Bayerische Stempelpapier-Ausgabe 1825

  • ... und der Versand von Dienstbotenbüchern war portofrei; das weiß ich aber nur, weil ich mal 2 Dienstbriefe hatte, denen ein Dienstbotenbuch beifolgte. Schön, dass du so etwas feines zeigen kannst (und diese Dienstbücher sind auch von innen oft schön, weil mit vielen Dienststempeln der entsprechenden Gemeinden gefüllt). :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,

    danke für die Info - portofrei versenden.


    Die Innenseiten der Dienstbücher sind bestimmt für die Heimatsammler interessant (Orte, Personen Gemeindestempel).


    Mit freundlichen Grüßen


    Hans

  • Hallo Hans,


    so ist es - sie wurden ja von Amt zu Amt geschickt und derjenige, um den es ging, bekam es nicht in die Hand, weil er sonst hätte Änderungen vornehmen können, was es zu vermeiden galt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Hans,


    zum Beleg in Abschnitt 14 hätte ich eine Ergänzung, aber nur österreichisches Stempelpapier in Bayern verwendet: Brief aus Tiefenbach in der Oberpfalz mit 2 Taufscheinen, in Cham am 16. Juli 1840 aufgegeben nach Ebelsberg bei Linz in Österreich. Der Absender bezahlte 21 Kreuzer bis zur Grenze und beim Empfänger wurden 48 Kreuzer Porto kassiert. Interessant ist innen das österreichische Stempelpapier über 6 Kreuzer aus Wien, den 29. August 1840. Die Österreicher waren anscheinend ihrer Zeit voraus.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Hermann,


    ein gutes Beispiel der Stempelanwendung – hier in Österreich


    Ein Schreiben aus Bayern wurde in Österreich für einen amtlichen Vorgang verwendet. Auch hier mußte das Schreiben „gestempelt“ werden damit es überhaupt amtlich anerkannt wurde.

    Nach Ankunft in Österreich wurde das Schreiben am 29. Aug(ust) 1840 mit einem 6 Kreuzer (Wi=Wien ) Österreichischen Erfüllungsstempel und mit einem Controll-Stempel (Wien) taxiert. Erfüllungsstempel hießen jene Wert-Stempel (in Österreich = Signetten), welche die Partei auf das von ihr selbst beigebrachten Papiers zur nachträglichen Stempelung vorlegt ( in Österreich).

    Damit ist das Schreiben für den "amtlichen Gebrauch" in Österreich zugelassen


    Ergänzung: normalerweise unterlagen Taufscheine auch dem bayerischen Stempelgesetz. Die bayerischen Wertstempel sehe ich nicht. Vermutung: da sie an das „Pfleggericht“ in Österreich gingen unterlagen sie dem bayerischen Armenrecht – das bedeutet „stempelfrei“.

    Daher der Hinweis: Frei bis an die Grenze. Wurde der Hinweis postalisch anerkannt?





    MfG

    Hans

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  • Hallo,


    ein Pass für Reisen ins Ausland.



    Am 28. Februar 1830 wurde der Auslandsreisepass vom Landgericht Werdenfeld (Garmisch-Partenkirchen) auf einem 3 Kreutzer "Stempelpapier" ausgestellt. Der Auslandsreisepass wurde zu einer Reise nach Amsterdam in Holland benutzt. Die Ein- und Ausreise geschah über die Stadt Nymwegen. Die Registrierungsdaten der bereisten Städte sind auf der Rückseite des Passes zu finden. Der Pass musste bei der jeweiligen bayerischen Gesandtschaft des Landes/Stadt vorgelegt werden (siehe Bemerkung unten links). Gebührenberechnung: Klassenstempel Typ I.

    Neben der "Stempelgebühr" von 3 Kr war auch noch eine zusätzliche Taxe für die Bearbeitung durch die "Behörde" zu zahlen (siehe Berechnung -rechts oben).



    MfG


    Bayern Fiskal

  • ... ein herrliches Stück und die entfernteste Destination eines Passbesitzers aus Bayern, das ich kenne. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    ein toller Beleg!! Zeige bitte auch die Rückseite. Deiner Beschreibung nach scheint die auch interessant zu sein.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo Klesammler,

    oh - das wird etwas dauernd. Wie man an den großen stabilen Archivecken sieht habe ich diesen Paß in meiner Ausstellungssammlung ( einschließlich Rang 2 -Titel: Die bayerischen Stempelpapiere von 1690 bis 1879). Leider habe ich damals noch nicht alles gescannt - heute mache ich das.

    Die 7 Rahmen sind zur Zeit gut verstaut - ich melde mich bei dir wenn ich den Paß gescannt habe.


    MfG

    Bayern Fiskal

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  • Hallo Bayern Fiskal,


    außer mir sind sicher noch einige gespannt, was denn die Rückseite zeigt.

