Interessante Dokumente aus der Monarchie

  • Lieber Franz,


    ein wahrlich tragisches Unglück, dass heute danke der Klimaerwärmung wohl nicht mehr passieren würde.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... gut, dass ich im Binnenland lebe ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    " Ein Deutsches Unterseeboot nimmt die Mannschaft eines torpedierten Dampfers auf"

    Der Unterseebootkrieg hat auch im Monat März nicht weniger Beute in die Meerestiefen versenkt als im Monat Februar. Noch liegen die genauen Ergebnisse nicht vor, aber aus den Sammelberichten, die vom deutschen Admiralstab veröffentlicht worden sind, ist zu ersehen, dass die Tonnenzahl der versenkten feindlichen und neutralen Schiffe hinter dem Rekord des Februars nicht zurücksteht.

    Unser Titelbild zeigt die Aufnahme von Schiffbrüchigen durch ein deutsches Unterseeboot.

    Bemerkenswert, einige der aus dem Wasser geretteten, hatten sogar einen Hut auf;)

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Bauernaufstand in Russland"

    Die russische Revolution nimmt eine Ausdehnung an, welche die Urheber nicht geahnt haben. In den Dörfern des südlichen Russlands, in den Governments Saratow, Woronesch und anderen, haben die Nachrichten aus Petersburg die Gemüter der Bauern erhitzt.

    Es ist zur großen Agrarunruhen gekommen. Bewaffnete Bauernbanden überfallen die Herrensitze auf den Gutshöfen und es kommt dabei zu vielfachen Akten von Plünderungen und Brandstiftungen. Die Bauern erklären, dass der Zar von Herren und Kaufleuten gefangen gehalten werde.

    Viele Schlösser von Adeligen und Gutsbesitzern sind in Flammen aufgegangen und die Szene, die auf unserem Titelbilde zu sehen ist, wird sich in diesen Tagen im Gebiet des Bauernaufstandes unzählige Male wiederholt haben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute etwas zum Schmunzeln.

    "Das requirierte Schwein"

    Aus Klausenburg wird berichtet. Kam da jüngsten Sonntag ein rumänisches Bäuerlein vom Gebirge her in die Stadt und begab sich sofort zum gestrengen Herrn Oberstadthauptmann, den er durchaus zu sprechen wünschte und nach langen Bitten und langem Warten auch zu Gesicht bekam. Er wurde freundlich aufgenommen und aufgefordert, sein Anliegen bei einem Polizisten vorzubringen, und zwar kurz und bündig. Das war aber leichter befohlen als durchgeführt. Denn der Bauer erzählte des breiten und langen, dass ein preußischer Soldat in seinem Dorf vorsprach, ihm eines seiner Schweine "requirierte" und dafür eine Anweisung einhändigte, die er nun in Klausenburg einkassieren wollte, zu welchem Zweck er die Unterstützung der hohen Polizei, beziehungsweise des verehrten Oberstadthauptmanns erbitte.

    Ängstlich kramte der Rumäne in seinen Taschen nach der Schrift, die er dann überreichte. Der Polizist las nun zu seinem Erstaunen auf einem großen Blatt Papier folgendes:

    "Mein Schwein ist Dein;

    Dein Schwein ist mein;

    Lieb Vaterland magst ruhig sein!"

    Unterfertigt war dieser Requisitionsschein von einem Unteroffizier, der offenbar im Felde seinen Humor nicht eingebüßt hatte.

    Wenn aber auch dieser Schein seine Rechtskraft besaß, wurde doch dafür gesorgt, dass das rumänische Bäuerlein keine Enttäuschung erfahre und einen Ersatz für das requirierte Schwein erhalte.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 10.2.1817 auf der Titelseite

    "Die Kohlennot Hofwagen im Dienste der Allgemeinheit".


