Lieber Peter,
ich wollte mal eine steile These wagen - je mehr Geld ein Sammler hat, je weniger interessieren ihn fachliche Dinge, jedenfalls ist das nach 45 Jahren intensiven Sammelns mein allgemeiner Eindruck.
Lieber Peter,
ich wollte mal eine steile These wagen - je mehr Geld ein Sammler hat, je weniger interessieren ihn fachliche Dinge, jedenfalls ist das nach 45 Jahren intensiven Sammelns mein allgemeiner Eindruck.
Ist wohl nur eine These. Der Umkehrschluss wäre dann wer viel Fachwissen vereint, hat wenig Geld…
... die meisten Sammler, die über sehr viel Fachwissen verfügen, haben in der Tat keine Millionen für ihr Hobby übrig, von daher halte ich den Umkehrschluß hier für legitim.
Der Umkehrschluss wäre dann wer viel Fachwissen vereint, hat wenig Geld
Nein, der Umkehrschluss lautet: Wer wenig Geld hat, hat viel Fachwissen.
Nein, der Umkehrschluss lautet: Wer wenig Geld hat, hat viel Fachwissen.
Das ist nicht richtig.
Der Umkehrschluss von "je mehr Geld, desto weniger Fachkenntnis" ist "je mehr Fachwissen, desto weniger Geld".
Grundlagen der Logik, notwendige und hinreichende Bedingungen...
*** Klugscheißer-Modus aus***
Dann bin ich ja was besonderes.
Wenig Fachwissen und auch wenig Geld.
Wenig Fachwissen und auch wenig Geld.
... wenig ist immer relativ ...
Es sollte Freude machen! Alles andere ist doch zweitrangig!
Und mir macht es Freude!
liebe Sammlerfreunde,
ich habe aber auch den Eindruck, dass alles, was aus berühmten Sammlungen stammt, vergoldet wird. Zum Beispiel dieser Brief mit dem Nebenstempel "Im Briefkasten vorgefunden". Der ist bei einem Ausruf von 100€ mit 1600€ zugeschlagen worden. Der Endpreis liegt damit weit uber 2000€.
In meiner Sammlung "Die Behandlung von im Briefkasten vorgefundenen unterfrankierten Briefe" befinden sich viele solcher Briefe. Die habe ich mit Preisen zwischen 20€ bis 60€ bei den selteneren Orten bezahlt. Wobei der Stempel von Breslau nicht selten ist.
Oder übersehe ich etwas besonderes an dem Brief?
Eben ist mir aufgefallen, dass der Brief an Bismarck ging. Vielleicht war das jemandem soviel wert?
Lieber Erwin,
ich darf mich selbst zitieren: Viel Geld, weniger Ahnung. Für dich gilt das zweite nicht ...
Den Adressaten Bismarck !?
lieber Michael, ich lese:
seiner Excellenz
dem Staatsminister von Bismarck
privat
Berln
lieber Ralph
Lieber Erwin,
ich denke, daß es hier die Adresse ist. Der Absender hat auch unterschrieben: Zimmer oder so ähnlich.
Denke nur an den Versuchsstempel Dk1a von Berlin. Der ist wirklich nicht selten, aber wegen der oft hochgestellten Empfänger darf man meist ziemlich viel bezahlen.
liebe Grüße
Dieter
Lieber Dieter,
da verwechselst du was. Zimmer ist der Postbeamte, der den Briefkastenstempel aufgesetzt hat.
Lieber Erwin,
In meiner Sammlung "Die Behandlung von im Briefkasten vorgefundenen unterfrankierten Briefe" befinden sich viele solcher Briefe. Die habe ich mit Preisen zwischen 20€ bis 60€ bei den selteneren Orten bezahlt. Wobei der Stempel von Breslau nicht selten ist.
mal unabhängig von dem gezeigten Brief mit dem möglicherweise für den Preis ausschlaggebenden Adressaten:
Es gibt Sammler, die Briefe mit Briefkasten-Stempeln aus allen Orten sammeln.
Dann gibt es Sammler, die vielleicht nur 1 oder 2 Briefe mit einem solchen Stempel in ihre Sammlung einbauen möchten. Diese Sammler brauchen nicht nach seltenen Orten mit Briefkasten-Stempel suchen, sie können auch andere Auswahlkriterien in ihre Kaufentscheidungen mit einfliessen lassen, z.B. das der optischen Attraktivität. Hier wären dann eine schöne Frankatur, ein klarer Stempelabschlag, schwungvolle Beschriftung oder auch einfach eine überdurchschnittlich saubere Gesamterhaltung mögliche Kriterien.
Der erste Sammler wird für einen Brief mit Stempel aus einem absolut exotischen Ort einen hohen Preis bewilligen, obwohl der Brief evtl. optische Mängel aufweist.
Der zweite Sammler wird für einen Brief, der im Hinblick auf "Schönheit" des Briefes die anderen bekannten Briefe des gesuchten Typs deutlich übertrifft, einen hohen Preis bewilligen, obwohl andere Briefe mit diesem Orts-/Briefkasten-Stempel möglicherweise oft vorkommen und nur einen Bruchteil kosten.
Wenn man jetzt mal seine persönlichen Sammler-Präferenzen beiseite läßt: Ist eine der beiden geschilderten Sammelformen die "bessere" oder "richtigere"?
Ich denke, Sammeln sollte in erster Linie dem Sammler selbst Freude vermitteln.
Viele Grüße
Michael
Lieber Michael,
da gebe ich dir recht. Ich hatte mich nur über den doch sehr hohen Zuschlagspreis gewundert.
Ich habe mir sagen lassen, dass Briefe an den "Staatsminister" Bismarck eher selten sind, dies sind fruehe Briefe an die beruehmte Persoenlichkeit. Man kann schon eher einen an den Kanzler Bismarck finden (dennoch selten). Diese sind erst Massenware am Ende seiner Karriere, man findet sehr viele Briefe und (illustrierte) Postkarten nach Friedrichsruh, Alterssitz des Fuersten.
Somit wuerde ich denen recht geben, welche die Persoenlichkeit als Hauptgrund fuer den hohen Zuschlag werten. Ich selbst habe einen aehnlichen Brief (ohne Zusatz aus dem Briefkasten), konnte ihn jedoch fuer weniger ersteigern, auch wenn nicht ganz billig trotzdem (Marke ist auch unten beruehrt, aber insgesamt macht er sich gut). Mich interessieren eben Empfaenger und Absender so sehr wie andere Besonderheiten.
PS In der 50. Auktion Gaertner wurden 1200 Euro + Zuschlag fuer einen Beleg von 1870 oder 71 an Bismarck in Versailles gezahlt.... das ist allerdings schon eine Besonderheit!
LG Andreas