Inlandsbriefe Österreich

  • Liebe Sammelfreunde

    hier ein netter Reko-Brief aufgegeben am 26.05.1854 in Debreszin an Herrn Caspar (in) Egg by Bregenz, tarifgerecht mit 9 Kreuzer blau frankierrt. Wie üblich siegelseitig eine 6 Kreuzer braun als Rekogebühr, welche bei öffnen zerrissen wurde. Auch der der Laufweg über Wien und Bregenz ist nett anzusehen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • ... und der Laufweg über Bayern (Berchtesgadener Land und Allgäu) wollen wir nicht unterschlagen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Dieter,

    der Brief lief ab Bregenz über Schwarzach, Alberschwende und Egg nach Bezau. Sowohl in Egg als auch in Bezau wurde am 16.12.1850 ein Postamt eingerichtet.

    Grüße von liball

  • Lieber Ralph,

    ich verehre ja Bayern wirklich über alles ;) - aber ich denke, der Brief ist durchs Salzburger Land via Innsbruck und den Arlberg gelaufen. Den hat Metternich ja seinerzeit massiv ausbauen lassen, um Bayern zu umgehen (Bregenz-Hüningen-Route!). Der direkte Paketschluss Wien-Bregenz nahm üblicherweise diesen Weg. Zumindest bis in die 1850er Jahre.

    Oder hast du Unterlagen von einem direkten Paketschluss Wien-Bregenz durchs Berchtesgadener Land und Allgäu?

    Liebe Grüße

    Gerald

  • Hallo Karl,

    bist du dir sicher, dass der nicht über das Berchtesgadener Land und später mit der Eisenbahn nach Lindau lief?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    ich gehe wie Gerald auch davon aus, dass der Brief über Salzburg, Innsbruck und den Arlberg gelaufen ist. Wobei der Brief aufgrund der Topographie mit großer Wahrscheinlichkeit ab Salzburg bis Kufstein über das Berchtesgadener Eck gelaufen ist. Dies hat Bayern bereits im Vertrag 1819 Österreich kostenlos zugestanden.

    Zumal es von Salzburg bis München zu dieser Zeit keine Eisenbahn gab.

    Wenn man heute mit dem Zug von Bregenz über Innsbruck nach Wien fährt, dann fährt man immer noch von Kufstein bis Salzburg über das Berchtesgadener Eck.

    Grüße von liball

  • Hallo,

    ja, das was bei uns das "Kleine deutsche Eck" genannt wird - also über Lofer - ist sicher der Beförderungsweg. Aber das ist halt leider nur ein sehr kleines Eck Bayern. Briefe über Lindau haben zumindest in meinem Beobachtungszeitraum bis 1858 immer einen Durchgangsstempel.

    Der Arlberg war so ausgebaut, dass er sogar im Winter befahrbar war - zumindest meistens, außer eine Lawine hat gerade die Straße so verschüttet, dass man sie nicht passieren konnte. Dann musste die Post aber warten.

    Das war übrigens bei den meisten österreichischen Alpenpässen der Fall. Manchmal gab es Ausweichrouten, die aber auch über die Berge führten. Die waren damals ziemlich zäh beim Überqueren der Berge.

    Liebe Grüße, Gerald

  • Ergänzend: Ich halte auch den Weg über Rosenheim für unwahrscheinlich. Er wäre dann im Postpaket Salzburg-München gelaufen und hätte in Rosenheim umstradiert werden müssen. Er lief unten herum die kurze Strecke über Lofer und Unken - deshalb gibt es in diesen Orten schon so alte Postämter...

    LG, Gerald

  • Lieber Gerald,

    du hast vermutlich Recht - das Datum 1854 ist noch zu früh, als dass er eine längere Strecke über Bayern gelaufen wäre. Die Bahnpost Augsburg Lindau (von München kommend) hat aber nur sehr unregelmäßig gestempelt; ist ein Stempel drauf, weiß man, wie die Briefe liefen, ist keiner drauf, kann man es nur vermuten.

    Wie lange Österreich seine Post in den Vorarlberg bzw. im Transit über die Schweiz nach Frankreich leitete, weiß ich leider nicht; später kann man z. B. bei Briefe nach Frankreich gut sehen, wie diese gelaufen sein mussten, weil wir Strasbourger Stempel haben und deren Leitung belegt praktisch immer den Leitweg Bayern-Württemberg-Baden (Ausnahme war Nordböhmen, wo auch über Bodenbach-Frankfurt am Main spediert werden konnte).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    eine recht interessante Diskussion über einen "unscheinbaren" Beleg, wo die Siegelseite hier das allgemeine Interesse war. Hätte ich nie erwartet. Danke an alle.

    So wird er, auch wenn nur über eine kurze Strecke über Bayern gelaufen sein, wenn ich es richtig verstanden habe.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Inlandsbrief vom 14.11.1851, von Schwechat nach Okocim Post Brzesko , Kreis Bochnia in Gallizien

    Der Brief war adressiert an den Braumeister Johann Götz, welcher in der Brauerei Okocim in Brzesko tätig war. In der genannten Brauerei wurde das gleichnamige Bier hergestellt, welches auch heute noch gebraut wird.

    Siegelseitiger Stempel WIEN 15.NOV. ,sowie Stempel KRAKAU 17.11 und Ankunftstempel BRZESKO 18 NOV

    Briefgebühr ab 1.6.1850 bis 31.10.1858: Entfernung über 20 Meilen = 9 Kreuzer (Bis 1 Loth).

    Liebe Grüße

    Franz

  • Liebe Sammelfreunde

    hier ein recommandierter Brief vom 20.07.1852 in Bad Tüffer aufgegeben und adressiert an "Herrn Heinr(ich) Fleischmann (in) Temesvar per Wien" frankiert mit 9 Kreuzer blau.

    Wie üblich siegelseitig die Recommadierung verklebt mit 6 Kreuzer braun, welche leider beim Öffnen zerschnitten wurde. Weiterhin Transitstempel von Szegedin.

    Interessant ist die Absenderangabe: "P. Mayrhoffer von Kleinglödnitz, derzeit in Tüffenbad"

    Wo liegt Bad Tüffer?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf