Hannover - Württemberg Vormarkenzeit

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender eingeschriebener Teilfrankobrief "Franko Württemb. Grenze" aus Hannover (Königreich Hannover) nach Heilbronn (Königreich Württemberg) vom 10. April 1820. Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe das Franko von 10 Gutegroschen zuzüglich 1 Gutegroschen Recommandationsgebühr. Der Empfänger von da bis Heilbronn 7 Kreuzer Porto.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo,

    ein sehr interessanter Brief - Reco-Briefe ins Ausland aus dieser Zeit kenne ich nicht viele!

    Die Erklärung der (hannoverschen) Taxe sollte man aber noch einmal überdenken:
    Die Reco-Gebühren in Hannover waren:

    - Tax-Gesetz von 1818: Reco-Briefe kosten doppelt so viel

    - Tax-Gesetz von 1834: Reco-Gebühr = 2 Gutegroschen

    - Tax-Gesetzt von 1850: Reco-Gebühr = 1 Gutegroschen

    In diesem Fall (Brief von 1820) kostet der Brief recommandiert (zumindest für den hannoverschen Anteil) also das doppelte, was ein nicht-recommandierter Brief gekostet hätte.

    Ein exakte Deutung der Gebühren kann ich leider auch nicht aus dem Ärmel schütteln.


    Gruß,

    Björn

  • Liebe Freunde,

    Heute mal wieder was von Hannover nach Württemberg.

    Einfacher Franco?Brief aus Hannover an das Königliche Württembergische Ministerium zu Stuttgard (aber welches)? Der Brief ist leider undatiert, aber vielleicht laesst sich ueber den den Stempel und die Taxen ein Zeitraum fuer die Befoerderung erschliessen (sollte m.E. so zwischen 1810 - 1820 sein?)? Recto: Z “HANNOVER”, Vermerk "20lt”, “8”, Taxe “5 Sgr in rot?) sowie Vermerk “Grentzen? Nur Packet? mit ?? ?? – kann Ich nicht lesen). Verso: “2” (Bestellgeld?) und Lacksiegel (Weiss jemand den Sender?).

    Mit lieben Gruessen aus Beirut,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    undatierbare Fahrpost Hannover - Württemberg ... schwierigeres hast du nicht?

    Da steht "Anbei ein Packet mit gleicher Adresse", es war also ein Paketbegleitbrief.

    In Württemberg sicher portofrei, aber bis dahin nicht.

    Ich lese unten links frei 5 / 7, also 5 Gutegroschen für Hannover (waren 20 rh. Kreuzer) und 7 Gutegroschen Weiterfranko für Thurn und Taxis bis zur württ. Grenze (waren 28 rh. Kreuzer).

    Links oben 20 Loth (das bezog sich natürlich auf das Paket, nicht auf diesen Brief) und die 2 hinten halte ich für kein Bestellgeld, sondern eine taxische Manualnummer von FFM.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    vielen Dank fuer Deine Antwort welche mir doch sehr weiter hilft. Ich weiss dass Fahrpost nicht Dein Ding ist :D - aber mangels Masse kann Ich Dir leider keine frankierten Breife aus der Kreuzerzeit nach Wuerttemberg anbieten (Es gibt noch eine Kiste welche allerdings in Nagold steht wo noch 2 Briefe (einer Porto, der zweite auch Fahrpost) von Hannover nach Wuerttemberg in den 1860-1870 er Jahren sein sollten) - sobald Ich mal wieder in Deutschland bin werde Ich diese scannen.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Liebe Freunde,

    Heute mal wieder was von Hannover nach Württemberg (Lieber Ralph – diesmal Portobrief und daher Dein Resort ;) ).

    Einfacher Portobrief aus Hannover vom 25. September 1828 an Herrn Duthardt Schreiber Wohlgeboren zu Heilbronn. Abgestempelt mit R “HANNOVER 25. SEPT.” (kann mir da jemand helfen – ich finde diesen nicht in Feusser?)

    Recto: “22” Kreuzer in blau, “24” Kr in Rötel (inkl. Bestellgeld). Verso: AK Z2 “HEILBRONN 29 SEPT 1828” in Schwarz.

    Was gibt es dazu mehr zu sagen?

    Mit lieben Gruessen aus Beirut,

    Bruno

  • Hallo Bruno,

    der Feuser scheint mir bei der Erfassung der vorphilatelistischen Hannover-Stempel sehr lückenhaft zu sein und daher fehlt dort der gezeigte Stempel. Daher habe ich mal in der Datenbank auf stampsx nachgesehen und siehe da, es könnte der von Lenthe I/40 sein.

    Stempeldatenbank

    viele Grüße

    Dieter

    PS: Die Arge Hannover bereitet ein neues Stempel-Handbuch vor.

  • Lieber Bruno,

    der Hannover-Stempel ist häufig, egal was wo steht. Kenne sogar ich ...

    Die blaue Tinte stammt von FFM mit 22x für die hannöversche und taxische Forderung. Wer wieviel bekommen hat, weiß ich leider nicht.

