Vorschriftsmäßige Entwertungen mit Nummernstempel nach dem 31.3.1859

  • Lieber Nils,

    es gibt definitiv mehrere Kombinationen mit Nummernstempel. Wenn das Wort Duplex wegfallen würde, hätte man nur noch das Wort Doppelentwertung für alle unterschiedlichen Kombinationen. Das halte ich für unbefriedigend.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • hallo Nils,

    hast du einen anderen Vorschlag?

    Im Duden habe ich folgendes zu Multiplex gefunden:

    vielfältig; abwechslungsreich, allerlei, allseitig, bunt, reich, verschieden[artig], verschiedenerlei, vielerlei, vielfach, vielgestaltig, vielschichtig, vielseitig, von vielerlei Art; (gehoben) mannigfach, mannigfaltig;

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Erwin


    Ein besseren Vorschlag habe ich wohl nicht.


    Für mich selbst konnte ich sicher "die 1859 Entwertung" benutzen weil schuld ist Vorschrift von 1859. Aber ob es für anderen befriedigend ist weiss ich nicht.

    Mir gefällt es halt so dass die Begriffe ein richtigen Wurzel hat. Aber es ist auch halt so dass Begriffe sich fest setzen weil Leute schon gewöhnt ist, ob falsch oder nicht, ob schlecht oder nicht.


    Viele Grüsse

    Nils

  • liebe Sammlerfreunde,

    dieses Briefstück in seltener Duplexentwertung mit Mischfrankatur der Mi10, 3. Ausgabe mit Mi3, 1.Ausgabe konnte ich meiner Sammlung zuführen. Vorschriftsmäßig nach dem 31.3.1859 wurde die 1. Ausgabe mit Nummernstempel 982 und die 3. Ausgabe mit Aufgabestempel von Münster entwertet.


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    ein feines Briefstück - so macht Preussen Spaß! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... wenn es davon eine Million gäbe, wäre das der Attraktivität eher abträglich ... sei also froh, dass du dir solche Herzenswünsche erfüllen kannst. :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • liebe Sammlerfreunde,

    folgende Duplexentwertung bereichert jetzt meine Sammlung. Der Briefstammt vom 21.4.1859, die Nummernstempelentwertung wurde ab 1.4.1859 aufgehoben, allerdings nicht für Marken der ersten Ausgabe auf farbigem Papier. Somit ist dieser Beleg korrekt entwertet, die 2 Sgr. - Marke mit Nummernstempel, die 1 Sgr.-Marke mit Ortsstempel.


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan ()

  • Lieber Erwin,


    herzlichen Glückwunsch zu dieser Granate - dass man 2 Entwertungsstempel vorrätig halten musste, ist ein kaum verständlicher Luxus ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,


    im Grunde war dies schon eine Vereinfachung, wenn man davon ausgeht, dass ab dem 1.4.1859 nur noch selten Marken der 1. Ausgabe verklebt wurden. Für die Masse der Briefe reichte jetzt der normale Aufgabestempelals alleiniges Stempelgerät.

    Bis zum 31.3.1859 wurden bei markenfrankierten Briefen grundsätzlich 2 Stempel benötigt (Nummern- und Aufgabestempel), wobei nur ein Stempel der Markenentwertung diente.

    Bayern hatte doch die gleiche Vorgehensweise.


    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,


    schon, aber Bayern stempelte die 1x Marken (analog dazu Preußen seine 3, 4 oder 6 Pfennigmarken) sehr oft nicht mit dem Mühlradstempel ab, sondern mit dem Ortsaufgabestempel.


    Bei Preußen musste sie darauf achten, welche Markenserie vorlag und umständlich unterschiedlich entwerten. Was hätte denn gegen eine Ortsstempelentwertung gesprochen? Eine deutliche Entwertung mit Ortsstempel (egal welcher Type) ist m. E. nicht schlechter, als eine deutliche Entwertung mit einem Ringnummernstempel. Da hätte man doch gleich Nägel mit Köpfen machen können ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    die Preußen hatten Angst, dass man auf den Marken auf farbigem Papier den Stempel wieder wegbekam. Deshalb wurde der Nummernstempel quasi als Vernichtungsstempel vorgeschrieben. Ach dass jede Marke einzeln und zentrisch entwertet werden musste zielt in diese Richtung.
    Auf alle Fälle sind solche Belege nicht häufig und für eine Pizza bekommt man sie leider auch nicht. Deshalb freue ich mich über diesen Neuzugang. 😊

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    danke für deine Ausführungen - aber ein gut abgeschlagener Ortsstempel (Zweikreisstempel z. B.) ist m. E. so wenig wegzuradieren, wie ein normaler Nummernstempel, ich glaube, da waren sie damals päpstlicher, als der Papst.

    Sind denn von Preußen missbräuchliche Verwendungen von Freimarken auf Briefen belegt? Mit, oder ohne Nummernstempel?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    es gibt Fälle, in denen eine Marke mit schwachem Nummern-Stempel wieder benutzt und neu gestempelt wurde. Ich kann so etwas nicht zeigen, habe aber einige wenige Belege oder Marken im Internet gesehen. Das dürften aber sehr wenige sein, da Preußen in solchen Fällen sehr streng war. In den Amtsblättern und Circularen wird man sicher Einträge dazu finden.


    beste Grüße

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Missbräuchliche Verwendungen preußischer Marken sind sehr selten.
    Allerdings forderte die Post bei Entdeckung solche Belegstücke oftmals vom Empfänger ein, so dass über die tatsächliche Anzahl derzeitig nur spekuliert werden kann.


    Die geringe Zahl deratiger Missbräuche kann daran liegen, dass die Gefahr des Postbetrugs überschätzt wurde und dies einfach nur sehr selten geschah.


    Es kann auch daran liegen, dass die von der Post ergriffenen Massnahmen so effektiv waren, dass hierdurch ein Missbrauch so erschwert wurde, dass es nur sehr selten geschah. Derartige Effekte von präventiv ergriffenen Massnahmen lassen sich im Nachhinein nicht beweisen.
    z.B.: Typische Diskussion nach einer Epedemie "Was sollten die ganzen strengen Massnahmen, ist doch fast nichts passiert!" Dabei ist eben nicht zu beweisen/widerlegen, ob die getroffenen Massnahmen nicht genau das Eintreten von vorher prognostizierten/befürchteten Auswirkungen verhindert haben.

    Dies beschreibt der Begriff Präventionsparadoxon mit der These: Gute Präventivmassnahmen führen zu der scheinbar paradoxen Situation, dass eben diese Massnahmen aus einer späteren Betrachtung heraus überflüssig erscheinen.


    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    da hast du recht. Das Gleiche gilt für eine gute Regelung, z.B. der Wassertemperatur. Wozu braucht man die denn, die Wassertemperatur kommt doch immer gleichbleibend aus dem Hahn.

    Eine Regelung die gut arbeitet bemerkt man nicht, sie scheint überflüssig zu sein.

    Eine Prävention, die gut funktioniert, scheint auch überflüssig zu sein.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan