Postscheine - amtliche Vordrucke

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    Natürlich weiß ich, dass es viele Orte und Dörfer in Deutschland gibt, die recht unbeschadet durch den 2.Weltkrieg gekommen sind, das trifft aber auf unsere Gegend nicht zu. Vor diesem Hintergrund dürfte es einen großen Unterschied zwischen deinem und meinem Begriff einer Heimatsammlung geben. Ich bin glücklich, wenn ich überhaupt etwas aus den kleineren Dörfern finde (es gibt hier noch einen Heimatsammler, der vor meinem Herzug bereits alles abgegrast hat), du dagegen scheinst entscheiden zu können,, welchen Beleg du für deine Heimatsammlung auswählen möchtest.


    Hallo Cantus,


    ich denke, dass der Begriff Heimatsammlung von mir ebenso verstanden wird. Der Unterschied liegt einfach in der Größe und Bedeutung des/der Orte. Wenn ein Ort ein Oberpostamt und als 4./5. größte bayrische Stadt auch entsprechendes Postaufkommen hatte, gibt es auch heute noch entsprechende Belege (in Bezug auf den 2. WK sind z.B. die großen Orte oftmals bis ca. 90% durch die Bombenangriffe zerstört worden und wer weiß wie viele Sammlungen und Dokumente). Im übrigen verstehe ich Heimat auch um den Hauptort herum und ich habe für mich den Begriff "theoretisches Sammeln" gefunden (also alles, was als ich nur als Scans, PDF usw. dokumentiere). Da gibt es doch den Begriff "über den Tellerrand schauen". So ist es durch google books möglich, etwas aus der Zeit zu erfahren, wo die Belege entstanden, die wir sammeln. Übrigens, vom Oderbruch ist da leider nicht allzuviel zu finden. Habe aber nur mal kurz gegoogelt :)

    Grüße von Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Ich denke, ich beende hier diesen Erfahrungsaustausch und zeige lieber einen Postschein vom 8.6.1905 aus Münsterappel, einem Dorf mit aktuell 480 Einwohnern aus der damals bayrischen Pfalz.



    Viele Grüße

    Ingo

  • Hallo Ingo,


    ist der Schein die ganze Zeit in einem Tresor eingeschlossen gewesen, so sauber wie er daherkommt?

    Der Stempel ist auch in selten schön abgeschlagen. :)


    beste Grüße

    Dieter

  • In Osterode am Harz gibt es in der Altstadt einen Trödler, der vorwiegend Militaria anbietet, aber eben auch andere Dinge hat. Vor ein paar Jahren bin ich hingegangen, um Postscheine vom Königreich Hannover als Ergänzung für meine Harz-Sammlung zu kaufen, dabei fielen mir auch einzelne Postscheine von Bayern auf, die ich als Beipack mitnahm. Seitdem haben sie gut geschützt bei mir im Album gelegen, was vorher war, das weiß ich nicht.


    Viele Grüße

    Ingo

  • ist der Schein die ganze Zeit in einem Tresor eingeschlossen gewesen, so sauber wie er daherkommt?

     


    Das kann schon sein, es kann jedoch auch am Papier liegen wie der Schein sich heute zeigt. Hier nur einige Beispiele:



    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Das Thema mit den Postscheinen ist wieder einmal aus dem Gesichtspunkt einer "Fehlleistung" der Post eröffnet worden und seitdem kamen Scheine aus den unterschiedlichsten Zeiten zur Ansicht.

    Über den Aspekt der Poststruktur und Verwaltung ist hier noch nicht gesprochen worden. Dabei zeigen die Scheine schon in den 90er-Jahren links unten eine Zahl (Dienstpapier-Nummer). Die Scheine wurden zentral über die Generaldirektion München gedruckt und über die Materialämter anhand der Nummer bestellt (soweit ich das richtig sehe, also meine persönliche Annahme).

    So kann ich als Heimatsammler auch generell mich mit der bayrischen Postgeschichte befassen, die bei den Postscheinen zwar langweilig daherkommt, aber ebensolche Aufmerksamkeit erfordert, wie bei anderen philatelistischen Aspekten.


