Die Strahlenstempel vom Tessin

  • Hallo zusammen


    Ich habe noch des Rätsels Lösung. Danke an alle beteiligten:


    Brief von Cama nach Bordogna IT. Bordogna war noch sardische Lombardei. Als sardischer Grenzrayon galt: Aufgabebüro 30 km Luftlinie bis zur sard./lombard. Grenze und ab Grenze weitere 30 km Luftlinie bis zum Zielort. Cama und Bordogna lagen Luftlinie gute 55km auseinander. Dafür hatte der Empfänger 2 Centesimi (20Rp.) Porto zu bezahlen. Fälschlicherweise wurde hier zunächst die Gebühr für einen Fernbrief mit der Schnörkel 4 notiert und nach Erkennen des Fehlers annulliert.

    3 Mal editiert, zuletzt von Tessin ()

  • Hallo Tessin,


    nicht vergessen, dein Beitrag bezieht sich auf # 19 hier, damit wir nicht durcheinander kommen bei den vielen, schönen Briefen. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph


    Danke für den Hinweis. Irgendwie hat der HTML Link nicht funktioniert. Hab jetzt den Permalink genommen und nun klappt es!


    Auch danke für die schönen Briefe! Intragna mit dem 30Rp ist wirklich schön! Zudem konnte ich aufgrund des Bildes vom Mendrisio Stempel die Verwendungszeit in blau um einige Wochen verlängern.


    Gerne werde ich am Wochenende noch den einen oder anderen Brief einstellen.


    Gruss Tessin

  • ... dann freuen wir uns auf deine weiteren Strahlenstempel! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hier präsentiere ich Euch eine Neuentdeckung.


    Bis vor kurzem kannte man eine solche Konstellation nicht.

    Ein Brief aus dem Kirchenstaat ins Tessin mit einem rückseitig angebrachten Strahlenstempel von Prato.

    Abgang 23. Oktober 1863, Durchgang in Bignasco am 26. Oktober 1863 im Maggiatal über prato nach Fusio dem letzten Dorf hoch oben im Maggiatal.


  • Lieber José,


    mit 5 Bajocchi grenzfrankiert zu Italien und 35 Rappen für Italien und die CH (wie teilen die sich auf? 25 Rappen für Italien und 10 Rappen für die CH?).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph

    Auslandsporto sind wie schon vermerkt nicht meine Stärke.

    Stempel jedoch um so mehr.

    Gehen wir davon aus, dass der Brief über Chiasso Grenze lief.....

    Chiasso - Fusio 110 km bei einem Gewicht von 10 Gramm, Brief frankiert 10 Rappen, dann würde deine Aussage stimmen.

  • Lieber José,


    genau so hatte ich mir das gedacht. Mal sehen, ob es einer hier weiß (bin mir aber sicher, dass ja).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph, lieber José,


    für die Taxierung des Briefes aus dem Kirchenstaat mit 35 Rappen habe ich zur Zeit noch keine Erkärung. Gemäß dem Postvertrag Italien - Schweiz von 1861 (in Kraft getreten am 01.07.1862) kosteten Frankobriefe aus Italien 30 Cent., Portobriefe 40 Rappen. Diese Beträge wurden halbscheidig zwischen den beiden Postverwaltungen geteilt. Wie Transitbriefe durch Italien behandelt wurden, weiß ich nicht. Briefe aus dem Kirchenstaat bekamen die Postbeamten im Tessin sicherlich nicht jeden Tag auf den Tisch. Vielleicht wurde der Brief als unzureichend frankiert angesehen und die verklebten 5 Bajocchi als 5 Centesimi angerechnet - aber das ist reine Spekulation.

    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo zusammen


    Nochmals ein Brief mit einem Strahlenstempel aus dem Kanton Graubünden, nämlich St.Vittore.



    St.Vittore 27. Juli 1861:

    15Rp. Frankatur, Strubel, für einen Brief über 10 Wegstunden (48km) gemäss gültigem Postvertrag vom 01.01.1852 von Splügen nach St.Vittore.


    St.Vittore ist der einzige Strahlenstempel welcher blau häufiger ist als in schwarz.


    Gruss Tessin

  • ...dann noch ein Brief aus Gordola nach Petaluma in den USA.


    Giumaglio 27. August 1882:

    Unfrankierter Brief von Giumaglio nach Petaluma, Kalifornien USA. Der Empfänger zahlte 10 US-Cents.


    Gruss Tessin

  • Liebe Freunde,


    ein paar nette Stücke mit Strahlenstempel darf ich aus der Sammlung meines Freundes zeigen:


    Curio vom 11.2.1854 und Cevio vom 12.12.1865 auf einem besonderen Brief - viel Freude damit!

  • Hallo Ralph


    Wow, so was wie auf dem Brief von Cevio habe ich auch noch nicht gesehen! Zuerst der Fehler mit dem Grenzrayon, dann der Fehler mit dem Gewicht. Scheint, als hätte es beim Postboten an diesem Tag ein bisschen zu viel Wein gegeben :) Echt interessantes Stück!


    Gruss Tessin

  • Hallo Tessin,


    ich kenne nicht die Verwaltungsstrukturen der Schweizer Post, aber mit dem Postboten dürfte das Chaos auf dem Brief eher wenig zu tun gehabt haben. Eher mit dem Chef des Büros ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph


    Im Tessin war es zu dieser Zeit so, dass es nur 1 Person pro Poststelle gab. Den sogenannten Postablagehalter. In Cevio war dies Carlo Respini geb. 1804 welcher die Ablage Cevio betrieb. Jahrelohn: 48 CHF


    Die Post wurde aber dann von jemanden anderen vertragen. Dieser Herr hiess Giovanni Battista Sartori welcher die Post zweimal wöchentlich vertragen hatte. Pro Tour war er 9 Stunden unterwegs. Jahreslohn: 340 CHF.


    Gruss Tessin

  • Hallo Tessin,


    dann hat der Inhaber weniger verdient, als der Bote?


    Die Frage ist aber, ob der Bote auf Briefen die er bekam (Auf- und Abgabe) Taxierungen vornehmen durfte (bei Bayern war das streng verboten).


    P.S. Es ist immer ein Traum, wenn man damals handelnde Personen mit den Briefen festmachen kann - ihr habt sicher eine gute Datenlage. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.