Postscheine - amtliche Vordrucke

  • Lieber Raslph,

    als langjähriges Mitglied im DASV dachte ich, es könnte nicht schaden, auch hier im Forum wieder etwas mehr aktiv zu sein. Leider fehlt mir oft die Zeit, aber im Moment geht's schon noch.

    Ich zeige heute noch einen Aufgabeschein, diesmal vom 10.4.1891 für einen Wertbrief aus Ulmet, einem 650 Seelen-Dorf in der Pfalz.

    Auch dieser Ortsstempel ist mit Sicherheit nur noch selten zu finden.

    Rückseitig findet sich eine zusätzliche handschriftliche Bemerkung, ich weiß aber nicht, ob vom Absender oder vom Postbeamten.

    Viele Grüße

    Ingo

  • Lieber Ingo,

    hinten steht folgendes: "Erhalten das Porto für die Einsendung von 88 M(ark) an das Bürgermeisteramt Ottweiler mit 50 Pfennig. Zink"

    Das hat der Absender notiert, wie bei vielen Scheinen, nachdem die Akte geschlossen werden konnte.

    Ulmet ist auch heute noch ein Kaff ... daher sind alle Poststücke recht selten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Es ist schon bemerkenswert, wie weit Bayern damals reichte. Hier ist noch ein Aufgabeschein, diesmal vom 4.7.1912 aus Lambsborn, einem Dorf mit damals rund 630 Einwohnern.

    Viele Grüße

    Ingo

  • ... hast du da mal in eine Kiste von Postscheinen kleinster Poststellen langen dürfen? :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    das sind alles Zufallsfunde, die sich im Laufe mehrerer Jahre bei der Durchsicht irgendwelcher Rundsendungen angesammelt haben - nebenan steht schon wieder eine Rundsendung. Bei rund 1.500 Belegen ist bei der Vielfalt meiner Interessen immer etwas dabei, das bei mir hängenbleibt, auch wenn ich es eigentlich nicht sammle. Ich habe eine große Sammlung mit Aus- oder Abgabsrecepissen .aus Österreich ab etwa 1800, deutsche Aufgabescheine dagegen füllen gerade einmal ein Briefalbum. Ich finde sie interessant, nicht zuletzt wegen der Stempel, es bleiben aber Nebenprodukte.

    Viele Grüße

    Ingo

  • Lieber Ingo,

    dann hast du das, was man ein "Kennerhändchen" nennt - einer, der da reingreift, wo es etwas Gutes zu holen gibt und aus der Masse der Belege genau die Richtigen findet - Glückwunsch dazu.

    Wenn du mal bis 1875 frankierte Rückscheine Bayern - Österreich et vice versa in deinen umfangreichen Sammlungen finden solltest, wäre ich daran interessiert ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Siegfried,

    ich würde beim zuständigen Oberpostamt anfragen, ob es noch Akten zu dieser PE gibt. Dort müsste es, wenn die Unterlagen noch vorhanden sind, die Listen der Postbediensteten geben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    nach Mitteilung eines befreundeten Postamtleiters vor ca. 35 Jahren, bekamen sie ein Schreiben, daß sie alle Aufzeichnungen, die eigentlich jedes Postamt anlegen mußten, an die Oberpostdirektionen abgeben mußten, die sie dann angeblich an das Postmuseum in Nürnberg weitergaben, so meine Erinnerung. Er übergab mir diese Aufzeichnungen des Postamts zum kopieren, die er dann nach meiner Rückgabe anschließend einsendete. Was mit diesen Aufzeichnungen dann passiert ist, kann ich nicht sagen. Ich denke, diese wurden dann irgendwann und irgendwo entsorgt. Kann mir nicht vorstellen, daß sie im Postmuseum Nürnberg sind, denn dieses gibt es ja nicht mehr, so glaube ich.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,

    im Bestand Schwarzenberg des Staatsarchivs Nürnberg gibt es zwei Akten, eine weitere im Hauptstaatsarchiv München, die mit der Post zu tun haben. Ich würde in alle drei reinschauen, man weiß nie, wie eine Kuh einen Hasen fängt.

    Grundsätzlich sollte die Aktenüberlieferung der ehemaligen Postabteilung beim Verkehrsmuseum in Nürnberg noch vorhanden sein – das ist inventarisiertes Archivgut, das darf nicht einfach entsorgt werden. Das Kommunikationsmuseum Frankfurt, das aufgrund der an Indolenz grenzenden Haltung der bayerischen Staatsregierung Bestände aus Nürnberg an sich ziehen konnte (darunter das »Goldene Buch«), war eher an den musealen Stücken interessiert. Zumindest legen das die im Internet abrufbaren Inventarlisten nahe.

    Leider stand in den Blättern für fränkische Postgeschichte nie etwas über Scheinfeld drin. Nur über Emskirchen und Langenfeld ist 1934 etwas im Archiv für Postgeschichte in Bayern erschienen.

    Selbst wenn es eine örtliche Postgeschichte gibt, würde das wohl nicht dabei helfen, die Namen jener Leute herauszufinden, die auf Postscheinen unterschrieben haben. Der Postexpeditor auf dem Land war in der Regel Subunternehmer, hat sich vornehmlich um das eigene Unternehmen gekümmert, besonders um die Fahrpost, und hat sehr häufig Leute angestellt, die solche Arbeiten für ihn übernahmen.

  • .....vielen Dank einstweilen, mal schauen was ich künftig noch rausfinden kann.

    Hat jemand eine Idee, was das beim letzten gezeigten Schein für ein Monat sein soll?

    ( zwischen dem blauen Einzeiler Scheinfeld und 1873 )

    Mit den Postscheinen bin ich soweit durch und habe sie in meine Sammlung eingepflegt.

    Gruß, Siegfried

  • Hallo zusammen,

    es gab damals das "Handbuch für das Deutsche Reich", das im allgemeinen jährlich erschien; ich habe unter anderem ein Exemplar von 1913. Dort findet man ausnahmslos alle Ober-Postdirektionen des Deutschen Reiches und dazu die Post- und Telegraphenämter I. Klasse, die Postämter II. Klasse und III. Klasse sowie alle zugehörenden Postagenturen, außerdem, soweit angeschlossen, auch die Seetelegrafenanstalten. Bei den Institutionen oberhalb der Postämter III. Klasse sind auch stets die jeweiligen Leiter und ihre Mitarbeiter mit Namen und Stand, z.B. Postmeister oder Postsekretär, genannt.

    Wenn ihr mir mitteilt, zu welcher Ober-Postdirektion Scheinfeld damals gehörte, kann ich gerne nachschauen, ob dazu Namen notiert sind.

    Viele Grüße

    Ingo

  • Lieber Ingo,

    bitte suche unter OPA (eine OPD gab es im 19. Jahrhundert nicht).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Ingo hat 1913. Da gab es schon OPDs.

    Ich habe einen Download des Jahres 1891. Da habe ich nachgesehen. In dem Jahr gab es schon OPDs, aber Bayern ist postalisch nicht enthalten. Verständlich, da Bayern noch seine eigene Posthoheit hatte.

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (19. November 2021 um 13:55)

  • Lieber Dieter,

    in Bayern gab es OPDen erst ab 1907, wenn ich nicht irre.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.