Interessante Dokumente aus der Monarchie

  • lieber Ralph:

    aus wikipedia:

    Sprinkler wurden im Jahr 1874 von dem US-Amerikaner Henry S. Parmalee, einem Hersteller von Klavieren, erfunden. Ursprünglich waren die Wasseraustrittsdüsen mit einem Metallplättchen verschlossen, das durch eine mit Schmelzlot verbundene Vorrichtung an seinem Platz gehalten wurde. Bei entsprechender Temperatureinwirkung schmolz das Lot, die Haltevorrichtung gab das Metallplättchen frei, dieses wurde durch den Wasserdruck herausgedrückt, und nachströmendes Wasser wurde versprüht.


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    Heu eingestampft? Hier in der Gegend werden seit mindestens 50 Jahren Ballenpressen eingesetzt. Früher eckige und heute meist runde Ballen, die dann mehrere Hundert Kilo wiegen. Heu wird dazu meist foliert, damit es zu Silage wird.

    Aber wir bleiben jetzt besser bei den interessanten Zeitungs-Seiten, die Franz uns zeigt.

    Dieter

  • lieber Dieter,

    ich beziehe mich auf die Vorballen- und Vorfolienzeit. Ich habe noch als Junge bei meinem Onkel das Heu auf dem Heuschober einstampfen helfen (damit mehr reinpasste).

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 25. Juli 1903 auf der Titelseite:

    Unzufriedene Corrigendinnen. Lärmszenen in einem Frauenkloster.

    Im Frauenkloster "zum guten Hirten" in Margarethen, in welchem sich die niederösterreichische Landesbesserungsanstalt für weibliche Corrigendinnen befindet, begann Mittwoch Nachmittags ein Teil der Corrigendinen zu lärmen und zu schreien, indem sie behaupteten, das man ihnen mit Spinnen vergiftete Speisen vorsetzte. Einzelne Corrigendinen stiegen auch zu den Saalleuchten hinauf und verursachten durch Zurufe an die vorbeigehenden Passanten Menschenansammlungen vor dem Anstaltsgebäude.

    Erst das Erscheinen eines Sicherheitswachinspektors und mehrerer Wachmänner stellte schließlich die Ruhe wieder her.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    jüngere Frauen sollen ja gelegentlich impulsiv reagieren, wenn sich friedlichen Haustiere in die Nahrung verirrt haben - meine z. B. hat tierische Angst vor kleinen Mäusen und ich frage mich immer unwillkürlich, welche Angst sie als weibliche Maus vor großen Menschen hätte ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ja, so sind sie halt - aber Irrationalitäten sind die Basis des menschlichen Gehirnaufbaus, von daher ist das alles nur allzu verständlich. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 13.5.1905 auf der Titelseite:

    Wir berichten heute über einen blutigen Vorfall, der sich in der Szegediner Honvedkaserne abgespielt hat. Der Infanterist Johann Reczli hat den Unteroffizier von der Torwache, der ihn wegen Ausbleibens über die Retraite gestellt hatte, mit seinem Bajonett niedergeschlagen.

    Reczli flüchtete dann in ein Mannschaftszimmer und gab aus seinem Dienstgewehr auf mehrere Unteroffiziere und seine Kameraden, die ihm gefolgt waren, scharfe Schüsse ab, glücklicherweise ohne zu treffen. Erst nach hartem Kampfe gelang es, den meuternden Soldaten zu entwaffnen und zu stellen.

    Rezli wurde dem Strafgerichte ausgeliefert , welches Meuterei gegen Vorgesetzte mit dem Tode bestraft.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    da wird es sicher einen weniger schönen Hintergrund gegeben haben, damit jemand so reagiert - war halt kein Zuckerschlecken beim Militär damals. Wenigstens haben sie nicht in Asien und Afrika gekämpft bzw. waren dort stationiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Franz,

    Interessanter finde ich noch den Text an der Seite neben dem Bild betreffend ein misshandeltes Kind. Interessant, dass es damals auch Thema in den Zeitungen war.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Ralph,

    leider wird im Artikel nicht näher auf die Bewegründe, die diese offensichtliche Kurzschlusshandlung ausgelöst haben, eingegangen. Es stellt sich für mich die Frage, ob dem Soldaten die harten Konsequenzen (Todesstrafe) seines Handelns wirklich bewusst waren.

    Lieber Erwin,

    Zu dieser Schlagzeile ist ein großer zweiseitiger Artikel abgedruckt.