    Hier als Beispiel - Veränderung der Postscheine - Vordruck 1899 / 1901



    Eine Perforierung? Wurden die Scheine nicht mehr aus-/abgeschnitten, sondern waren in Blocks zusammen gefasst (wieviel Stück?) und einzeln abreißbar?


    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Hallo Jan


    Schöne Postscheine.


    Nutze die ganze Breite des Briefes für den Beschrieb der Belege.


    Das Wort „wahrscheinlich“ würde ich in einer Beschreibung weglassen.


    Gruss Martin

  • Hallo liebe Postscheinsammler,


    heute zeige ich 2 Postscheine aus Mainbernheim.

    Der Fahrpostschein ( ähnlich Max Joel Nr.2 ) ist relativ gut lesbar für mich, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob ich bei der Wertangabe fünfhundert "gräfl. Thaler baar" richtig lese.

    Gräfliche Thaler habe ich noch nie gehört.


    Beim Briefpostenschein ( im Joel nicht verzeichnet ) fehlt mir auch noch etwas Text bei der Adresse (lesen kann ich "Mutter fuer ........... Franziskanerinnen in ........?) hinter franco lese ich "über 3 Loth? " und den Monat kann ich auch nicht entziffern.


    Bemerkenswert der Einzeiler "Mainbernheim", den habe ich noch nirgendwo gesehen.


    Hinweise werden wie immer dankbar angenommen.


    Beste Grüße, Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    1. Schein über 100 preussische Thaler


    2. Schein an das Mutterhaus der armen Franziskanerinnen in Pirmasens.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Dieter,

    Mich erstaunt, daß 100 preuß. Taler geschickt werden.

    alle Währungen der AD - Staaten waren konvertibel. Nur in der VMZ gab es Probleme mit österreichischen Altmünzen, ansonsten hätte man auch in Preussen Marken mit bayer. Kreuzern kaufen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    mir ist durchaus bekannt, daß schon damals Währungen konvertibel waren. Ich wollte mit meinem Beitrag sagen, daß ich eher einen Transfer ins Talergebiet erwartet hätte.


    liebe Grüße

    Dieter


    PS: Ich hatte heute ein nettes Mittagessen mit Freunden der italienischen Sprache. :)

  • Hallo Freunde,


    bei dem Postschein aus Staffelstein für einen Wertbrief mit 225 Gulden an die k. Filialbank in Bamberg wurde

    - die im Postschein bereits vorgedruckte Jahreszahl "1852" in "1853" geändert und

    - neben der Gesamtsumme von 12 Kreuzern vermerkt: "6 xr Bothenlohn nach Staffelstein"

    Jetzt frage ich mich, von wem dieser Botenlohn-Vermerk stammt - vermutlich (?) vom Absender des Briefes oder könnte er auch vom Expeditior stammen?


    Viele Grüße

    Bayern-Kreuzer

  • Lieber Wolfgang,


    ein schönes Stück - hier hat der Expeditor den Postschein, der ja für den Absender eine Quittung darstellte, den bezahlten Botenlohn von 6 Kr. vermerkt, weil das in der Abrechnung der Gebühren später wichtig war.

    Es gibt auch von der Hand des Absenders nachträgliche Botenlohn-Eintragungen mit demselben Zweck, denn eine Behörde bzw. ein Absender musste ja einem Dritten gegenüber nachweisen können, was die Postleistungen total gekostet hatten.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Siegfried,


    der Name beginnt wohl mit "Tha", aber dann schlägt die grafische Verwirklichung des Expeditors - wie auch bei allen Großbuchstaben - zu.

    Er könnte vielleicht "Thann" heißen.


    Falls Du den restlichen Text noch nicht hast:
    Ein Paquet unter der Aufschrift an H. Kreiß Medi=

    cinal=Rath D. Krauß in Ansbach

    mit 605 f - Geld


    Viele Grüße nach Dietersheim

    Gerd