St. Gallen - Feldkirch - Chur 1769

  • Liebe Freunde der Postgeschichte,


    ich zeige hier einen Franko Brief vom 17.5.1769 von Feldkirch (Österreich) nach Chur (Graubünden) der einige Fragen aufwirft

    Ursprünglich versandten St. Galler Kaufleute ein Paket mit dem St, Galler Boten Richtung Chur, wo das Paket dem Fussacher Boten aus der Familie Spehler zur Weiterbeförderung ab Fussach (oder ab Feldkirch) übernehmen sollte. Der Fussacher Bote konnte das Paket jedoch nicht mitnehmen, vermutlich weil er keinen freien Platz auf seinen Lastpferden mehr hatte. Also übergab der St. Galler Bote das Paket dem Feldkircher Boten und schrieb den hier vorliegenden Begleitbrief und bezahlte ihn auch.




    Briefinhalt (Korrekturen erwünscht)

    Hochgeehrter Herr,

    die wes der Hr. Hs. Speller dieses Pack nicht hat können mit nehmen, also hab ich dem Hr. Bostmeister übergeben zu übersenden so geschwind wie möglich ist: ich wünsche guten Empfang.

    Ein freundlicher Gruss u. Gott wohlbefohlen verbleibe

    Hr. Niclauß Hochreutiner,

    ord. St. Galler Bott

    NB die Brief sambt: dem Inhalt hab ich dem Botten übergeben diese Sach ist von Hr. Schobinger & Zollikofer von St. Gallen


    Bei der Beantwortung folgender Fragen bitte ich euch um Hilfestellung:


    Wieso wird im Briefinhalt von einem „Bostmeister“ in Feldkirch gesprochen? Nach meinem Wissensstand wird erst 1771 im Rahmen der österreichischen Bemühungen, die Fussacher Boten zu konkurrenzieren in Bregenz, Hohenems und Feldkirch je ein Postamt eröffnet.


    Weiß jemand näheres über den „St. Galler Boten“ ausser, dass er in Feldkirch den Postaustausch mit dem Chur - Feldkircher Boten durchführte? Bekannt ist mir nur, dass der St. Galler Bote N. Hochreutiner einem alten St. Galler Geschlecht entstammt.


    LG


    Rudolfo


    P.S. Was haltet ihr von der Idee, mit den neuen Videokonferenzen (z.B. Jitsi) mal in kleinen Gruppen Spezialthemen zu besprechen?

    Beste Grüße

    Rudolfo