    In diesen ernsten und schweren Zeiten, die die Sorgen der Allgemeinheit um die Beschaffung des Notwendigsten von Tag zu Tag mehren, hat ein Winter von ungewöhnlicher Kälte, der richtige Kriegswinter, die Frage der Kohlenbeschaffung zu einer der dringendsten und drückendsten gemacht. Unser Kaiserpaar, dass schon in der Thronfolgerzeit erhebende Beispiele seines Verständnisses für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten gab und sich derer, die von Mühsal und Not beladen sind, aus eigenen Kräften mit großer Hilfe annahm, hat auch seit dem Regierungsantritt jede Gelegenheit wahrgenommen, sein Mitgefühl für die Leiden und Entbehrungen der Bevölkerung zu bekunden und das Möglichste zur Besserung der Hauptschäden zu veranlassen.

    Die neueste hochherzige Entschließung des Kaiserpaares, dass die irgendwie entbehrlichen und verfügbaren Hofpferde und Wagen in den Dienst der Kohlenversorgung gestellt werden, bedeutet eine wesentliche Unterstützung der breitesten Volkschichten bei den Bemühungen, sich Kohlen zu verschaffen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute zeige ich eine besondere Ausgabe einer Eisenbahnkarte aus der Kaiserzeit.

    Besonders deshalb , weil es sich um die letzte Ausgabe, die in der Monarchie gedruckt wurde, handelt.

    In den kleinen Büchlein (um die 55 Seiten) ist neben verschiedenen Eisenbahnkarten ein vollständiges Stationsverzeichnis, der im Jahre 1918 bestehenden Eisenbahnstationen, gelistet.

    Die Stations- und Haltestellenamen sind mit ihrer offiziellen Schreibweise aufgenommen. Bei Stationen in Ungarn, für deren Ortschaften außer dem offiziellen auch ein deutscher Name besteht, ist dieser im Verzeichnis zumeist hinzugefügt.

    Im großen und ganzen ein sehr informatives Nachschlagwerk ,welches auch bei der Ortssuche (welche es in der Monarchie ja reichlich gab) sehr hilfreich sein kann.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    herzlichen Glückwunsch zu diesem Kleinod, das damals wie heute sicher hervorragende Dienste zu leisten in der Lage ist. Es geht halt nichts über Primärinformationen. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Ein Fang im Berchtoldsdorfer Gemeindewald"

    Sonntag den 4. März ging der Gemeindeförster Adamer sein Revier ab. Da sah er von der Mugelwiese aus mitten im Gemeindewalde auf einer Entfernung von 1,5 Kilometer Rauch aufsteigen. Er vermutete einen Waldfrevel und ging den Rauch zu. Durch seinen Feldstecher bemerkte er nächst dem Kardinalwalde ein Lagerfeuer, um das Soldaten lagerten und kochten.

    Die Sache kam ihm verdächtig vor, er pürschte sich von Baum zu Baum, schlich bis auf dreißig Schritte an die Soldaten heran, und da sie ihm wie Kriegsgefangene Serben vorkamen, lud er seine Doppelflinte, sprang hinter dem Baume hervor und rief die Soldaten, von denen drei mit Korn und Hafersieden, der vierte mit Holzhacken beschäftigt waren, an.

    Im selben Augenblicke erhob der letztere die Hacke, aber der Förster nahm in aufs Korn und drohte ihm, sofort von der Waffe Gebrauch zu machen, wenn er die Hacke nicht fallen lasse. Daraufhin hoben alle vier die Hände hoch, der Jäger nahm die Hacke an sich und befahl ihnen nun, vor ihm herzumarschieren. So eskortierte er sie unter schussbereitem Gewehr bis in den Ort.

    Vom Gemeindeamte aus wurde dann eine Wachpatrouille erbeten, welche die vier Soldaten mitnahm. Es stellte sich heraus, dass es von der Front desertierte Rumänen waren.

    Der pflichteifrige Förster hat sich bei mehreren Anlässen bereits hervorgetan.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    sehr gut! :thumbup: Damals waren noch vernünftige Menschen zu Gange.


