• Folgende Karte konnte ich für meine Heimatsammlung Kleve bekommen:

    Eine Ansichtskarte mit Blick vom Teufelsberg zwischen Kranenburg und Nijmegen an der damaligen Grenze zu den Niederlanden. Freigemacht wurde die Postkarte in die Niederlande mit einer 5 Pf-Marke der Hindenburg-Serie. In der Nähe gab es eine Poststelle II mit der Bezeichnung WYLERBERG, die ihren Stempel vorschriftsmäßig (hier sehr sauber) neben die Marke setzte. Im zuständigen Postamt Kleve 2 wurde die Marke entwertet. Erworben habe ich den Beleg wegen des ausnehmend sauberen Poststellen-Stempels.

    Da in der Gegend häufig Touristen aus dem Nachbarland unterwegs waren, sind Postkarten mit 5 Pf Nahbereichs-Porto relativ häufig. Als die Karte jetzt bei mir ankam, habe ich mir die Adresse näher angesehen. Und siehe da: Der Ort Huis ter Heide liegt östlich von Utrecht ganz klar außerhalb des 30 km-Bereiches.

    Die Gegend um den Teufelsberg wurde wie Elten auf der anderen Rheinseite nach dem WK II unter niederländische Verwaltung gestellt. Während Elten am 1.8.1963 0.00 Uhr wieder zu Deutschland kam, verblieb der Teufelsberg bei den Niederlanden.

    Dieter

    PS: Vorderseite später

  • Der Ort Huis ter Heide liegt östlich von Utrecht ganz klar außerhalb des 30 km-Bereiches.

    hallo Dieter,

    schreibfaule Ansichtskartenschreiber wurden mit dem Drucksachentarif belohnt, falls sie ihre Botschaft auf 5 Worte zu beschränken wussten (wobei Namen, Ort und Datum nicht zählten). Für 5 Rpf. Drucksachen-Auslandsporto wurden die Nachrichten dann sogar um die ganze Welt expediert.

    besten Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    das stimmt prinzipiell. Zur Zeit des Kaiserreichs mußte aber ausdrücklich Drucksache/Drukwerk hinzugefügt werden. Ob das Mitte der 1930er Jahre noch galt, weiß ich nicht. 20 Jahre zuvor wurde das Fehlen jedoch mit Strafporto belegt. Allerdings gab es Durchschlüpfer.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hier noch eine Ganzsachen-PK, die am 18.7.1839 in München gestempelt wurde und Venedig als Ziel hatte. Der Absender schrieb an seine Mutter, die anscheinend in Norditalien unterwegs war. Er bedankt sich für einen Brief aus Cortina und wußte anscheinend nicht, wann die Dame in Venedig eintraf. Daher hat er vermerkt fermo in posta (postlagernd). Obwohl am 18.7. erst abends um 19 Uhr gestempelt, war die Karte am nächsten Tag (19.7.) in Venedig. Anscheinend mußte man für Postlagerung bezahlen. Daher wurde eine 25 Cent-Marke verklebt und mit einem Stempel entwertet, der für fast alles benutzt wurde (Korrespondenz, Pakete, Einschreiben). Da die Karte nicht retour ging, wurde sie wohl abgeholt.

    Dieter

  • hallo

    ich hole diesen älteren Beitrag mal wieder nach vorne ....

    Postkarte vom 1.2.1938 in die USA - die 6 Pfg. dürften ja wohl als Frankatur nicht gereicht haben, oder?

    Die Adresse scheint erst mal ok - Post an den Herrn hab ich noch mehr. Adresse und Text scheinen auch von gleicher Hand und Tinte geschrieben. gestempelt mit dem Stempel mit Kb a - der sonst nur auf Einschreiben oder anderen "höher wertigen" Sendungen vorkommt ....

    Durchgerutscht oder doch später beschriftete Blanco-Karte? Was ist eure meinung dazu?

    Gruß Klaus

  • ... sieht für mich sehr getürkt aus und eine Postkarte, die mit "Inliegend noch eine Satz Marken" endet, käme mir auch sehr spanisch vor ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo Ralph

    da hast du wahrscheinlich recht - ist mir nicht aufgefallen, da ich den Text kaum lesen kann.

    Vielleicht wurde die Karte im Umschlag verschickt ...

    Wie hoch wäre denn das Porto normalerweise gewesen?

    Gruß Klaus

  • Keine Ahnung, aber sicher mehr als die Inlandstarife von 6 Pfg..

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ad1) der Abschlag vom a-Gerät Stützerbach scheint mir jetzt keine Fälschung zu sein (beim b-Geräte gehen die Strickel vom Ü etwas weiter oben raus). a-Gerät kommt allerdings mit 1938 schon sehr früh daher, deswegen wohl auch noch so sauber

    ad2) das Porto betrug ab 1933 für die Auslandspoka 15 Pf, frankiert ist mit 6 Pf der Inlandstarif der Fernpoka

    ad3) hat 2) vorliegend keine Rolle gespielt, denn in der letzten Zeile unten steht: Inliegend noch ein Satz Marken, also stimmt der Eindruck von Ralph, die Karte war in einer Brief-Sendung mit reingesteckt und zuvor wohl per Gefälligkeit entwertet worden.

    + Gruß

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Den "b"-Stempel gibt es seit Mitte 1936 - ich gehe eigentlich davon aus, dass es den "a" genau solange gibt. Allerdings habe ich den im Zeitraum 1936 bis 1945 nur zwei mal, der zweite auf einem Einschreiben, ist also offenbar nur selten verwendet worden ....

    Und danke - den Unterschied bei den "Ü" hatte ich bisher zu meiner Schande noch gar nicht bemerkt :/

    Ich erachte es jetzt auch als sicher, dass die Karte nur Beigabe war - also Gefälligkeitsstempel

    Gruß Klaus

  • Hallo zusammen,

    hier eine Postkarte vom 15.8.1935 aus Berlin nach Luzern, da postlagernd gestellt. Die PK kam nach genau 48 Stunden dort an, wie der Poste Restante-Stempel beweist. Eine Stunde später wurde eine Marke zu 20 Rappen geklebt und mit dem gleichen Stempel entwertet. Anscheinend war das die Gebühr für die Lagerung. Können unsere schweizer Freunde dazu etwas beitragen?

    Dieter