• Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief von New York über ??Frankreich??? nach Kopenhagen. Der Brief ist datiert mit New York am13. Oktober 1835.

    Ankunftsvermerk Kopenhagen am 27 November.

    Auf der Vorderseite schwarzer Stempel LE HAVRE BUREAU MARITIME 17. NOV 1835

    Weiters auf der Vorderseite C.T.F ???? , rote 27 ???

    Stempel PAYS D'OUTREMER PAR LE HAVRE = Übersee Land durch den Hafen (Google Translator)

    Auf der Siegelseite sechseckiger Stempel T.T. HAMBURG 24. NOV. 35

    Weiters auf der Siegelseite schwarze ??96?? unter Bruchstrich

    Bitte um eure Hilfe.

    Wie setzten sich die Gebühren zusammen.? Wer zahlte wieviel?

    Wie war der Laufweg? ?New York - Le Havre - Hamburg - Kopenhagen??

    Wofür steht C.T.F?

    Wofür steht die 27?

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Geheimnis um den Brief ist wahrscheinlich gelöst. Ein Bekannter hat mir bezüglich des C.F.T Stempels

    gesagt, dass der Stempel vermutlich für COLONIES TRANSIT FRANCE steht. Also Transit durch Frankreich und dazugehörige Gebiete.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief aus .... Cross Reads ?, Kentucky (Nord Amerika) vom 5. September 1852, nach Burg auf der Insel Fehmarn (Herzogtum Schleswig im Königreich Dänemark), mit Steamer via Bremen. Siegelseitig Stempel von New York vom 17. September 1852, Stadtpoststempel von Hamburg vom 5. Oktober 1852 und Stempel K.D.OPA HAMBURG vom 5. Oktober 1852 (Königlich Dänisches Oberpostamt Hamburg). Nach Schleswig wurde Holstein geschrieben. Dieses wurde durchgestrichen. Brief wurde in Burg gesiegelt. Wahrscheinlich kam der Brief offen an: Siegel: "KÖNIGL. POSTCOMTOIR ZU BURG". Zu den Taxierungen müssen sich die Experten äußern.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Schöner Beleg mit einem gewissen Charme. Der große Teich hat immer noch etwas magisches an sich, egal in welche Richtung.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Lieber Hermann,

    sehr schön - ich bin sicher, er kann mehr zu dem feinen Brief sagen, als die allermeisten hier.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich kann die Taxierung für diesen Brief vermutlich nicht komplett erklären, will es aber zumindest einmal versuchen.

    Der Brief wurde nach meiner Einschätzung in den USA für den Weg von Kentucky bis New York mit 20 Cent frankiert. Dies ist in der rechten oberen Ecke notiert. Der Brief lief dann über Bremen nach Hamburg. In Bremen wurde zunächst in Rot eine "9" (sgr - später durchgestrichen) notiert. Hinzu kamen 2 sgr für die Strecke Bremen - Hamburg. Dieser Betrag wurde durch die blaue "11" dokumentiert. In Hamburg ging der Brief zunächst ans Stadtpostamt, das ihn dann an Königlich-Dänische-Oberpostamt übergab. Dort wurden die 11 sgr in 15 Schilling umgerechnet. Für den Transport von Hamburg nach Burg auf Fehmarn fielen weitere 4 Schilling an, sodass eine Gesamtgebühr von 19 Schilling vom Empfänger zu fordern war. Die Gebühren für Briefe ins Herzogtum Schleswig wurden in 1852 nach dem Schleswig-Holsteinischen Aufstand noch immer in Schilling und nicht in dänischen Rijksbankskilling berechnet.

    Und nun kommt vor allem Spekulation, da ich kein USA-Spezialist bin. Ich habe im Buch von Hubbard-Winter (North Atlantic Mail Sailings) versucht, das Schiff heraus zu finden, mit dem der Brief befördert wurde. In 1852 verkehrte lediglich die Ocean-Line zwischen New York und Bremen. Die Daten der Schiffe dieser Linie, die 1852 zwischen New York und Bremen verkehrten, passen nicht mit den Stempeldaten überein. Möglicherweise wurde der Brief daher als Ship-Letter befördert. Zudem scheint der rückseitige Stempel von New York zu belegen, dass die Gebühr für die Überquerung des Atlantiks nicht bezahlt war. Ansonsten müsste der Stempel das Wort PAID enthalten. Aber auch hier bin ich mir unsicher.