    2x Botenlohn für einen Stadtbrief? Eher nicht. Aber ich kenne leider nicht die Gebührenstruktur. Vlt. 22x bis zur württ. Staatsgrenze und ab dort 2x bis Heilbronn?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph und Dieter,

    wie immer vielen Dank fuer Eure schnellen Antworten. Das mit dem dem Stempel sieht gut aus, 2 Kr. Porto innerwuerttembergisch ist vielleicht moeglich - erscheint mit aber doch etwas zu gering - werde mal weitere Literatur dazu waelzen.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • ... ja, erscheint mir auch sehr wenig (bis 3 Meilen?). Aber FFM hätte ja nie wissen können, ob es eine Botenzustellung in Heilbronn geben würde. Diese Briefe von irgendwoher über TT nach Württemberg verdienen eine intensive Beschäftigung - ob von hier aus, oder von Beirut ist völlig egal. 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Ich gebe Dir vollkommen Recht - Briefe dieser Periode, als die Post in Wuerttemberg an TT verpachtet war verdienen in Ihrer etwas unklaren Gebuehrenstruktur sicherlich eine genauere Untersuchung. Mangels Masse (im Moment) komme Ich aber damit gerade nicht sehr voran (habe nur mal eine Tabelle mit Briefen aus TT nach W gemacht wo 2 Porti angeschrieben wurden (1x TT, 1x W - das ergibt im Vergleich mit innerwuerttembergischen Taxen zu Zeit nicht viel - irgendwie sind die Taxen innerhalb W immer hoeher? - moechte Ich aber im Moment nicht veroeffentlichen).

    Mit Sicherheit haette FFM nicht wissen koennen ob es eine Botenzustellung in Heilbronn gegaeben haette - aber glaubst Du dass die "24" in FFM angebracht wurde? Fuer mich sieht die typisch Wuerttembergisch aus?

    Da gibt es noch viele Fragen - werde mal im zeitnahen Buch von F. A. Scholl (Koenigl. Wurttemb. Haupt-Postamts-Official) "Das Wuerttembergische Postwesen, eine systematische Darstellung" aus dem Jahre 1838 nachschlagen. Vielleicht ergibt da etwas.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Bruno,

    die 22 sind in blau sicher von FFM. Die hatten zu der Zeit deines Briefes schon lange aufgehört, in Rötel zu schreiben.

    Die 24 können also nur zwischen FFM und Heilbronn auf den Brief gekommen sein. Da sie nicht mehr hochgesetzt wurden, verbleibt eigentlich nur Heilbronn ...

    Schön, wenn du diese interessante Zeit aufarbeitest - Material wird es sicher geben (evtl. sogar eigenes), oder du klickst dich durch die Angebote im Netz.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgende Postsache von Hannover, vom 11. Juli 1851, an die königlich württembergische General-Post-Direktion in Stuttgart. Württemberg nahm am 1. Juli 1851 die Post in eigene Regie und beendete gleichzeitig den Lehensvertrag mit Thurn und Taxis. Trat aber erst zum 1. September 1851 dem DÖPV bei (Hannover bereits zum 1. Juni 1851). Siegel wurde leider ausgeschnitten.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen sehr schönen Brief aus Hannover vom 10.7.1840 "An Herrn Sindlinger Wohlgeboren zu Altensteig bei Stuttgardt", der unfrankiert auf die Reise ging.

    Gem. der blauen Tinte von Frankfurt am Main wurden für Hannover und Thurn und Taxis 22 Kreuzer verlangt. Dazu kamen 4 Kr. für Württemberg = 26 Kr. und 2 Kr. für den Landpostboten = 28 Kr. in toto.

    Interessant ist der Inhalt:

    "Geehrtester Herr!

    Ich habe Sie vor Jahr und Tag ersucht mir ???

    schreibe Zwei Reichsthaler zu übersenden,

    welche mir Ihr Pupill Schneidergesell Fleuy

    seit langer Zeit schuldet für Essen.

    Ich habe aber so wenig Antwort als Geld

    erhalten, und ich sehe mich daher genöthigt

    Sie um Berichtigung und sofortige porto-

    freie Uebersendung nochmals zu erinnern

    mit dem Bemerken, dasß ich widrigenfalls

    mich sofort an die Obervormundschaft und

    das dortige Gericht wenden werde.

    Ergebenst

    Wl Brandes

    Speisewirth Gr. Packhofsfstraße Nro. 134."

    Ich denke, der Brief wird spätestens nächste Woche in der für ihn besten Sammlung Aufnahme finden ... 8)

  • Lieber Ralph,

    vielen Dank (fuer allem auch fuer die tolle Beschreibung und Transkription des Inhalts :) ).

    Der Brief wird sich mit Sicherheit auf den 2 Seiten mit 2 weiteren Vorphila-Briefen von Hannover nach Altensteig und einem von Altensteig nach dort, sehr wohlfuehlen - hoffe Ich zumindest.

    Mit lieben Gruessen,

    Bruno

  • Lieber Gerd, vielen Dank fuer die Ergaenzung - also 2 Rheinische Thaler.

    Liebe Gruesse aus Beirut, wo Ich vor gerade fast Hitze eingehe da Ich mit den Generator nicht die Klimaanlage laufen lassen kann (um den Computer mache Ich mir auch sorgen habe aber direkt davor einen Ventilator plaziert).

    Bruno