Stempel 20a/b

  • Lieber VorphilaBayern,


    ein früher Traumabschlag von einem Ort, aus dem mir 20b-Stempel noch kaum bekannt sind (mit Deinem 3 Stück, alle aus 1870).


    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Guten Abend, weite Welle,


    in der Tat, sehr ungewöhnlich – ein Frankenstein-Stempel par excellence. Ich würde Typ 19 als Ursprung betrachten. Der Stundensatz mit doppelter Stundenangabe (eigentlich eines der Merkmale des Typs 20) gehört nicht original zu diesem Stempelwerkzeug, sondern wurde zu einem späteren Zeitpunkt eingewechselt (Grotesk- statt Antiquaschrift). Diese Stecktypen waren im Gegensatz zum Stempelkorpus aus Schriftmetall und nutzten sich deshalb recht leicht ab. Als Ersatz tauchen meiner Beobachtung nach ab etwa 1872 eher klobige Grotesktypen wie bei diesem Exemplar auf, die allerdings gegenüber den "sortenreinen" Antiquatypen den Vorteil besserer Lesbarkeit besaßen.


    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Liebe Bayernfreunde,
    auch hier will ich noch ein paar Belege zeigen. Zuerst einen 20a als Ankunftsstempel von Schweinfurt aus dem Jahr 1877,


    danach zwei Typen des 20a von München I vom 21. Dezember 1873 oder 74 und vom 12. Oktober 1875. Bei der zweiten Type sind die Buchstaben etwas schmaler.


    Als letztes noch ein 20b von Oberzenn aus dem Jahr 1887.


    Beste Grüße
    Stempelfreund

  • Liebe Freunde,


    auf die Gefahr hin, schief zu liegen, aber so eine Type 20b von Füssen habe ich zuvor kaum einmal gesehen, daher konnte ich ihn nicht liegen lassen. Vlt. findet auch einer daran Intersse, der bei der Gestaltung von Rundbriefen besonderes Geschick an den Tag legt - für den wäre er als Gabe zu bekommen ... ;)

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,
    Ich möchte sogar sagen, dass ich noch von keinem Ort so eine Type gesehen habe. Das schaut alles sehr provisorisch aus.


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,


    dann habe ich mich nicht völlig verguckt, wenn du auch dieser Ansicht bist. Schon schräg, was man mit dieser Stempeltype alles machen konnte ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Dietmar,


    ist der echt? Was ist denn da passiert? Mir scheint, dass Füssen etwas ganz besonderes darstellt - der Brief geht dir am Wochenende zu. Ich würde mich freuen, wenn du vlt. weitere Füssener 20b finden könntest, die uns hier weiterhelfen können, aber dein Brief ist schon sagenhaft. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Dietmar, lieber Ralph,


    Es freut mich sehr, das dieser Gaul, äh Brief, den genau richtigen Stall gefunden hat. Gut gemacht!


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

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  • Liebe Freunde,


    der Brief ist am Wochenende gut angekommen. Übrigens ist auch die Rückseite nicht von schlechten Eltern.
    Die bayerische Postgeschichte muss bezüglich der Frühdaten für Kasten-Zweizeiler umgeschrieben werden - aber seht selbst!


    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Dietmar,


    ein seltener Stempel der Reichspost in der Vor - Napoleonischen - Zeit Bayerns. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    Noch nie gesehen. Ich nehme an, dass da der Stempler am Abend vorher eine Mass zuviel erwischt und demzufolge den Stempel nur unzureichend gesteckt hat. Dagegen spricht allerdings der saubere Abschlag.


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,


    da könntest du Recht haben - vlt. gabs ein Problem mit dem Stecken des Stempels und anstatt die Stundenangabe zu blocken (durch gegenseitiges Einlegen) hat mans einfach gleich ganz weggelassen und dieses Stück produziert.


    Für mich ein kleiner Hingucker zum Pizzapreis und ein Stück für die Contra - Sammlung, auch wenn ich das natürlich niemals in der Öffentlichkeit zeigen werde.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Dietmar,


    Mein "Noch nie gesehen" bezog sich auf den Ort, nicht auf die den fast leeren Kreis. Den gibt es schon öfter, wenn auch nicht wirklich oft. Aber wie kommen solche Abschläge zustande, denn im Sinne des Erfinders waren sie sicher nicht.


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,


    es gibt Briefe, die muss man einfach haben, wenn man sie sieht.


    Arnstorf ist ein interessanter Ort. Einen "regulären 20b" mit allem Drum und Dran habe ich von dort noch nicht gesehen.
    Das Stempelhandbuch von Winkler nennt 1869 als Frühdatum.
    Nun ist der hier gezeigte Brief leider nur eine undatierbare Hülle, aber die Klarheit des Abschlags lässt auf ein noch ziemlich neues Stempelwerkzeug schließen. Jetzt kommen die Kuriosa:


    • Ich kenne den Abschlag über einen längeren Zeitraum nur so: mit Tagesdatum und einer Blockade statt der doppelten Stunde oder einer Jahreszahl. Das gilt auch für die "blaue Periode" der bayerischen Stempel 1872/73.
    • Im Dezember 1870 steht anstelle der Blockade tatsächlich die Jahreszahl "70". Davon kenne ich ein Briefstück (Nr. 23) und einen Brief mit Mischfrankatur Nr. 14 und 2 x Nr. 23 nach Coburg, der 2010 bei Gert Müller versteigert wurde.
    • Danach, belegt um 1877, verschwindet auch die Blockade.
    • Und 1880 taucht der Stempel tatsächlich einmal mit doppelter Uhrzeit (ohne Angabe Vm/Nm) auf (ohne Jahr).


    Das hebt jetzt die philatelistische Welt nicht aus den Angeln. Aber man macht sich schon Gedanken, wie bei einem seltenen Ortsstempel (zumindest habe ich davon in den vergangenen Jahren weniger als 10 Stück registriert, die nicht immer datierbar sind) z. B. eine Prüfinstanz sich auf die Echtheit eines Stempels festlegen will, wenn ihr ein solches Stück auf den Tisch flattert.


    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Dietmar,


    herzlichen Glückwunsch zu dem Traum - hatte ich auch kurz vor Schluss erst gesehen und mir gedacht, dass du hier zuschlagen musstest.


    Der Stempel ist ganz sicher aus den ersten Wochen seines Einsatzes - so einen Abdruck bekommt man nach wenigen Hundert Abschlägen schon gar nicht mehr hin. Traumhaft!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.