Notausgaben der Hochinflation

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,


    ab dem 24.8.1923 erschienen die sogenannten Notausgaben in der Hochinflation. Die Post kam mit neuen Briefmarken nicht mehr hinterher, so dass man jetzt dazu überging, vorhandene Restbestände mit neuen Nominalen zu überdrucken. Die erste hierzu im Katalog aufgeführte Marke ist die 5 Tausend auf 40 Pfg. Ziffern.

    Hierzu eine Postkarte von Lindau am Bodensee nach München vom 5.9.1923 (PP17), mit 30.000 Mark für eine Fernpostkarte richtig frankiert.



    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    Danke für's zeigen, Infla ist eine spannende Sache, macht mir auch viel Freude.

    Ich hänge mal einige Belege ran.

    PP 16 - R-Brief und Orts-R-Brief, PP 17 - Brief mit PLF kurzes s bei linker Marke.

    viele Grüße von woodcraft


  • Hallo,

    leider hat ein Vorbesitzer den Brief mit Michelnummern und Katalogwert in Tintenschrift verschandelt.

    Dümmer gehts nimmer!

    Ein Fern-Brief bis 100 gr. erforderte 26.9.1923 eine Gebühr von 350 Tausend Mark.

    Frankiert mit 14 Marken der Notausgaben ( 270 T.M.) plus 30 Marken der im Juli verausgabten 4000 Mark im Queroval ( 80 T.M.) .

    Beste Grüße Bernd

  • Servus zusammen,

    mache ich gerne mit, Einschreiben in der Infla Zeit mag ich und es sind doch schon einige in der Infla-Sammlung.


    PP 17

    Porto 150 Tsd.

    Brief bis 20 g im Fernferkehr = 75 Tsd.

    Einschreiben = 75 Tsd.

    Frankatur Michel 288 II /2

  • Hallo woodcraft,

    ein für mich absolut sammelswerter Beleg.

    Der Plattenfehler ( eher Setzfehler) der kopfstehenden 8 ist ein sehr gesuchte Spezialität, Hier mit Normalmarke verbunden auf Beleg ein Ausnahmestück.

    Die Lochungen zeigen den reinen Bedarf, sie waren zum Einheften in Geschäftsbücher notwendig.

    Eine Restauration ist zu teuer und verfälscht den Beleg. Vielleicht die Löcher in Farbe der Karte hinterlegen, aber viel bringt das auch nicht.


    Nachnahme-Postkarte portogerecht mit 3 Stück der Mi.286. vom 29.9.1923

    75 Tausend auf 300 Mark ist nicht häufig, diese Mehrfachfrankatur ist sehr selten.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo bayernfreund,

    freut mich,daß du mit machst, so schöne Inflabelege schaut sich sicher jeder gerne an.


    Hallo Bernd,

    du hast schon recht damit, daß man Bedarfsbelegen auch ihre "Geschichte" ansehen darf.

    Deine NN-PK ist schön und selten, ein tolles Stück.


    Für die Freunde der Inflabelege hier eine einfache PK von Berlin nach Waltershausen,

    mit der besseren Farbe der 291, wie ich finde ein optisch schöner Beleg.


    viele Grüße von woodcraft


  • Hallo woodcraft,

    der Beleg ist sehr schön, die 291 b ist nicht häufig auf Beleg.

    Die 1 Million im Korbdeckelmuster war mit der (500 Ts.) der Anfang einer Serie, die bis zum Ende der Inflation reichte.

    Sie erschien ca. am 9.10., also hier relativ früh verklebt. Vom 24.8.1923 bis zu diesen Zeitpunkt erschienen unglaubliche 32 Marken der sog. Notmaßnahmen Die 309 -12 lasse ich weg, da zeitgleich mit Korbdeckel. 32 Marken und vom 24. 8. bis ca 1.11 = 5 Portostufen, das ist ein eigenes Sammelgebiet.

    Brief mit 5 Marken derMi. 310, 2 Millionen auf 300 Mark.

    Ein OPD-Druck, die Reichsdruckerei schaffte es nicht mehr. Somit überdruckten 11 OPDs diese Marke ,

    Spezialisten und Prüfer können diese unterscheiden. Am Oberrand des Bogens kann ich es auch.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Ulf,

    schöne Belege. Fernbrief-Einschreiben-Eilbote vom Erstag der Portoperiode ist natürlich schon etwas

    besseres. Der 2 Brief mit den 4 Marken zu 50 Tausend gefällt mir sehr.

    Mitten in der Zeit der Notausgaben erschien eine Serie Freimarken zu 5 Tausend; 50 Tausend ( am 20.9.) und 75 Tausend Mark.

    Wie wichtig diese waren zeigt dieser Brief vom 2.10.1923.

    Auslandsdrucksache erforderte pro 50 gramm 1,2 Millionen Mark , bei 700 gramm = 16,8 Millionen.

    Notiert und frankiert. Ohne die 50 Tausend wäre es schwierig geworden.

    Nachtaxiert, man hätte die 2 Millionen für Einschreibung auch frankieren sollen.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Michael,

    in Hamburg gab es seit 1887 ein Rohrpostsystem. Es war eigentlich nicht für Publikumsverkehr zugelassen, aber es wurden wohl inofiziell ankommende Eilbriefe auf Teilstrecken befördert.

    Aber es gab auch den Transport mit Strassenbahnen. Der TA-Minuten-Ankunftsstempel allein genügt wohl nicht.

    Leider ist nicht zu erkennen, ob der Stempel vom Postamt 18 ein Minutenstempel ist.

    Das könnte ein Beweis sein. Die damalige Hamburger Röhre hatte ein Durchmesser von 6,5 cm,

    das sieht man den Briefen eigentlich an.

    Beste Grüße Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd,


    danke, der Brief zeigt keine Faltspuren. An der Angabe hatte ich auch leise Zweifel. Von den Strassenbahntransporten hatte ich schon gelesen.
    Gibt es irgendwo genauere Angaben zur Hamburger oder auch "Nicht Berliner" Rohrpost oder Belegen dazu? Im Internet habe ich nur ziemlich allgemeine Stellen gefunden.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    bei wikipedia kann man sehr interessantes über die Rohrpost lesen unter

    "Rohrpostnetze in Deutschland"

    Im Übrigen hat Heinrich Mimberg in der aktuellen Vereinszeitung des Vereins für Briefmarkenkunde von 1878 e.V. Frankfurt am Main "Die Kunde" Nr. 87 von November 2020 über die Rohrpost in Frankfurt geschrieben.

    In der Postordnung ADA V 1 steht näheres im § 52 über die Rohrpost.


    Grüße aus Frankfurt

    Heribert