Bautenserie 1948

  • Die 4-Pfennig-Marke war für

    a) Drucksachen gedacht (hier einmal wirklich zentrisch gestempelt),

    ließ sich aber auch gut einsetzen zur

    b) Auffrankatur für nicht mehr benötigte Werte auslaufender Markenserien (16 Pfennige war vor dem 1.9.1948 der Tarif für eine Einzelfrankatur bei Geschäftspapieren und Briefdrucksachen. Es gab auch eine entsprechende Marke in der Bautenserie, aber die Entscheidung für ihren Druck fiel wohl vor der Einführung des neuen Gebührensystems, das diese Gebührenart um 4 Pfennige verteuerte.)

    c) als bayerisch-patriotische Mehrfachfrankatur auf Fernbriefen.

  • Erdinger


    Schöner Beleg und in dieser frühen Phase noch unbeanstandet befördert.

    Einige Monate später wurden die NO-Marken abgerissen oder die Briefe mit entsprechenden Vermerken zurück gewiesen. Dieser sogenannte "Postkrieg" hat sich dadurch zu einem eigenständigen Sammelgebiet entwickelt. Die Marke mit dem Brandenburger Tor wurde dagegen toleriert (ansonsten hätte man vermutlich 90 % des gesamten Briefverkehrs zurückweisen müssen).


    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

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  • Zugegeben, das ist kein schöner Beleg, aber ein Einschreiben der zweiten Gewichtsstufe zu finden, ist auch nicht leicht (40 Pfennige über 20 bis 250 g plus 40 Pfennige für die Einschreibung).


    Fünf Jahre nach Kriegsende arbeitete die Gemeinde Schiltern (nicht mehr existent – im Rahmen der Gebietsreform 1972 dem Landkreis Erding zugeschlagen, vorher zum Landkreis Wasserburg gehörig) noch immer mit einem Amtsstempel, bei dem der Reichsadler aptiert worden war. Er befand sich in guter Gesellschaft – die Münchner Stempel zeigten bis Mai 1945 die Losung »Hauptstadt der Bewegung«.

  • oisch, #43


    Lieber Klaus,


    ja, solche Belege sind das Salz in der materialbedingt leider oft etwas faden Suppe der Heimatsammlung. Sie machen nicht so viel her wie eine Einzelfrankatur mit Helfern der Menschheit o.Ä., der Spaß daran ist allerdings viel größer!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo liebe Freunde,


    hier noch ein paar Briefe mit der 4Pf-Marke - alle aus Stuttgart ....:)


    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Lieber Dietmar,


    der folgende Beleg ist zwar off topic, was die Bautenserie 48 anbelangt,

    passt aber zu Deinem Beitrag #42 zum Schmalzler der Firma Bernard

    (für alle Nichtbayuwaren: Schmalzler ist eine typisch altbayerische Darreichungsform

    von Tabak, die ursprünglich vermischt mit Butterschmalz dem Konsumenten über die Nase zugeführt, also geschnupft wird - ergo Bavarian Kokain).


    Nachstehend eine Drucksache in Postkartenform frankiert mit einer Mi.-Nr. 94-II-A, 3 Pf Ludwig III (Kriegsdruck vom 20.10.1917 aus Regensburg) mit Perfin Lochung "GB" der besagten Firma Gebrüder Bernard Schnupftabak- Kautabak- und Cigarrenfabriken, die auch heute noch in diesem Metier tätig ist

    (https://www.schmalzlerfranzl.d…%3D7%26ident%3D1%26am%3D3).






    Gruß Klaus

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  • Ergänzung,


    für unsere preissischen Kollegen.

    Euer König Friedrich der II., den ihr trotz durchaus normaler Körpergröße als den Großen zu bezeichnen pflegt, war ein in dieser Hinsicht zumindestens großer Sammler ( vulgo Messi) der Aufbewahrungsbehältnisse des Schmalzlers, Schnupftabakdosen genannt.

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

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  • Hallo zusammen,


    in der Zeit der Bautenserie , zumindest bis 1950, wurden in bayer. Poststellen auch vereinzelt wieder Altbayernstempel (sog. Braungart.Stempel) eingesetzt.

    Hier ein Beispiel der Poststelle Pörndorf (bis zur Gebietsreform 1972 im Altlandkreis Eggenfelden liegend) .

    20 Pfg. Bautenbrief vom DEZ. 1948 der Gemeindeverwaltung zum Bezirksfürsorgeverband nach Eggenfelden. Ordnungsgemäß ab 1.12.1948 mit dem zusätzlichen Notopfer.



    Grüße aus dem Rottal


    Norbert

  • Lieber Erwin,


    das hat nicht unbedingt etwas mit Sparsamkeit zu tun. Nach dem WK II wurden diverse Altstempel bis Ende der 50er / Anfang der 60er benutzt, weil die bisherigen Geräte in den Kriegswirren zerstört wurden oder verloren gingen.

    Auf stampsx gibt es in der Datenbank von Pörndorf allerdings nur 1 Bild aus 1903 und das ist von diesem Gerät.

    Kann jemand ein weiteres Gerät von diesem Ort zeigen oder wurde der Stempel tatsächlich so lange benutzt. Der Ort war allerdings klein und hatte 1910 nur 383 Einwohner.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,


    ich habe noch den selben nachverwendeten Stempel aus Pörndorf (jetzt Gemeinde Aldersbach. Landkreis Passau) auf Paketkarte vom Sept. 1948 mit Bauten.

    Ein weiterer nachverwendeter Altbayernstempel besonderer Art (Helbig Type 40) von Taufkirchen b. Eggenfelden (Gemeinde Falkenberg, Landkreis Rottal-Inn) vom Februar 1948 (Paketkarte mit vorheriger Dauerserie).



    Grüße


    Norbert

  • Hallo Norbert,


    den Stempel habe ich noch nicht gesehen, aber ich sammle bekanntlich auch kein Bayern. Ein interessanter Beleg.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo zusammen,


    heute etwas für den Portospezialisten:

    Drucksache 2. Gewichtsstufe (vermutlich Zeitung) mit Eilboten (6+60 Pfg.) von Köln nach Stuttgart 1950.


    Norbert


  • Noch einen Nachschlag:


    Mit der Portoermäßigung zum 01.09.1948 hatte die 84 Pfg. Bautenmarke eigentlich "ausgesorgt".


    Wie konnte jedoch dennoch eine EF gebastelt werden?


    Ein bekannter Prüfer aus Passau hatte eine Idee: Einschreiben-Drucksache mit Rückschein (4+40+40 Pfg.)


    Norbert


  • Hallo Norbert,


    @#56


    eine kreative und geniale Idee, da muss man erst mal drauf kommen :thumbup:

    Wo hast Du denn dieses Schmuckstück ausgegraben ?


    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Hallo Klaus,


    leider nicht aus meiner Sammlung.

    Aus der Auflösung eines der größten Bautenspezialisten Horst Nöbbe vor weigen Jahren.


    Norbert

  • Hallo zusammen nach 1 Jahr Bautenruhe.


    Frage : wie verwendet man eine Bautenmarke von 1948 auf österreichischem Staatsgebiet?


    Antwort: man verschickt eine Karte oder Brief innerhalb der 2 Zollanschlussgebiete Kleinwalsertal oder Antholz, aber nur bis Ende 1950. Dann wurden wieder österreichische Marken verwendet.


    Hier ein Bespiel: ein Brief an eine Hebamme m. 10 Pfg. Bauten von Mittelberg nach Hirschegg (beides Orte im Kleinwalsertal). Nachbarortverkehr. Nicht aus meiner Sammlung.



    Norbert