Die Prüfungsstellen für Geschäftsbriefe im Deutschen Reich 1914 -1918

  • In Prüfungsstellen für Geschäftsbriefe eingelieferte Drucksachen sind nicht häufig, aber eingeschriebene Drucksachen im Auslandsverkehr sind eine absolute Rarität.

    Eingeschriebene Drucksache der zweiten(!) Gewichsstufe 50-100g der Firma Carl Heinrich jr. an die Firma Neuburger in St. Gallen/Schweiz vom 1. März 1915.

    Der Brief ist nicht gerade eine Schönheit, aber die Kombination von Gewichtsstufe und Einschreiben habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Ich warte auf ein schöneres Exemplar ....

  • Bei höheren Gewichtsstufen muß man in der Qualität meistens Kompromisse eingehen. Eine Einzelfrankatur der Mi 62 kann man aber immer mitnehmen:

    Brief der fünften Gewichtsstufe (80-100g) der Berliner Handelsgesellschaft vom 16. Oktober 1915 an die Aluminium-Industrie in Neuhausen/Schweiz.

    Briefe mit höheren Frankaturen kann man von der Prüfungsstelle Berlin immer wieder einmal finden, insbesondere mit Einschreiben kommt man auch auf Portostufen über eine Mark.

  • Letzten Sonntag konnte ich auf einem Tauschtag in Nürtingen folgendes Stück erwerben:

    Einschreibebrief der Deutschen Bank vom 13. August 1914 an das Bankhaus Morel, Chavannes, Günther & Co in Lausanne mit Ankunftsstempel vom 15. August. Auf der Vorderseite fehlt das sonst übliche Dienstsiegel in schwarzer Farbe. Auf der Rückseite ist allerdings schon das neue Dienstsiegel und der Namenszug des Überwachungsoffiziers abgeschlagen. Zusätzlich wurde der Einschreibebrief noch mit dem Wachssiegel des Postamts 17 versehen. So einen Übergangsbeleg zwischen alter und neuer Verschlußmethode zu finden, hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Von Berlin gibt es sehr viel Material und vielleicht lassen sich noch andere Belege vom 13. August finden.