• Hallo zusammen


    Bei der Beschreibung dieses Chargébriefes nach England ist mir die Bedeutung der blauen 25 nicht klar, für eine Manualnummer schien sie mir zu groß, eine Taxe passt gar nicht . Zum Glück besitze ich noch einen zweiten Brief von 1875, der für eine kühne Hypothesenbildung taugen könnte.



    1866 aus Oggersheim nach Liverpool, 18 Kreuzer franko plus 6 Kreuzer bar bezahlt für Reko. 8 Kr. blieben bei Bayern, 10 Kreuzer Weiterfranko für Belgien und GB sind links unten angeschrieben. In Aachen erhielt er den unteren preußische Registered Stempel mit Krone, in London wurden noch einmal 2 Stempel abgeschlagen , der PRUSSIA-REGISTERED und der REGISTERED- DAtumsstempel vom 25.Juni 1866. Oben rechts Manualnummer 406 aus Oggersheim. Rückseitig nur Zugstempel Coblenz-Coeln.


    1. Ungewöhnlich finde ich die 10, es würde zwar zu 10 Kreuzer weiterfranko passen, aber dann hätte es der BAyer schreiben müssen, es sieht aber eher preußisch aus. Preußen würden aber Sgr. und nicht Kreuzer als Weiterfranko aufschreiben,


    2. Die 25 erklärt sich nicht aus den Taxen, Aus dem nächsten Brief, den ich gleich einstelle, könnte es der Tag der Zustellung in London sein (Ankunft 25.6.), eine Art Bestätigung für den Empfänger, wann er den Brief übergeben bekommen hat. GB - Experten werden das wahrscheinlich wissen und meine Hypothese bestätigen?


    Beste Grüße, MArtin

  • Hier noch der zweite Chargébrief vom Juli 1875 (Wz Rauten) mit der nur 6 Monate gültigen Taxe von 7 Kreuzern plus mit Marken verklebter Rekogebühr von weiteren 7 Kreuzern an den Privatsekretär der Königin von England.



    Die blaue 21 könnte für Auslieferung des Briefs am 21.Juli stehen, am 20. ist er am Postamt bearbeitet worden.


    Beste Grüße, Martin

  • Lieber Martin,


    der Brief #1 ist ein ganz besonderes Stück, denn er läuft im Krieg 1866 von der Pfalz nicht über Frankreich nach GB, sondern über den Feind Preußen und Belgien. Kurze Zeit später war das nicht mehr möglich und die Pfalz musste über Forbach und Paris verschicken. Von daher Glückwunsch zu dem tollen Brief. Hat er noch Inhalt?


    Die bayer. Aufgabepost hatte die 10 Kreuzer Weiterfranko notiert, so war es auch die Vorschrift (eigentlich in rot, aber man war in der Pfalz flexibel).


    Mit deiner These zu den Ankunftstagen hast du wohl Recht - war mir bisher noch gar nicht aufgefallen, aber sicher wissen unsere "Briten" hierüber mehr.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo

    Zufällig habe ich gerade einen Chargee Brief aus Sachsen nach GB bei Soler y Llach gefunden.



    Ankunft London 27. April.


    Zweimal ist eine blaue 28 auf dem Brief zu finden. Die erste Zustellung am 28.4. war wahrscheinlich nicht erfolgreich.


    Das bestätigt meine These. Wer sich mehr mit GB beschäftigt, weiß das wohl schon lange, Für mich war es neu ,meine Rekobriefe kann ich jetzt vollständig beschreiben.


    Gruß Martin

  • Lieber Martin,


    vielen Dank für die Lösung dieses Problems - es ist wohl eindeutig und unwiderlegbar, was du schreibst. Warum man das dort notierte, in praktisch allen anderen Ländern aber nicht, wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben. Die Suche nach einem Recobrief nach GB ohne das Datum ist hiermit eröffnet.


    Dir alles Gute und vor allem gute Besserung!

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Zweimal ist eine blaue 28 auf dem Brief zu finden. Die erste Zustellung am 28.4. war wahrscheinlich nicht erfolgreich.

    Hallo Martin


    Ich lese hier 287, 15 und 18 in blau geschrieben.

    Ich habe auch viele eingeschriebene Briefe nach London angeschaut und ich fürchte deine Theorie nicht stimmen kann. Mehr denke ich dass es Charge-Nummer die hier mit blau geschrieben war.


    Bei Veuskens gibt es ua einen Brief von Königsberg nach London 1870

    https://www.philasearch.com/en…hp3?eknr=9120&posnr=99556


    Sonst gibt es bei Philasearch viele Briefe nach London wenn man in Suchfeld "Registered" eingibt.


    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Liebe Freunde,


    den Lappen musste ich unbedingt haben, weil ich dergleichen noch nie gesehen habe:


    Drucksache (Correctur!) aus Leoni am Starnberger See von Prof. Dr. Goebel aus München an Herrn Prof. Dr. J. B. Balfour Royal Botanic Garden in Edinburgh über München und London mit 650g (oben rechts) gewogen und als Drucksache eingeschrieben. Das Franko betrug 95 Pfennige (eine Stufe, die ich kaum jemals zuvor gesehen habe und eingeschriebener Auslandsdrucksachen sind auch in der Pfennigzeit selten) am 19. April 1898, aber wie setzt es sich zusammen?

    20 Pfg. müssten für die Einschreibung sein, dann blieben 75 Pfg. für das Drucksachenporto?

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Danke Ewald - so noch nie gesehen, weder VMZ, Kreuzerzeit noch Pfennigzeit und mit 650g sicher die Schwerste, die es gab. Aber wie komme ich auf 95 Pfg. Franko? Ich dachte an 5 Pfg. je 50g, aber das wären dann 65 Pfg. Gewicht und 20 Pfg. Reco = 85 Pfennig.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Du hast natürlich Recht mit Deiner Berechnung, die fehlenden 10 Pfg. könnten vorausbezahltes Bestellgeld sein. Auf jeden Fall ein tolles Stück !

    Gruß Franz

    weite Welle

  • Lieber Franz,


    vielen Dank - alles notiert. :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



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