Schiffspost nach Nord- Italien

  • Hallo Dieter,


    leider habe ich nur Kopien bekommen, daher kann ich Dir nichts über evtl. Stempel auf der Rückseite sagen.

    Da das italienische Konsular- Postamt die Marke in Buenos Aires verkauft hat, erfolgte keine Verrechnung mit

    angefallenen Kosten für den französischen Seetransport.

    Die Marke hätte die Kosten des italienischen Seetransports abgedeckt. Wenn der Brief mit einem italienischen

    Schiff in Italien angekommen wäre, hätte noch eine Portomarke über weitere 20 Centesimi für das italienische

    Inlandsporto verklebt werden müssen.

    Unten zeige ich einen entsprechenden Brief, der mit einem Handelsschiff befördert wurde.


    20 Centesimi Kapitänsgebühr plus 20 Centesimi italienisches Inlandsporto.




    Lt. den entsprechenden Artikeln des zwischen Frankreich und Italien bestehenden Postvertrages zu Beginn der 1870iger Jahre berechnete Frankreich für ALLE aus Übersee eintreffende Briefe Gebühren an Italien.


    Rolf- Dieter

  • noch eine kleine Anmerkung für das italienische Seeporto:


    nach Gründung des Allgemeinen Postvereins 1875 berechnete auch Italien

    für eintreffende Überseebriefe mit italienischen Schiffen

    für den Seetransport 80 Centesimi plus 20 Centesimi Inlandsporto


    Hier ein Beispielbrief aus Argentinien mit Aufgabe im italienischen Konsular- Postamt in Buenos Aires:



    Rolf- Dieter

  • Zu Locarno Tegna:


    Tegna war bis am 13. April 2013 eine politische Gemeinde im Kreis Melezza, im Bezirk Locarno des Kantons Tessin in der Schweiz. Auf den 14. April 2013 wurde Tégna mit Cavigliano und Verscio zur neuen Gemeinde Terre di Pedemonte fusioniert.Wikipedia


    Gruss Valesia

  • Hallo in die Gruppe,


    Juchhu... meine erste Wettbewerbsausstellung habe ich jetzt hinter mir.

    Das Ergebnis entspricht meinen Erwartungen - besser hatte ich mich auch nicht eingeschätzt.


    Nun habe ich aber ein kleines Problem mit meiner Beschriftung:

    (Oder anders formuliert: was ist richtig ?)

    Auf der "Route" von der Westküste Südamerikas gab es 2 verschiedene Wege nach Europa:

    1. über Panama City - dann über Land in meinem gezeigten Zeitraum also durch Kolumbien - nach Colon und von dort nach Europa

    2. ums Kap Hoorn - also um den Südamerikanischen Kontinent herum aus dem Pazifik in den Atlantik - nach Europa.

    Lt. Wikipedia und wie in der Seefahrer- Sprache allgemein üblich, bezieht sich die Formulierung "ums Kap Hoorn" aber auf die Meerenge zwischen dem Kontinent und den vorgelagerten Inseln, allgemein bekannt als Magellan Straße.

    Der tatsächliche Weg ums Kap Hoorn ist ca. 400 Seemeilen länger, bei einer damals üblichen Geschwindigkeit von 10 Knoten entspricht dies einem Zeitaufwand von ca 40 Stunden - fast 2 Tage.


    Ist meine Bezeichnung der "Route ums Kap Hoorn" nun falsch, weil der Weg durch die Magellan Straße verlief ?


    Oh jeh - jetzt fällt mir auch noch La Paloma von Hans Albers ein:

    Wie blau ist das Meer -

    wie groß kann der Himmel sein.

    Ich schau hoch vom Mastkorb

    wie weit kann der Himmel sein ?

    Nach vorn geht mein Blick -

    zurück darf kein Seemann schauen.

    Kap Hoorn liegt auf Lee -

    jetzt heißt es auf Gott vertrauen.

    Wenn ich jetzt bedenke, das die ablandigen Winde von den Anden kommend, Lee Schiffs- voraus schauend Lee in Fahrtrichtung des Schiffes auf der linken Seite sein mußte, dann ist der gute Hans Albers nie ums Kap Hoorn gefahren, denn das lag links - er konnte also nur die die Magellan Straße in Richtung Pazifik gefahren sein.

