Württemberg - TT

  • Liebe Sammlerfreunde,


    Württemberg übernahm die Post ab 1.7.1851 in eigene Regie. Ab 1.9.1851 trat man dem DÖPV bei. Bei Hohenzollern (seit 12.3.1850 Vereinigung von Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen mit dem Kgr. Preußen / aber weiterhin Thurn und Taxis'sche Lehenspost / erst am 1.6.1852 Eintritt in den DÖPV). Hierzu ein Hin - und Herbrief: Portobrief vom kgl. württ- Amtsnotariat in Pfullingen (Württemberg) vom 12. Dezember 1851 an das kgl. preuß. Vogtamt in Jungingen Oberamt Hechingen (Hohenzollern). Ankunftsstempel Hechingen vom 13. Dezember 1851. Porto für den Empfänger 6 Kreuzer. Zurückgeschickt als Frankobrief (5 Kreuzer Franko zuzüglich 1 Kreuzer Bestellgeld) mit Aufgabestempel HECHINGEN vom 2. Januar 1852. Eigentlich übernahm Württemberg am 1. Juli 1851 die Post in eigene Regie. Es müßten daher jeweils zwei Taxierungen vermerkt worden sein. Evtl. wurden zwischen Württemberg und Hohenzollern die alten Taxierungen bis zum Eintritt von Hohenzollern am 1. Juni 1852 in den DÖPV bis zum 31. Mai 1852 weitergeführt. Kann aber dazu nichts finden.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Esslingen - Frankfurt


    Oben: 1. April 1851

    Mitte: 20. Mai 1851

    Unten: 10. Juli 1851


    RÜCKSEITIG JEWEILS "NUR" DER "D"-STEMPEL VON FRANKFURT VOMNCHSTEN TAG


    Die oberen beiden Belege liefen noch unter T&T Postverwaltung in Württemberg, dies war bis zum 30. Juni 1851 der Fall.

    Der untere Beleg lief in der Periode vom 01. Juli 1851 bis 31. August 1851.

    In dieser Periode hatte Würrtemberg die Postverwaltung wieder in eigener Regie, und war noch nicht im DÖPV.

    Schön zu sehen an diesen Belegen ist dass sich, durch die Übernahme der Post durch Württemberg, nichts geänderthat.

    Die selben Stempel, die selbe Art zu taxieren, die selben Laufwege.

    Da nur zwei Taxierungen zu finden sind gehe ich davon aus das die Briefe direkt von z. B. Stuttgart nach Frankfurt kartiert wurden.

    Der oberste Brief befindet sich in der zweiten Gewichtsstufe.

    Gerne nehme ich aber weitere Details zur Taxierung in die Beschreibung auf.



    Kleiner Hinweis zum Empfänger aus Wikipedia:

    Gebrüder Bethmann, gegründet 1748 in Frankfurt am Main, war Partner für Maria Theresia von Österreich, Papst Pius VI., Zar Alexander I. sowie die Familie Goethe. Das Privatbankhaus finanzierte unter anderem den Bau des Eiffelturms mit und gilt bis heute als großer Förderer der Kunst in Frankfurt am Main.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Reutlingen - Frankfurt 2. Januar 1851


    Wie der Beleg in #4 oben sind hier 12 und 4 Kreuzer taxiert.



    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... ja, einfach für Württemberg 4x und einfach für TT in FFM 8x, daher die 12.


    Bei dem schweren Brief über 1/2 bis 1 Loth ist der Faktor 1,5fach, also 6x für Württemberg und 12x für TT in FFM = 18x.


    Schön, wenn man das zeigen kann, denn Übergänge der Posthoheit zu dokumentieren ist eine feine Sache. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    hier ein Brief vom 8.5.1841 aus Ludwigsburg (Württemberg) nach Waltershausen (T & T). Da Waltershausen erst zum 1.7.1848 eine PE erhielt, wurde der Brief von Gotha aus zugestellt.

    Ludwigsburg war Kreuzer-Gebiet, durchquerte das Kreuzergebiet Bayern und gelangte ins Sgr-Gebiet von T & T.

    Links unten D.S. War der Brief in Württemberg portofrei?

    Dann links eine Rötel-4, die auch mit Rötel gestrichen wurde. Weiterhin mit hellblauer Tinte 1¼ / 3¾. Diese wurden mit schwarzer Tinte gestrichen und rechts 4 , 8 vermerkt. Mit den Taxen komme ich nicht klar. Wer kann sie mir erklären?


    Dieter

  • Hallo,


    hier möchte ich einen, was die Taxierung anbelangt für mich rätselhaften Portobrief vom 13.11.1827 zeigen, der von Esslingen nach Bürgel bei Jena gelaufen ist. Es war also ein Brief, der aus einem taxisschen Postgebiet (Württemberg) in ein taxissches Postgebiet (Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach) im Transit über Bayern gelaufen ist.

    Württemberg legte den Brief in die 3. Gew.-Stufe und belastete 8 Kr. Dieser Betrag wurde in Nürnberg in Auslage genommen. Der bayerische Transit wurde mit 6 Kr. veranlagt. Der normale Transitbetrag lag zwar bei 8 Kr., bei Briefen in ein taxissches Postgebiet wurden jedoch in der Regel nur 4 Kr. angesetzt (6 Kr. = 2. Gew.-Stufe).

    Jena lag im "Thaler-Gebiet", das Porto musste demzufolge in Silbergroschen bezahlt werden. Nun kommt der rechte Gebührenbaum ins Spiel. Das fremde Porto von 14 Kr. hätte eigentlich in 4 Sgr. reduziert werden müssen. Tatsächlich wurden jedoch 6 Sgr. angeschrieben. Hier hinzu das eigene Porto mit 3 Sgr. = Gesamtporto von 9 Sgr. Die Rückseite ist blank.

    Vielleicht hat ein Forumsmitglied eine andere Meinung?


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,


    ich sehe etwas anders:


    8x für Württemberg, aber 16x für Bayern (Nürnberg in blauer Tinte) ergaben total 24x = 6 Gutegroschen.

    Plus 3 Ggr. = 9 Ggr. für den Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    vielen Dank, du hast recht. Man sollte beim Studieren der Briefe nicht die Brille abnehmen.

    Stellt sich nur noch die Frage, waren es Ggr. oder Sgr.?

    In Preußen gab es zu dieser Zeit nur noch Sgr.


    Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,


    da gebe ich Dieter recht - allerdings weiß ich nach dem PV Bayern - TT nicht, wann die Umstellung erfolgte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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