 20 mm Höhe ca 24 mm


    DIes gemessen an mehreren Originalen meiner Sammlung.

  • Hallo Valesia,

    Ein sehr interessanter Bericht aus Monthey von dir.

    Gegen einen Bonus hat der Postbeamte möglicherweise seinen Kundenservice erweitert !

    Im Bayernthread hatte ich schon mal angedeutet, dass die Vorausentwertungen eventuell mit dem Absender zu tun haben könnten und vielleicht finden sich in dieser Richtung noch mehr Anhaltspunkte, wenn man die vorhandenen Briefe diesbezüglich genauer unter die statistische Lupe nimmt.

    Die Bedenken von José teile ich übrigens voll und ganz. Es hat sich leider eine gewisse Nonchalance bei der sicheren Beurteilung eingebürgert. Die Anmerkung dass es auch einfach Betrug zu Lasten der Postkasse gegeben hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Insoweit müsste man auch einmal die Adressaten überprüfen. Vielleicht gingen ja von denen systematisch zentrisch gestempelte Marken zurück an den Postler zur Wiederverwendung...

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Guten Abend Franz


    Ich möchte nicht kategorisch solche Briefe als falsch deklarieren. Dennoch dürfen Zweifel angebracht sein.

    Es gibt im Postarchiv eine Liste von Vergehen und Verurteilungen von Postangestellten. Wenn man dort so über die Jahre die Vergehen liest, ist es zum Teil heftig was sich da gewisse Personen erlaubten.

    Mit Berücksichtigung dieser diversen Vergehen ist auch ein solcher Postbetrug nicht das Schlimmste was es gab.

    Fazit: Es wäre Möglich…..

  • Hallo

    Beide gezeigten Briefe haben ein Attest von UH.


    Der erste Brief ist - zusammen mit 2 anderen Rayon-Briefen - bei Grand „OBLITERATION SUISSES“ auf S. 180 abgebildet. Alle 3 Briefe sind attestiert und befinden sich in meiner Heimatsammlung Wallis.


    Valesia

  • Zur Vervollständigung

    Vorausentwertungen sind auch noch von

    BISCHOFFSZELL, LUZERN, BURGDORF UND ST.GALLEN bekannt.

    Einmal editiert, zuletzt von St.G (28. Juli 2021 um 07:38)

  • Schweden: Brief 1879 Luzern nach Malmö mit 25 Rp.
    beide Marke klar und im Voraus entw. "LUZERN 13 VIII 79 - 5" mit rücks. Ankunftsstp. (16 AUG 79). Interessanter Doppelgewichtiger Brief im UPU-Tarif, zudem noch mit VE
    Atteste Renggli (2001), Guinand (2019).


  • Lieber José,

    die von dir gezeigte VE verstehe ich nicht - ich verstehe das bei einem stummen Stempel, also der CH - Raute, einem Nummernstempel, oder einem anderen Stempel, der keine weiteren Informationen liefert. Aber hier gibt es Ort, Tag, Zeit usw. und man konnte halt nicht einen Bogen solcher Marken auf Briefe wahllos aufkleben, bis sie verbraucht waren, sondern das Ganze hatte ja nur eine ganz kurze Dauer eine Sinnhaftigkeit - spätestens ein paar Stunden später, oder am nächsten Tag wäre die Stempelung falsch gewesen, weil Stunde, Tag, Woche, Monat usw. nicht mehr gepasst hätten.

    Wenn da keine kompenten Atteste dabei sind/wären, würde ich das für eine plumpe Fälschung halten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph


    verstehst du jetzt meine Zweifel generell der VE?

    Dennoch ist dieses Stück angeblich echt und ich möchte auch nicht behaupten das es anders sei.

    Jedoch gebe ich dir recht, dass es hier ein fader Beigeschmack hat…..


    Auch die Aussage, dass ganze Bogen vorausentwertet worden seien mit Raute geht so nicht. Weil jede zweite Marke zumindest einen Teilabschlag eines zweiten Stempels haben müsste. Wenn, dann wurden die Marken einzeln oder im Paar entwertet.


    Frage nebenbei, sind Euch VE von T+T Blankenhain bekannt?

  • Lieber José,

    ja, da habe ich auch Zweifel. Die andere Frage wird sein: Wie bekommt man 2 lose Marken mit auf der Stunde genau richtigen Stempeln von Luzern? Da wird es eng. Es wäre schön schwer, von Zürich oder Basel 2 Marken vom gleichen Tag und der gleichen Stunde zu finden und das bei einem Brief, der frankiert worden sein musste (keine Nachtaxe) und bei dem das Franko stimmt. So einfach ist das auch nicht ... das mit der Raute stimmt auch und bei Bayern gab es wohl einige, die nur lose Marken stempelten und kaum einmal Bogenteile.

    424 Taxis in blau habe ich schon gesehen, aber ich habe keinen Brief damit. Ob hier so etwas im Forum einer hat, bezweifle ich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ja, unter Thurn und Taxis - eigenes Thema: Vorausentwertungen (VE) würde ich das machen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.