    Heute würde man dem Förster den Prozeß machen, weil er mit vorgehaltener Waffe 4 traumatisierte Jugendliche unter für sie lebensgefährdenden Umständen durch sein frevelhaftes, aggressives Verhalten noch mehr traumatisierte, gegen ihren Willen festhielt bzw. marschieren ließ, stets unter der Drohung, sie zu erschießen (von hinten!).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Ralph,

    ..leider ist es in der heutigen Zeit so, dass man es sich in bestimmten Situationen besser zweimal überlegen sollte, Courage zu zeigen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Der Elefant als Retter in Verkehrsnot"

    Ein im Verkehrsbild Berlins seltener Vorfall war Mittwoch auf der Kottbuser Brücke in Berlin zu beobachten.

    Ein ganz und gar kriegsmäßig besetzter Omnibus hielt auf der Brücke, und zitternd und schnaubend mühten sich vergeblich die vorgespannten Pferde, den Wagen von der Stelle und über die Brücke zu bringen. Durch Absteigen einiger Fahrgäste und dadurch bewirktes Erleichtern des Wagens wären ja alle Schwierigkeiten zu beseitigen gewesen, aber wer soll den mühsam erkämpften Platz preisgeben und sich der Gefahr aussetzen, dass er von jemand geraubt wird, der vielleicht auf eine günstige Gelegenheit wartet?

    Da tauchte unerwartet ein Inder mit einem Elefanten auf der weiß wo hergekommen sein mag. Das kluge Tier legte seinen Rüssel um einige Stäbe des Geländers an der Hinter Plattform des Omnibusses, und mit einem leichten Stoß der breiten Stirn wurde das Gefährt so stürmisch vorwärts geschoben, dass die Pferde einen Sprung machen mussten, um nicht zu Fall zu kommen.

    Die Bahn war frei, und allseitiger Beifall lohnte dem klugen Tiere.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    Elefangen sind halt kluge Tiere. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    "Das Kaiserpaar bei den Austauschinvaliden aus Frankreich"

    Der Kaiser und die Kaiserin erschienen Montag im Westbahnhofe, wo sie die mit dem Schlafwagen-Sanitätszuge V aus italienischer und französischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrenden 116 Austauschinvaliden begrüßten und beschenkten.

    Die Austauschinvaliden waren auf Befehl des Kaisers nicht ausgestiegen, sondern Kaiser und Kaiserin suchten sie in ihren Coupes auf.

    Das Kaiserpaar sprach jeden Mann an, erkundigte sich in teilnehmender Weise nach seinem Befinden, seinen Erlebnissen im Felde und in der Gefangenschaft, Familienverhältnissen, Zukunftsplänen und beschenkte die Invaliden mit allerlei nützlichen Gaben.

    Die Austauschinvaliden, die nach langer Zeit ihr Vaterland wiedersehen, waren ob der Gnade und Herzlichkeit des Kaiserpaares tief ergriffen. Sie machten im Allgemeinen einen ganz guten Eindruck, nicht zuletzt eine Wirkung der vorzüglichen Pflege im Spitalszuge.

    Das Kaiserpaar, dass sich auch für die Einrichtung des Zuges außerordentlich interessierte, sprach dem Spitalskommandanten für die musterhafte Einrichtung und Instandhaltung des Zuges und sein menschenfreundliches Wirken die volle Anerkennung aus.

    Mit einem Händedruck verabschiedete sich der Kaiser vom Spitalskommandanten.

    Die Invaliden setzten die Reise nach Budapest fort.

    Als das Kaiserpaar den Bahnhof nach dreiviertelstündigen Aufenthalt verließ, wurde es von der angesammelten Menschenmenge, die von der rührenden Begrüßung der Heimgekehrten Kenntnis erlangt hatte, mit stürmischen Hochrufen empfangen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    sehr interessant! Heute bekäme dieser bedauerliche Personenkreis ein Dankesschreiben auf Recyclingpapier mit einer faksimilierten Unterschrift eines Ministers.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.