    Ein kurzer Auszug aus dem Artikel: Der Vergiftungstod eines misshandelten Kindes. Ein Verbrechen oder Unglücksfall?

    Im zwanzigsten Bezirke hat die Vergiftung des kleinen Franz Weiß großes Aufsehen hervorgerufen.

    Das arme Kind war unter schweren Vergiftungssymptomen erkrankt. Gestern ist das Kind den furchtbaren inneren Verletzungen erlegen.

    Die Todesursache ist eindeutig, der Genuss jener aus Terpentin und Chloroform bestehenden Flüssigkeit welche zu Einreibungszwecken zu dienen hatte und von dem 3 1/2 jährigen Kinde, trotz des widerwärtigen Geschmackes und des durchdringenden Geruches, getrunken worden war. Der Fall, der jedoch mit der Erklärung, dass das alleingelassene Kind die Flasche an sich nahm und austrank, keineswegs glaubwürdig erscheint, erscheint aber dadurch noch komplizierter, da der Körper des Kindes Spuren erlittener Misshandlungen aufweist. Die Behörde ist eifrig bemüht, Licht in den unseriösen Fall zu bringen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 24. Mai 1905 berichtete die Kronen - Zeitung:

    Die Katastrophe im Bosruck - Tunnel

    Die im Laufe des gestrigen Tages nur spärlich eingelaufenen Nachrichten aus Ardning geben wohl ein Bild der gestern früh an der Südseite des Bosruck - Tunnels eingetretenen Katastrophe bei der 17 Arbeiter ums Leben kamen. Doch ist es zur Stunde nicht möglich, zuverlässiges über die Ursache des beklagenswerten Ereignisses festzustellen.

    Im Bosruck - Tunnel wurden seit dem am 17. diesen Monats erfolgten großen Wassereinbruch keine Bohrungen mehr vorgenommen. Die Arbeiten beschränkten sich auf die Ableitung des Wassers und die Räumung des Tunnels. Über die Ursache der Katastrophe sind verschiedene Gerüchte im Umlauf.

    Erst Sonntag fand der Vorarbeiter Friedl bei Begehung des Sohlstollens nächst dem 2120 - Meterzeiger kleine Gasmengen, die er, ohne das eine Explosion erfolgte, an der offenen Lampe entzündete. Er berichtete darüber den Ingenieur Manner, der ihn streng ermahnte, solche Experimente, durch die er sein und andere Leben gefährden könnte, zu unterlassen und künftighin mit aller Vorsicht zu Werke zu gehen. Gleichzeitig wurde ihm der Auftrag erteilt, die weiteren Forschungen mit der Sicherheitslampe vorzunehmen.

    Dennoch glaubt man, dass Friedl durch einen Versuch mit dem Gase oder durch Unachtsamkeit die jetzige Katastrophe heraufbeschworen hat

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    so ist es - Tunnelbau ist und war äußerst gefährlich. Danke fürs Zeigen dieses zeitgeschichtlich hochinteressanten Beitrages der Zeitung.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin, lieber Ralph,

    die Arbeiter mussten unter unmenschlichen Bedingungen ihre körperlich schwere Arbeit verrichten.

    Immer wieder trat eiskaltes Wasser ein, die Arbeiten in dem nur zwölf Grad kalten Stollen waren sehr gefährlich. Die Schichten wurden auf vier Stunden reduziert doch viele Männer wurden krank, oder mussten wegen der schlechten Luft den Tunnel verlassen.

    Eine damals gängige Faustregel lautete „Pro Kilometer Stollen ein Toter“

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    ja, das waren unmenschliche Arbeiten (wuden in Europa auch oft die Italiener geholt) bzw. in den USA die Chinesen, die für ganz wenig Geld diese Jobs machten, weil sie sie machen mussten, um sich und ihre Familien über Wasser zu halten. Grausam!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 26.Mai 1905 auf der Titelseite:

    Der Hofopernsänger Schmedes fuhr am Sonntag auf seinem Motorrad, in dessen Beiwagen sein Töchterchen saß, durch die Inzersdorferstraße, als sich

    plötzlich ein junges Mädchen knapp vor dem auf die Straße stürzte, um sich überfahren zu lassen. Es gelang Herrn Schmedes mit großer Mühe das Rad zum Stehen zu bringen, so dass das Mädchen unverletzt blieb. Passanten hoben dann die Lebensmüde auf, welche die selbstmörderische Absicht eingestand.

    Liebe Grüße

    Franz