    Der arme Kerl - der Text muß umgeschrieben werden.


    Rolf- Dieter

  • Lieber Rolf-Dieter,


    10 Seemeilen waren fast 20 km - du rechnest das doch nicht in der Stunde oder? Das wäre schon überall damals unmöglich gewesen, eine solche Rapidität zu erreichen, schon gar nicht ums Kap Hoorn, wo die schlechtesten Witterungsverhältnisse auf See des ganzen Planeten herrschten und noch herrschen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Für die 10 Seemeilen brauchten die schweren Lastensegler mitunter mehr als einen Tag. Mit den Dampfern ging es dann ohne Abhängigkeit vom Wind zwar schneller, aber sehr gefährlich war und ist es bis heute.

  • ... manchmal war der Wind stärker dort, als die Maschinen und trotz voller Fahrt voraus ging es nach hinten ... Windstärken um die 10 sind dort nicht selten und früher war sogar das Wetter schlechter ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Bayern klassisch

    und auch Hallo Kleesammler,


    danke für eure Beiträge.


    Zum Verständnis - während meiner Bundeswehrzeit war ich bei der Marine an Bord eines Schnellbootes.

    Eine Seemeile ist die Strecke, die die Sonne auf Höhe des Äquators in 1 sec. zurücklegt = 1.852 m.

    60 sec x 60 min x 24 std = Umfang der Erde entsprechend zurück gerechnet = 1.852 m.

    15° Erdumfang = 1 Stunde (Zeitzone)

    Ein Knoten als Einheit der Geschwindigkeit entspricht einer gefahrenen Seemeile.

    Als halber "Zirkelaffe" habe ich auf Seekarten die Bewegungen des eigenen und anderer Schiffe markieren müssen - dazu Kurs und Geschwindigkeitsberechnungen usw.


    Aber hier geht es ja um Schiffspost.... also mal ein neuer Beleg:



    Rolf- Dieter

  • Lieber Rolf-Dieter,


    ein toller Brief - klasse! :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Dieter (Kleesammler)...


    es freut mich, dass Dir meine Aufmachung gefällt.

    Klar - es sind viele Karten dabei - das ist aber der Tatsache geschuldet, das ich die Wege und die Anlandungen in Europa zeigen will.

    Wenn ich dann irgendwann mal in der dann glücklichen Lage sein sollte, zu den einzelnen Häfen mehrere Briefe zeigen zu können, werden die Karten nicht mehr wiederholt. Frage ist natürlich, ob ich mit meinem Thema überhaupt mal ausreichend Material zusammentragen kann um auf weitere Rahmen zu kommen.


    Rolf- Dieter

  • Hallo in die Gruppe,


    anbei hat wieder ein Brief den richtigen Weg gefunden:



    meine erste Ganzsache mit Zusatzfrankatur aus Chile über Callao (Peru) - dann Panama City in Kolumbien nach Europa (Italien) vom 20. Juli 1873.


    Rolf- Dieter

  • :love::love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Guten Morgen in die Gruppe,


    manchmal tauchen Belege auf, die bei Unkenntnis der Gegebenheiten des Themas als falsch beschrieben erscheinen.

    In einem vergangenen Beitrag hatte ich ja bereits erwähnt, dass PANAMA zur Zeit meines gezeigten Themas eine Stadt in Kolumbien war - heute verstehen wir zuerst ein Land darunter.

    Nachfolgend ein Brief aus Kolumbien nach Italien aus 1879.



    Rolf- Dieter

  • Lieber Rolf-Dieter,


    wie immer aus deiner Hand ein Wahnsinnsbrief. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen Ralph,


    danke für die Blumen !


    Der Wahnsinn an dem Brief wird sich erst im Rahmen zeigen - denn dieser kommt in Colon dann auf den Dampfer "Ville de Brest" - ich habe dann einen weiteren Brief aus Savanilla in Kolumbien, der dann 2 Tage später auf den gleichen Dampfer kam und nach St.- Nazaire gelaufen ist, mit entsprechender Weiterleitung nach Italien...


    Rolf - Dieter

  • Hallo Rolf-Dieter,


    das wird ein tolles Bild im Rahmen, denn 2 Briefe, die mit der gleichen Tour nach Italien befördert wurden, muß man erst mal finden. :)


    viele Grüße

    Dieter