Österreich - Südamerika

  • Schönen guten Abend,


    an anderer Stelle (Link und hier die Erklärung) habe ich schon einen ganz speziellen Tarif vorgestellt: den von 1879 bis 1892 gültigen erhöhten Seeposttarif Österreichs.

    Nun habe ich im Internet auch mein erstes Exemplar nach Peru gefunden:



    Auf der Rückseite kann man den philatelistischen Inhalt erkennen:



    Paul Ascher war ein bekannter Philatelist Chiles, der u.a. auch über Ganzsachen Chiles publizierte...


    Schönen Abend


    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Ungarn-1867 ()

  • Hallo,

    heute ein relativ früher Brief aus Triest nach Havanna vom 26. Juni 1850 mit einer interessanten Frankierung:

    Der Brief war bis Kuba durchfrankiert. Österreich rechnete 12 Kr für den einfachen Brief entsprechend dem Österreichisch-Französischen Postvertrag von 1844 (obwohl Österreich ja am 1. 6. 1850 die höchste Inlandsstufe schon auf 9 Kr gesenkt hatte) und mit dem gleichen Vertrag wurde der Transit durch die Schweiz mit 8 Kr festgesetzt. Da haben wir einmal die 20 Kr von der Rückseite.

    Die 18 Kr erklären sich einfach: Für Frankreich war dieser Brief 1 1/2-fach und somit rechnete Triest 12 Kr Frankreich-Transit x 1,5 = 18 Kr.

    Die 52 Kr sind der eineinhalbfache Übersee-Tarif mit französischem Schiff.

    In Summe hatte der Absender also 1 Gulden 30 Kreuzer zu zahlen. Meiner Meinung nach eine Meisterleistung des behandelnden Triestiner Postoberoffizials, denn auf all das muss man erst einmal kommen!

    In Havanna wurden dann vorderseitig neben dem Ankunftsstempel noch einmal 2 Centavos (?) Zustellgebühr verrechnet.

    Lange bin ich an dieser Frankatur gescheitert, bis ich auf die verschiedenen Gewichtsprogressionen und die Tarifbestimmungen gestoßen bin. So ist mir in diesen dunklen Tagen doch noch ein Licht aufgegangen ... ;)

    LG, Gerald

  • Lieber Gerald,


    ein wundervoller Brief, aber ich glaube, dass bis 1881 auf Kuba noch die alte, spanische Währung von Reales galt, hier also 2 Reales für den Empfänger. Aber alles cum grano salis ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Gerald,


    das ist wohl richtig - aber gerade aus diesen Briefen lernen wir viel - Währungen, Gewichte, Leitwege, Notationen usw.. Von daher: Schön, selten, schwierig und allein dadurch kostbar. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.