Bremen - Steyr

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Ein Auslandsbrief vom 24.3.1832 von Bremen nach Steyr.

    Vorderseitige Rötelnotiz 16 14/20

    Siegelseitige Rötelnotiz 18 4/2

    Aufgabestempel BREMEN TH TAX. OPA.

    Links unten handschriftliche Absendernotiz eventuell Abkürzung für franko österr. Grenze???

    Wie setzten sich die Gebühren zusammen? Wer musste was bezahlen?

    Wie war der Leitweg?

    Wofür steht TH TAX. OPA. im Bremen-Stempel?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz,

    auch wenn deine Anfrage schon etwas her ist:

    Zitat

    Wofür steht TH TAX. OPA. im Bremen-Stempel?

    Die Abkürzung steht für Thurn & Taxissches Oberpostamt.

    Ähnlich wie in Hamburg, gab es in Bremen neben der Bremer Stadtpost noch fremde Postanstalten von Preußen, Hannover und eben Thurn & Taxis.

    Für Post nach Oberösterreich war die T&T-Post zuständig, daher der Stempel.


    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Franz,


    noch ein paar Ergänzungen zum Beitrag von Michael:

    Beim gezeigten Stempel handelt es sich um den Feuser Vorphila 434-3, der seit 1820 bekannt ist. Ab 1840 wurde ein ähnlicher Stempel mit Jahreszahl benutzt.

    Wenn man diesen Stempeltyp sieht, fallen mir spontan nur die Hansestädte Breme, Hamburg und Lübeck ein.

    Der Transport erfolgte vermutlich im geschlossenen Paket über Passau, eventuell Salzburg. Zu den Taxen kann ich nichts beitragen.


    beste Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    vielen herzlichen Dank :thumbup::thumbup:Super!!

    Ich vermute, die vorderseitigen 20 in Rötel stehen für die österreichische Inlandsgebühr (20 Kreuzer C.M.)

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    ich lese T(ransitporto) 6 und 14x Inlandsgebühr, total 20x CM. Aber präzisieren kann ich mit 10 kg (kein Hund, sondern ein Kater) auf der Wampe nichts ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Franz,


    20xr von der Grenze bis Steyr? Das scheint mir zu viel zu sein. Aber die Taxen sind nicht mein Gebiet.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Ralph,


    was du als T6 bezeichnest habe ich als 16 angesehen.

    Warum Transitgebühr? Es ist doch vermerkt fr Ostr Grenze.


    Dieter


    PS: Gruß an den Kater

  • Lieber Dieter,


    das musste ja nicht stimmen, was da notiert wurde.


    Jedenfalls hat Österreich 2 Taxen angesetzt und die obere war üblicherweise die Transittaxe und die untere die eigene, daher meine These.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    die Verfahrensweise ist mir bekannt. Auf der Rückseite Franco bis zur Grenze und auf der Vorderseite das Porto bis zum Empfänger. In Österreich 14xr. In welche Schublade gehören die 6xr Transit?


    liebe Grüße


    Dieter

  • Lieber Dieter,


    zwischen Österreich und deutschen Postverwaltungen gab es noch Transitentschädigungen, die in den 1840er Jahren vertraglich geregelt waren (als Kompensation für Postgebiete, die taxische Post transitierten und für die Österreich zu zahlen hatte).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... und Achim hat immer Recht, der hat ja über die Postgeschichte promoviert. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    der Brief aus Bremen wurde nach dem PV Taxis - Österreich von 1829 bearbeitet.

    Der Absender musste das Franko bis zur österreichischen Grenze bezahlen. Dies könnten 18 Grote gewesen sein. Spediert wurde der Teilfrankobrief im geschlossenen Paket über hannoversches Gebiet und Schleiz nach Eger, im stillen Transit über Hof. Während Taxis die Transite bis Schleiz übernahm, bezahlte Österreich den bayerischen Transit pauschal nach Bruttogewicht der jeweiligen Pakete.

    Die Belastung für den Empfänger belief sich auf 20 Kr. C.M., wobei 6 Kr. C.M. für den bayerischen Transit angesetzt wurde (Dekret v. 21. Mai 1819, bei Briefeingang von Schleiz über Eger).

    Ich habe noch einen Brief aus Lübeck nach Steyr von 1832 angehängt, der in Österreich identisch taxiert wurde.


    Grüße von liball

  • Pst - sag das nicht so laut, geht mir auch so. Nicht dass das noch einer mitbekommt ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph



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