• Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief von Steinach nach Möderbrugg.

    Der Brief ist datiert mit 12. September 1846.

    Vorderseitiger Taxvermerk: rote 6, links oben eine schwarze 3.

    28 x in schwarz

    Auflistung mit gesamt 260 Gulden.

    Wurden hier Banknoten im Wert von 260 Gulden mit den Brief versendet?

    Wie setzten sich die Gebühren für einen Geldbrief zusammen? Musste dem Geldbetrag entsprechend, ein Porto bezahlt werden?

    Wurde das normale Briefporto noch aufgeschlagen? Eventuell noch eine Rekogebühr?

    Wer musste was bezahlen?

    Der Brief wurde 6fach versiegelt.

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Guten Morgen Franz


    wenn es Münzgeld wäre, dürfte es recht sicher nur als Wertpaket versendet werden können - Papier ist dagegen recht leicht. Eine Gewichtsangabe fehlt.

    Die 3 und auch die 6 sind m.E. Manualnummern, also Nummern bei seiner Reise vergeben.

    Wie sich hier die 28x Porto zusammen setzen, keine Ahnung. Normalerweise setzt es sich aus einer Assekuranzgebühr + Fahrposttarif zusammen.

    Zahlen durfte das Porto natürlich der Empfänger.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo Ulf,

    vielen herzlichen Dank für Deine Info.:)

    Eine kleine Ergänzung zu meinem vorigen Beitrag:

    Ich bin mir nicht sicher, um welches Steinach es sich handelt, ich vermute aber, um Steinach am Brenner in Tirol. Den Ort Stainach in der Steiermark schreibt man heute mit ai.

    Die Entfernung Steinach am Brenner - Möderbrugg beträgt um die 30 Meilen.

    Ich habe noch den Textinhalt dieses seltsam geschnitten Briefes beigefügt.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    Österreichische Vorphilatelie ist ein Geheimfach - aber die Fahrpost ist noch einmal das Sahnehäubchen. Hätten wir nicht die großen Verdienste von Paul Kainbacher - auch ein Steirer! -, es wäre nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln.

    Also: Der wunderbare Brief kommt aus einer bekannten Korrespondenz aus Steinach in der Steiermark (Stempel vgl. Müller 1433b). Das Briefporto betrug für diese Entfernung nach dem Tarif von 1842: 6 Kr (Rötel). Da Wertbriefe grundsätzlich mit der Fahrpost befördert werden mussten, gilt der Fahrposttarif vom 8.8.1846: Für Briefe mit 200 fl in dieser Entfernung: 16 Kreuzer, für die weiteren 60 Gulden wurden nochmals 6 Kr zugeschlagen = 22 Kr. Dazu noch die Briefgebühr (6 Kr) macht die 28 Kr.

    Wertbriefe wurden grundsätzlich bei der Aufgabe kontrolliert und mit dem Siegel der Poststation oder (wo vorhanden) Fahrpoststation geschlossen. Das ist bei dir das Siegel mit dem Doppeladler. Siemussten auch vom Aufgeber mindestens zweifach gesiegelt werden. Das macht sie noch einmal spannender.

    Liebe Grüße und viel Freude mit diesem schönen Stück!

    Gerald

  • Lieber Gerald,

    herzlichen Dank für Deine ausführliche Info.:) Super:thumbup:

    Jetzt kann ich diesen (schwierigen) Brief gut dokumentieren und in meine Sammlung einordnen.

    Die beiden hervorragenden Werke von Paul Kainbacher, "Band 1 und 2 Postgebühren der Brief- und Fahrpost in Österreich-Ungarn 1588-1918 (Inland und Ausland)", stehen auf meiner Wunschliste ganz oben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Wertbrief vom fürstl Oberamt Friedeberg vom 28.8.1844, an den löblichen Magistrat in Wien mit dem Ersuchen, die beiliegenden 32 fl (Gulden) und 35 Kreuzer an die Schlossersgattin Katharina Regensdorf zuzustellen und den Geldempfang portofrei anhier zu bestätigen.

    Der Brief wurde siegelseitig mit sechs Wachssiegeln verschlossen.

    Aufgabestempel Jauernig 5 Sep

    Der Brief wurde Franco aufgegeben und vom Absender vollständig bezahlt.

    Links oben Taxvermerk ? 4 oder 21?und rechts neben Stempel Jauernig 31

    Wie setzten sich die Briefgebühren für den Absender zusammen? Wieviel musste er bezahlen?

    Wofür steht die 31?

    Bitte um Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Wertbrief vom 7.12.1846, von Lienz nach Gröden.

    Die Entfernung Lienz - Gröden liegt unter 10 Meilen.

    Der Brief wurde beschwert mit 14 Gulden 24 Kreuzer Silber (in Münzen).

    Rechts oben wurde 10 lt notiert ( ?Gewicht von 10 Loth?)

    Taxnotiz rechts unten (kann ich leider nicht lesen).

    Die Briefgebühr setzt sich zusammen aus: 6 Kreuzer Rekogebühr + 2 Kreuzer Wertgebühr (bis 25 Gulden, bis 10 Meilen), + Briefgebühr ??6 ??Kreuzer + Gewichtsgebühr ???

    Wieviel kostete der Brief dem Empfänger?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    rechts lese ich auch 10 Lth = Loth.


    Das ganze Porto wurde hier unten rechts notiert - es könnte 17x heißen, wurde aber korrigiert. Bessere Augen könnten es anders interpretieren ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:

    Ich meine auch 17 oder 19x zu lesen, bin mir aber nicht sicher.

    Das wären dann 3 oder 5 Kreuzer Gewichtsgebühr (leider habe ich dazu keine Gebührentabelle).

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    habe von österreichischen Fahrposttaxen keinen blassen Schimmer, aber hier gibt es sicher Hilfe (hoffe ich für dich!).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Franz,


    ich komme nach dem Fahrpost-Tarif vom 1.8.1843 auf folgendes Porto:

    Wertporto: 2 Kr. + Reco: 6 Kr. + Briefporto: 10 Kr. (über 8 Loth bis 1 Pfund, 12-15 Meilen) = 18 Kr.


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    vielen herzlichen Dank:thumbup:

    Du schreibst vom Fahrpost-Tarif, vom 1.8.1843, der Brief wurde aber erst am 7.12.1846 geschrieben.

    Gerald schrieb im Beitrag 4 vom Fahrposttarif, vom 8.8.1846, ich nehme an, dass der Brief in diese Gebührenperiode fällt, und somit etwas mehr zu zahlen war, außer die Gebühren sind gleich geblieben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,


    ich habe das Briefdatum nicht richtig gelesen.

    Nach dem Fahrposttarif vom 8.8.1846 ergibt sich folgende Berechnung:

    Briefgebühr: 6 Kr., Wertporto: 2 Kr., Reco: 6 Kr., Gewichtsgebühr über 8 Loth bis 1 Pfund bis 12 Meilen: 8 Kr. oder über 12 Meilen: 10 Kr.

    In welche Entfernungsstufe die Strecke Lienz-Gröden fällt, ist schwer zu sagen.

    Ich komme daher auf ein Gesamtporto von 22 oder 24 Kr.


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:Super damit ist alles klar.

    Ich denke, eine Entfernung bis 12 Meilen kommt hin, und somit 22 Kreuzer Gesamtporto für den Empfänger.

    Liebe Grüße

    Franz