Mauritius (1825) nach Frankreich, Mit Kurier über Persischer Golf / Syrisch-Irakische Wüste

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rainer


    Der runde Stempel ist ein Ankunftsstempel von Paris, wie du schreibst. Kommt meist in rot vor, so dein Stempel ist etwas verfärbt.


    Der Colonies Stempel wird bei ankommende Briefe von die Kolonien benutzt, aber nicht nur weil man es auch bei andere Herkunftsorte sehen können. War wohl für die Kolonie-Briefe gemeint, aber fand schnell eine allgemeine Anwendung bei eingehende Schiffsbriefe.

    Der von Paimbeouf ist sicher ein seltener Stempel nehme ich an, habe ich selten gesehen.

    Viele häufiger ist Stempel wie Colonies par Nantes.


    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Rainer,


    kleine Zusatzinformation zum AK-Stempel Paris: Er ist sehr lange benutzt worden. Seit ca 1805 bis mindestens 1830 in rot. Ich habe auch noch einen von 1846 in schwarz. Also wurde dieser Stempel(-Typ) mindestens 40 Jahre benutzt.


    viele Grüße


    Dieter

  • Besten Dank.


    Wo wurde der Colonies Stempel denn abgeschlagen? Direkt in der Kolonie oder wo?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rainer

    Wo wurde der Colonies Stempel denn abgeschlagen? Direkt in der Kolonie oder wo?

    Der Stempel war in Landungsort in Frankreich abgeschlagen.

    Man konnte halt nicht alle Abgangsorte der französischen Übersee mit alle mögliche französischen Landungsstempel ausstatten.

    Aber Briefe mit diese Stempel konnte ja auch von nicht französische Orte nach Frankreich kommen. Deswegen war Landungsort einzige praktische Möglichkeit.


    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

    Einmal editiert, zuletzt von nils ()

  • Hier nun die Bilder des kompletten Briefes, gerade meldet mein Auktionskommissar dass mir der Brief zugeschlagen wurde!


    1825 - Port Louis nach París (Frankreich) - Brief mit der Leitweganweisung "Par le Courier du Golfe". Coloniens Par/Paimboeuf" Ankunftstempel, Tax Vermerk "8" Centimes. Der Brief wurde über die Landroute durch die Syrisch-Irakische Wüste welche im 18. Jahrhundert von der East India Company eingerichtet wurde von Basra nach Aleppo und dann weiter nach Frankreich befördert.

  • Hallo Rainer,


    ein interessanter Leitweg. Ich hätte eher einen Transport über Marseille erwartet. Aber möglicherweise war die Schiffspassage über den Golf in diesem Fall schneller. Aber das ist das Metier von Laurent.


    viele Grüße


    Dieter

  • Hallo Rainer,


    die Taxe war sicher 8 Decimes, nicht Centimes.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Rainer,


    die Taxe war sicher 8 Decimes, nicht Centimes.

    Sorry, mein Fehler, ja, Decimes...,


    Muss mich nun auf die Suche nach Regeln, Portotabellen etc für diesen Brief machen. Möglich dass ich da zu genau nehme, aber ich habe es halt gerne detailliert was Porto. Laufwege und Regeln angeht.

  • Rainer

    Hat den Titel des Themas von „Frage zu 2 Französischen Vorphila Stempeln“ zu „Mauritius (1825) nach Frankreich, Mit Kurier über Persischer Golf / Syrisch-Irakische Wüste“ geändert.
  • Muss mich nun auf die Suche nach Regeln, Portotabellen etc für diesen Brief machen. Möglich dass ich da zu genau nehme, aber ich habe es halt gerne detailliert was Porto. Laufwege und Regeln angeht.

    Hallo Rainer,


    da Du es ja - wie Du schreibst - genau nimmst: Die 7 déc. sind gemäß des französischen Inlandtarifes von 1806 die Taxe für einen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 6 g exklusiv) mit der 6. Entfernungsstufe (401 bis 500 km).


    Viele Grüße,

    Martin


  • Hallo Rainer,


    es ist so, wie kibitz geschrieben hat: 1 déc. Seegebühr (Décime de voie de mer) sowie 7 déc. für das französische Inland. Letztere Taxe wollte ich nur näher präzisieren. Schon erstaunlich, für welche Strecke welche Gebühr erhoben wurde, oder?


    Viele Grüße,

    Martin


  • Hallo Rainer,


    es ist so, wie kibitz geschrieben hat: 1 déc. Seegebühr (Décime de voie de mer) sowie 7 déc. für das französische Inland. Letztere Taxe wollte ich nur näher präzisieren. Schon erstaunlich, für welche Strecke welche Gebühr erhoben wurde, oder?


    Viele Grüße,

    Martin

    Tolles Fachwissen hier. Spitze!

  • Das was ich mir bei dem Brief noch nicht erklären kann ist warum der Brief mit dem Schiff in Paimboeuf, was am Atlantik liegt, ankam. Normalerweise legten die Schiffe welche übers Mittelmeer nach Frankreich "fuhren" in Marseille an und die Post ging dann zur Französischen Post.


    Hat jemand eine Idee???

  • Hallo Rainer,


    hatte ich in #8 schon geschrieben: möglicherweise war die Verbindung über den Golf in den Tagen schneller. Der Vermerk par courier du golfe wurde nicht vom Absender geschrieben. Die Handschrift ist eine andere und die Tinte viel dunkler.


    viele Grüße


    Dieter

  • Stimmt! Aber es muß einen Grund für das Anbringen des Vermerks (bei der Aufgabe? unterwegs?) unten links gegeben haben. Eine andere Sache ist, daß solche Vorgaben nicht immer eingehalten wurden.

    Die Taxen helfen nicht weiter, da Frankreich (wie oben beschrieben) generell nur 1 Dec. Schiffsgebühr berechnete. Das Fragezeichen wird also nicht kleiner.


    Dieter

  • Stimmt auch was Du schreibt.


    Mal sehen dass ich irgendwo ein Archiv finde und herausfinde welches Schiff evtl. den Brief transportierte und dadurch evtl. die Route herausfinden kann.