Unzureichend frankirt

  • Lieber Michael,

    die beiden unteren Taxen (f 2- und f 2 1/2) sind typisch für (einfache) Briefe, passen aber in ihrer Relation zueinander (müßte 3 : 5 sein) nicht zu Streifband- oder Mustersendungen. Außerdem ist das Papier ausgesprochen dünn, was ebenfalls nicht zu einer überschweren Drucksache paßt.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • liebe Sammlerfreunde,

    bei Gärtner wird folgender Beleg angeboten. Ein sicher sehr schönes Stück, aber der Ausrufpreis ist mit 700 € meiner Meinung nach doch sehr happig.

    Es stellt sich mir die Frage, war der Stempel mit dem französischen Text ein preussischer oder französischer Stempel? Wer setzte ihn wo auf?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    ich halte die Preisvorstellung auch für sehr engagiert. Allerdings ist der Stempel vom Eisenbahn-Post-Büro 21 nicht gerade häufig. Möglicherweise wurde der Startpreis vom Einlieferer vorgegeben. Lassen wir uns überraschen, was nach der Auktion Sache ist.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Erwin,

    ich habe mal Philasearch suchen lassen. Aus deutschen Ländern zu deutschsprachigen oder nordischen Postverwaltungen incl. Niederlande wurde anscheinend ein deutscher Text benutzt. Nach Frankreich, Belgien oder anderen südwestlichen Postverwaltungen ein französischer Text. Diese kurze Suche ist natürlich nicht repräsentativ.

    Dieter

  • Lieber Jürgen,

    Briefe nach Spanien warum meiner Meinung nach immer nur bis zur Grenze bezahlt. Die Spanier mussten dann das restliche Porto bezahlen. Ich kenne hier vor allem den Stempel 2R, also 2 Realos. Vielleicht meint der Stempel 20 Centimos?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ... das müssten eher 20 Cuartos sein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Die blaue Taxzahl 20 ist wahrscheinlich spanischer Herkunft.

    Ich kenne unzählige Briefe nach Madrid und Barcelona mit einem blauen Nummernstempel. Teils mit Rs teils ohne.

  • Briefe nach Spanien warum meiner Meinung nach immer nur bis zur Grenze bezahlt. Die Spanier mussten dann das restliche Porto bezahlen. Ich kenne hier vor allem den Stempel 2R, also 2 Realos. Vielleicht meint der Stempel 20 Centimos?

    Lieber Erwin,

    ab 1.7. 1864 galt ein neuer Postvertrag, der 2 Ngr. (Sgr.) Postvereinstaxe und 4 Ngr. (Sgr) Fremdtaxe vorsah.

    Portobriefe kosteten in Spanien 32 Cuartos. Bei Teilfrankaturen wie vorliegend wurde der Gegenwert der Frankatur angerechnet, deshalb der Vermerk "3 Silbergroschen". Angerechnet sind demnach 12 Cuartos worden, die Differenz zu den vom Empfänger verlangten 20 Cuartos.

    Nachfolgend ein voll frankierter Doppelbrief aus gleicher Korrespondenz

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Kennt jemand den Taxstempel "20" nebst Herkunftsort?

    Vermutlich handelt es sich um zwei einzelne Ziffernstempel "2" und "0". Diese Annahme ergibt sich aus dem hier vorliegenden Verwendungszweck der Darstellung eines Differenzbetrages zum feststehende Portobetrag. Dabei können sich beliebige zwei- oder (bei schweren Briefen) mehrstellige Zahlenkombinationen ergeben, für die jeweils einen Stempel vorzuhalten unwirtschaftlich wäre.

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Jürgen,

    die spanischen Taxstempel bestanden häufig aus einzelnen Ziffernstempel, daher könnte es hier auch zutreffen.

    Als Einsatzort kommen die Grenzpostämter La Junquera und Irun in Frage, was Dir sicher bekannt ist.
    Vielleicht weiß buzones mehr (dafür wäre ein Threadtitel mit dem Schlüsselwort Spanien allerdings hilfreich).

    Gruß

    Michael

  • liebe Sammlerfreunde,

    nachdem ich gesehen habe, dass der Stempel "Affranchissement insuffisan" ein preußischer Stempel ist, der abgeschlagen wurde, wenn unterfrankierte Briefe in französichsprachige Länder ging, werde ich diesen Stempelty auch in meine Sammlung "Unterfrankierte Briefe aus dem Briefkasten" aufnehmen. Den ersten kann ich jetzt hier zeigen. Laut Van der Linden wurde der Nebenstempel in Aachen im ambulanten Postamt No 10 abgeschlagen.

    Der Brief ging am 30.8.1863 von Bonn nach Paris. Leider kann ich die Bemerkungen mit blauem Stift garnicht lesen.

    1. Welches Franko wäre denn korrekt gewesen? Ich meine 3 1/2 Sgr. nach dem Postvertrag vonm 21. Mai 1858

    2. Was war die Nachgebühr, lese ich 2 Decimes?

    3. wer kann den schwarzen Text auf der Rückseite, rechts unter dem Paris-Stempel lesen?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan (18. Juni 2021 um 19:47)

  • Lieber Erwin,

    der Brief ist seitens der preußischen Post als unterfrankiert (=unfrankiert) mit 1 Sgr. Porto belastet worden. Die frankierten 3 Sgr. wurden (nicht erkennbar vermerkt) der französischen Post gutgeschrieben. Vom Empfänger waren 5 Decimes zu erheben, abzüglich des Gegenwertes der gutgeschriebenen 3 Sgr. Es verblieben folglich die notierten 2 Decimes.

    Beste Grüße

    Jürgen