Unterfrankierte Fahrpostsendung Preussen

  • Lieber Jürgen,

    Ich bin schusslig, entschuldige,

    Natürlich kann das 13 Pfund heißen , ich nehme es sogar stark an.

    Jetzt wüsste ich nur noch zu gerne, was mit der 1 sein sollte.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo in die Runde

    das Paket wog 14 Loth und wurde als Beutelstück versendet.

    Die Entfernung beträgt nach Taxquadraten 24 Meilen. Allerdings ist es bei den Grenzwerten so, dass es hierfür Tabellen in den Postämtern gab, wo die Progressionsstufe zu den verschiedenen Orten vermerkt worden sind.

    Die blaue Notierung unter dem "B" erscheint mir von gleicher Hand zu sein wie die Streichung roten Vorfrankierung von 5 Sgr.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Danke lieber Ulf,

    das B also für Beutelstück, wie ich schon vermutet hatte.
    Zwei Fragen noch an dich:

    1. Vorfrankiert wurde doch eigentlich so spät nicht mehr?

    2. Hast du eine Idee für die 1?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin

    bei Paketbegleitungen sind Vorfrankierungen nicht selten.

    Zu 2. habe ich keine Idee.

    Rein spekulativ wäre es möglich, dass tatsächlich nur 4 Sgr. bis 24 Meilen gereicht hätten und dann wäre das Paket mit einem Silbergroschen überfrankiert worden. Ob dies damit was zu tun hat, keine Ahnung.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Freunde,

    hier ein leider beschnittener Wertbrief, den ich aber für einen sehr kleinen Preis erwerben konnte und der einen Aufgabestempel mit einem sehr reizvollen Namen zeigt. :)

    Eine 3 Sgr.-Ganzsache aus Uscz (im Netzedistrikt, heute Ujście in Polen) nach Berlin mit inliegenden 30 Talern. Der ab Mai 1856 gültige Tarif für Wertbriefe:

    Brieftaxe bei einfachem Gewicht und ca. 31 Meilen Entfernung: 3 Sgr.

    Versicherungsgebühr bei 10-50 Meilen und bis 50 Taler: 1 Sgr.

    Da nur 3 Sgr. frankiert waren, wurde rechts unterhalb des Wertstempels reicht nicht notiert und der fehlende Groschen als Portoforderung groß mit blauer Tinte notiert.

    Der Brief dürfte (eigentlich) nicht aus einem Briefkasten stammen, da dies für Wertbriefe perse verboten war und zudem hätte notiert werden müssen. Daher bleibt nur ein Fehler des Annahmebeamten, der erst später auffiel.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    Glückwunsch zur kleinen, eierlegenden Wollmilch-Contra-Sau. :D:D

    Solche Briefe machen doch richtig Spaß - man kann knobeln, findet Fehler der Postbehandlung und zahlt wenig dafür - was haben wir nicht für ein tolles Hobby.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.