    Auch ich habe früher Rückseiten nicht gescannt und die Innenseiten - falls vorhanden - scanne ich auch erst seit etwas mehr als 2 Jahren. Das ist zwar ein wenig mehr Arbeit, aber im Endeffekt doch schnell erledigt und bei offenen Fragen oft sehr hilfreich.


    beste Grüße


    Dieter

  • Entlassungsschein aus der Armeepflichtigkeit wegen Untauglichkeit

    In Bayern bestand die Armeepflichtigkeit.

    Entlassungsschein: Ausgestellt für Ludwig Schmidt (Jahrgang 1835) in Bayreuth (Oberfranken) den 16. Mai 1857. Conseriptionsstempel zu 6 GULDEN und den Klassenstempel 15 Kreutzer (Bereich Zeugnisse).



    Conscription / Wehrpflicht in Bayern

    Es unterlag jeder männliche Bewohner ab dem 21. Lebensjahr der allgemeinen Wehrpflicht. (Gesetz über die Ergänzung des stehenden Heeres vom 15. August 1828). Die sogenannte „Conscription-Behörde“ war zuständig für die Verwaltung dieses Vorganges.

    Die männlichen Jahrgänge die zur Wehrpflicht anstanden wurden in „Conscriptionslisten“ erfasst. Laut Gesetz wurde eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. War der Wehrpflichtige „untauglich“ zum Militärdienst wurde er mit einem „Entlassungsschein“ aus der Conscriptionsliste gestrichen.

    In diesem Entlassungsschein wurde die Untauglichkeit bestätigt und laut Gesetz unterlag diese Bescheinigung dem Conscriptionsstempel zu 6 Gulden und den Klassenstempel für Zeugnisse von 15 Kreutzer

    Durch die Verwendung dieses Stempelpapieres mit den entsprechenden Wertstempel wurde die Gebühr kassiert.

    Unten links ist die Gesamt-Gebühren-Berechnung ;Stempelgebühren und zusätzliche Taxe (für die Bearbeitung).





    MfG

    Bayern Fiskal

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  • Hallo Bayern Fiskal,


    man durfte also 6 Fl. dafür bezahlen, daß die Untauglichkeit bescheinigt wurde und gleichzeitig noch einmal 15 xr. Das war ganz schön happig, wie man hier sagt.

    Deine Stempelpapiere und die von Franz geben interessante Einblicke in damalige Gepflogenheiten. :thumbup:

    Ich bin gespannt, was du uns sonst noch näher bringst.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo,

    Lehrbrief – Zimmereihandwerk - bestandene Prüfung


    Durch die bestandene Prüfung am 23. Mai 1853 ist er – von der frey und zum Gesellen gesprochen worden. Haag den 23. Mai 1853


    Gebührenberechnung: Klassenstempel 15 Kreutzer. Die Punkte unter dem Wertstempel zeigen das für das Stempelpapier besseres Papier verwendet wurde.


    Den Namen kann ich nicht eindeutig lesen. Wer kann helfen?




    MfG

    Bayern Fiskal

  • ... auch wenn der Scan nicht sehr gut ist, sollte es Joseph Stadler gewesen sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    Quittung: Gradations-Stempel

    (Berechnung nach der niedergeschriebenen Geldsumme)

    Das STP hat den ausgeschriebenen Begriff Gradationsstempel, das habe ich bis jetzt nur einmal in der Sammlung.




    Leider – wie so oft - ist dies ein Beispiel für ein entnommene STP aus einer kompletten Akte.

    Damit fehlt der Bezug zum 4 Gulden- Wertstempel, denn laut Gebührentabelle passen die 34 Gulden nicht .




    MfG

    Bayern Fiskal

  • Kaufbrief über eine Summe von 165 Gulden


    Da in dem Kaufbrief eine Gesamt-Geldsumme von 165 Gulden niedergeschrieben war mußte ein STP mit der 15 Kreutzer Wertstempel verwendet werden. Wie schon geschrieben mußte das Blanko- STP beim Siegelamt gekauft werden. Durch das Beschreiben wurde es entwertet und der Staatskasse endgültig zugeführt. Info: war der Kaufbrief nicht auf STP geschrieben konnte er für amtliche Vorgänge nicht benutzt werden.

    Im Kaufbrief waren die Zahlungsmodalitäten mit Zinssatz festgelegt. Der Kaufbrief wurde vom Landgericht Miltenberg am 9. August 1860 ausgestellt//bestätigt.




    MfG

    Bayern Fiskal

  • Hallo,
    Gradationsstempel - Berechnung nach der niedergeschriebenen Geldsumme.


    9 Gulden Ehevertrag des …ledigen… Johann… Planer (?) aus St. Tölz … über max. 5499 Gulden ausgestellt vom Landgericht Leutershausen (bei Ansbach) den 29. März 1830.


    MfG

    Bayern Fiskal