Dieser Brief ist ein Unikat aus der Nordpolexpedition September 1868 von A. E. Nordenskiöld nach Spitzbergen.
Der Geschichte nach, muss dieser Brief mi dem Versorgungsschiff nach Spitzbergen an die Expedition, auf das schwedische Forschungsschiff "Sofia" geliefert.
Die Expedition war organisiert und finanziert durch Schweden. Nach dem Reiseplan sollte man im Sommer (28. Juni 1868 - 20. Okt 1868) bis zu Beginn des Herbestes die Bäreninsel besuchen und die marine und terestrische Fauna, die phanerogame kryptogame Flora, sowie die Geografie und die Geologie Spitzbergens untersuchen. Ausserdem beabsichtigte man sich mit Tiefenmessungen, meteorologischen und magnetischen Beobachtungen sowie vieles mehr zu beschäftigen. Ein Kohledepot sollte von einem hierzu ausdrücklich gemieteten Schiff an irgendeiner geeigneten Stelle des nordwestlichen Spitzbergen angelegt werden, damit die Sophia, das Expeditionssschiff, im Laufe des Herbstes hier anlaufen und einen Teil der Gelehrten mit dem Kohleschiff anfangs oder Mitte September nach Norwegen zurückkehren können. Die Übrigen sollten versuchen mit der Sophia weiter nach Norden vorzudringen und nötigenfalls in einem geeigneten Hafen der nördlichsten Inselgruppe der alten Welt, den sieben Inseln, überwintern.
Doch es kam anders. Die Sofia fuhr am 16. Juli von Tromsö ab und erreichte am 20. Oktober auf der Rückreise von Spitzbergen kommend wieder Tromsö in Norwegen. Am 20. August traf sie in Spitzbergen mit einem "Schiff aus Schweden zusammen (Name in der Literatur nicht erwähnt), das Briefe und eine Ladung Kohlen mitbrachte". Um den 10. (15) September kam es auf Spitzbergen zu einem weiteren Treffen mit dem kleinen schwedischen Schiff "Severine". Auch dieses Mal wurde Post, vermutlich auch der hier abgebildete Brief, mitgebracht. An Bord des Schiffes "Severine" kehrten dann auch mehrere (aber nicht alle!) Expeditionsmitglieder nach Norwegen zurück. Aus der Denkschrift die man immer vor dem Start einer Expedition angefertigt hatte, geht hervor, dass ein erster Auftrag, die Erforschung des Nordens Spitzbergens und dann ein weiterer Auftrag der zu weiteren Forschungen im Norden an der Packeisgrenze führen sollte. Doch soweit kam es vermutlich nicht. Die Sofia wurde durch den Aufprall an einer Eisscholle stark beschädigt, sie kehrten Heim und der Rest der Besatzung musste das Leck im Rumpf mehrmals stopfen und schafften die Heimreise mit der Sophia nach Tromsö/Norwegen nur mit Mühe.
Beleg von Morges 2.7.1868 zum nördlichsten Punkt der Spitzbergen an Dr. E. Nyström, auf dem schwedischen Expeditionsschiff "Sofia". Frühes Dokument aus der Polarforschung. Die Leitung erfolgte via Rückseitig Ortsstempel Lausanne 2.7.1868,(Rückseitig Bahnpoststempel Geneve-Sion 2.7.1868) dann über Basel (Rückseitig Fragmente des Bahnpoststempel: Heidelberg - Basel 3.7.1868 Deutscher Bahnstempel) über Baden Deutschland (Rückseitig Stempel: Schweiz-Baden), nach Tromsö und von dort via Versorgungsschiff nach Spitzbergen.
Wie er von Deutschland nach Norwegen kam ist ungeklärt, es ist aber möglich, dass der Brief ab Hamburg mit dem Schiff, der Linie Hamburg - Hammerfest befördert wurde.
Porto für einfaches Gewicht nach Norwegen bis zum Empfänger (Stempel PD) gemäss Tarif vom 23.5.1867. Das Weiterfranko ist mit Rötel 24 Kreuzer ausgewiesen, sie gingen an Deutschland. 2 1/2 Silbergroschen davon gingen an Norwegen, ebenfalls mit Rötel vorderseitig vermerkt.
* Tarif ab 23.4.1867 (5.Periode) Fr.1.00
* Transitgebühr: 24Kreuzer à 3.3Cts. = 79.2 Cts. aufger. 80Cts. davon 2.5 Silbergroschen à 15 Cts. = 37.5Cts. aufger. 38 Cts. an Norwegen ( 1SGr.= 12Pf, 1Pf.= 1.25Cts., 1SGr.= 15Cts.)
* dann bleibt für Deutschland noch 42 Cts. und die Schweiz bekommt 20 Cts.
* hat Deutschland den Brief allenfalls direkt per Schiff nach Tromsö befördert ?
Es bleiben einige Fragen, wer kann diese beantworten?