    Soviel von mir zu diesem spannenden Brief

    Gruß

    Theo

  • Hallo,

    ein toller Brief!
    Zu den Gebühren möchte ich ergänzen, dass die 20 Cent die US-Forderung inklusive des Seetransports war. Daraus ergibt sich umgerechnet 9 Silbergroschen und den Rest hat Theo schon erklärt.

    Das Blau der "11" irritiert etwas, da die Postämter im Norden eigentlich in rot notierten. Falls Preußen beteiligt war, könnte es erklären, dass die Schiffsverbindungen über Bremen nicht passen.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • HAllo zusammen

    Erstmal eine Erklärung zum Brief von Vorphila. Thread "3"

    Der Brief lief mit Closed Mail über Bremen. Im Winter war die Ocean Line in den ersten Jahren wegen der Vereisung des Bremer Hafens eingestellt worden. Die Korrespondenz, welche für Bremen vorgesehen war, wurde in New York (und natürlich auch auf der Seite von Bremen) gesammelt. Sobald eine erkleckliche Menge zusammengekommen war, wurde der Postsack auf ein amerikanisches oder britisches Schiff gegeben, welches ihn bis Liverpool mitnahm. Von dort kam der geschlossene Postsack entweder über Scheveningen oder Cuxhaven nach Bremen und wurde erst dort geöffnet. Das nannte man "Bremen Closed Mail". Die US - Post musste dafür erhebliche Summen an die Schiffahrtslinien zahlen, mit denen sie ja keinen Postvertrag hatte.

    Da die Ocean Line nur einmal monatlich fuhr und das Postaufkommen für Bremen im Jahr 1852 ziemich hoch gewesen sein muss (die PCM kam erst noch), gab es im Jahr 1852 fast wöchentliche Fahrten - diese Belege sind also nicht selten.(hubbard - winter S. 413)

    Der Brief von Vorphila wurde im versiegelten Postsack am 18.9.52 in NY auf die Arctic der Colins -Line gegeben, am 29.9 in LIverpool in den Postzug nach London und dann auf nicht mehr nachvollziehbaren Schiffen schließlich nach Bremen gebracht, wo der der Postsack am 4 Oktober geöffnet und bearbeitet wurde. Die Taxen sind bereits korrekt beschrieben worden.

    Beste Grüße

    Cameo

  • Liebe Sammlerfreunde

    es folgt die Beschreibung des Briefs von altsteirer Thread "1"

    Geschrieben in NY, dem Forwarder Davies & Brooks gegeben, der ihn direkt auf ein Schiff der "Havre PAckets" brachte. Der Forwarder war günstiger als die US-Post. Der Brief hat deshalb keinen Stempel von NY und kam erst in Havre am 17. Nov. 1835 in den regulären Postlauf.

    Von HAvre lief der Brief über Paris und Givet im geschlossenen Sack bis Hamburg. Postvertrag Th&T- Frankreich von 1818.

    Demnach sollten Briefe aus Übersee und den Colonien den Stempel C.T.F. erhalten. Frankreich erhielt dafür von Taxis 36 Decimes pro 30g Briefgewicht.

    Ich kenne allerdings viele Briefe, bei denen der C.T.F. Stempel fehlt. Da alle Briefe aus Havre im speziellen Postsack an Taxis übergeben wurden, war das für den individuellen Brief auch nicht notwendig.

    Das Porto betrug für den einfachen Brief bis 1/2 Loth (das entsprach etwa den 7,5g der Franzosen) 18 Hamburger Schillinge. Dieser Brief wog zwischen 1/2 und 3/4 Loth und wurde mit dem 1,5 fachen also 27 HSch taxiert. Dies waren umgerechnet 86 RBSkillinge. Hinzu kam das Porto Hamburg-Copenhagen von 29 RBS bis 3/4 Loth Gewicht.

    Auf Dänischen Portobriefen befindet sich die Taxe immer auf der Rückseite.

    Links ist eine laufende Kartierungsnummer (hier 44) mit einem langen Bindestrich zu sehen, rechts ist die Portotaxe von 86/29. Die zu zahlende Summe von 115 RBS wurde nicht extra angeschrieben

    Beste Grüße

    Cameo

    .altpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/121745/

  • Hallo Cameo

    Interessanter Beschrieb der Leitwege von NY Richtung Europa. Könntest Du allenfalls auch die Leitwege / Taxierungen der Strubelbriefe im Thread Schweiz nach USA anschauen? Vielleicht gibt es etwas zu korrigieren oder zu ergänzen.

    Ich nehme an die Briefe gingen mit der Bahnpost via Paris, London nach Liverpool und von dort weiter nach NY.

    Sammlergruss

    Martin