Infla Portoperiode 03 vom 01.10.1918 - 30.09.1919

  • Die Portoperiode 3 war eine historisch turbulente Zeit mit Kriegsende, Ende des Kaiserreichs, Weimarer Nationalversammlung und Versailler Vertrag. In Vergleich zur PP2 wurden die Tarife moderat und im wesentlichen nur für Ortsbriefe, Fernpostkarten und Drucksachen angepasst.


    Eine Ansichtskarte vom Mahlberg wurde nach Berlin gesandt und mit dem Postkartentarif von 10 Pf. freigemacht.





    besten Gruß

    Michael

  • Hallo,

    Fernbrief vom Oberlausitzer Neusalz-Spremberg nach Dresden vom 13.5.1919.

    Die nötigen 15 Pf. Gebühr ergaben die 5 Pf. Germania plus ein 5 er Streifen der 2 Pf.

    Die 2 Pf. wurde zur Portoerhöhung am 1.10.1918 verausgabt, um die massenhaft vorhandenen 3 Pf. Marken weiternutzen zu können. Sie waren schon vor dem 1.8.1916 gedruckt worden und lagen nutzlos in der Reichsdruckerei. Die Reichsabgabe ( eine Kriegssteuer) auf Postsendungen beschloß der Reichstag, also die Politik. Entgegen aller Vernunft und für die Reichspost überraschend beschlossen die Abgeordneten in 3. Lesung am 3 .Juli 1916: Wir setzen die Kriegssteuer auf Postkarten und Briefe auf

    2 1/2 Pf. fest, anstatt der 2 Pf. wie geplant. Dummerweise hatte die Reichspost schon die 2 Pf. drucken lassen.

    Das Amtsgericht in Neusalza war nostalgisch, das K. in der Siegelmarke und im Siegelstempel innen war nicht mehr aktuell. Nur im Vordruck strich man das königlich.

    Beste Grüße Bernd

  • Anbei eine Ganzsache vom 28.9.1919 innerhalb von Stuttgart gelaufen, die mit 2 Pfennig zusätzlich frankiert wurde, da in Württemberg innerhalb der Portoperiode ab 1. Juli 1919 das Postkartenporto im Ortsverkehr von 5,5 auf 7,5 Pfennig erhöht wurde.

    Gruß vom Stempelfreund


  • Hallo Stempelfreund,

    die Erhöhung war von 5 auf 7,5 Pfennig.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo zusammen,


    da liegt Dieter schon richtig. Württemberg war "pfennigzeitmäßig" - sehr erfreulich schön - speziell. Für den lokalen Postortsverkehr, wie auch dem Nachbarortsverkehr wurde bereits am 01.08.1916 die Postkartengebühr von 3 Pf auf 5 1/2 Pf erhöht. Die Erhöhung auf 7 1/2 Pf erfolgte für beide Verkehre dann am 01.07.1919, das hat Stempelfreund schon korrekt wiedergegeben und es verwundert so auch nicht, dass zur dann "überholten" 5 1/2 Pf Ganzsache eine 2 Pf Germania zur Auffrankatur verwendet worden ist. Herrije, hätt`ich auch gern so eine schöne 5 1/2 Pf Poka, die auffrankiert in die Pfalz gelaufen wäre.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • da in Württemberg innerhalb der Portoperiode ab 1. Juli 1919 das Postkartenporto im Ortsverkehr von 5,5 auf 7,5 Pfennig erhöht wurde.

    Nach meinen Unterlagen war es der 01.10.1918



    Hallo Ulrich,


    wie soll ich dann den Eintrag im MIchel interpretieren?


    Dieter

    vielleicht ein bisschen spät, aber ich verstehe deine Frage nicht.


    Zum Schluss aber auch noch einen kleinen Beleg, Einschreibebrief vom letzten Tag der Portostufe - letzter Tag der Reichsabgabe, 30-09-1919, aus Dresden 9 nach Glogau.

    10 Pfennig Brief, 5 Pfennig Reichsabgabe, 20 Pfennig Einschreiben.

    Damit auch letzter Tag der Reichsabgabe, bedeutet für einen Fernbrief eine verdoppeln des Portos von 10 auf 20 Pfennig, gefühlt hat der Postkunde aber nur 5 Pfennig, da die Reichsabgabe weggefallen ist.


    Die rückseitige Frankatur hat BaD in #2 sehr gut erklärt.



    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig