GB - Österreich vor 1840

  • Hallo liball

    Ich stimme zu dass 1/3 etwas wenig für Leeds ist, aber es ist so vermerkt und Paid gestempelt. Mit sehr guten willen konnte es 4 Sh 3 P sein, aber dass kann es nicht sein. Wird wohl auch deutlich wenn man mit deinem Leeds Brief aus 1817 vergleicht. Andersseits kostete ein Brief aus Liverpool auch nur 1 Sh 4 P nach Frankreich in 1821.

    14 Kreuzer Auslandstarif ist richtig, aber nur 6 Kreuzer und nicht 12 Kreuzer für den Transit wie bei meinem 1816 Brief gezeigt der auch diese Route folgen sollte. Also England-Frankreich-Schweiz-Österreich. Und wer hat für den Transit durch Frankreich bezahlt?

    Es ist immer noch ungeklärt finde ich.

    Danke für die Antwort :)

    Viele Grüsse
    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (22. November 2023 um 16:38)

  • Im Tabeart steht:

    1817, January. GPO Notice to all Postmasters:

    London to:

    Italy, Switzerland, via France 1/11d

    Ups, ich habe schweizer Destination gelesen... Ist ja Österreich....

  • Ups, ich habe schweizer Destination gelesen... Ist ja Österreich....

    Hallo Asmodeus

    Ist so wie so gut zu wissen :)

    Viele Grüsse
    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (22. November 2023 um 16:38)

  • Werte Sammler:
    Ich möchte heute Euch einen Brief zeigen, von dem ich nur das Österreichische Porto auslegen konnte. Da der Brief in der 2. Gewichtsstufe liegt, ist hier das osterreichische Porto
    16 X1,5 ist 24 Kreuzer CM. Die anderen Gebühren kann ich nicht erklären, da ich hier im Forum wohl gesucht und studiert habe, aber für eine so frühe Zeit ist wenig zu finden.Deshalb hoffe ich hier im Forum eine Beschreibung zu erhalten. Die rückseitigen Stempel zeige ich auf einer Kopie daneben;Weitere Vermerke sind auf der Rückseite nicht zu finden.
    Als zweiten Anhang ich vieleich eine Tarifbeschreibung für 1806. Da ich kein Englisch kann ist diese Beschreibung für mich ohne Hilfe. Vieleicht ergibl sich Später eine Übersetzung die für mich brauchbar ist. Also nun wäre ich Dankbar für Ihre Hilfe.
    Mit noch den besten Wünschen für 2016 dankt und grüßt: Planke

  • Lieber Planke,

    ich glaube, dass die Beschreibung richtig ist und gebe hier die Transkripiton wider:

    "Britischer Tarif von 1801 für die Strecke von Manchester nach London über 185 Meilen = 9 Pence.

    Von London nach Hamburg 1 Shilling 4 Pence.

    Zusammen ergab die 2 Shilling 1 Penny. Weil man den Brief als mehrbogig ansah, wurde das Franko bis Hamburg verdoppelt auf 4 Shilling 2 Pence. Hierfür wurde in roter Tinte oben auf deinem Brief vermerkt

    P(aid) 4 S(hilling) 2. Damit war er bis Hamburg bezahlt.

    Ab dort als schwerer Brief mit 1,5 mal 16 Kr. = 24 Kr. CM taxiert bis zum Empfänger.

    Rückseitig ein Entfernungsstempel ("mileage handstamp") von Manchester vom 7.5.1803 und der Stempel des Auslandsbüros von London ("Foreign Office").

    Vorn der Grabstein Stempel ("Tombstone handstamp") des G.P.O. = "General Post Office" = Generalpostamt von London vom 9.5.1803 kurz vor der Kriegserklärung.

    Da hast du einen Superbrief, um den dich jeder hier beneidet, sogar ich (obwohl der vom Zeitraum her gar nicht in mein Sammlegebiet fällt). :P:P:P

    P. S. 1 Penny war gleich 3 Kreuzern Reichsmünze, als ca. 2,5 Kr. CM. 1 Shilling war 12 Pence = 36 Kreuzer Reichsmünze oder 30 Kreuzer CM.

    Dein Brief hat also total 149 Kr. CM = 2 Gulden 29 Kr. CM gekostet. Dafür konnte man sich eine Woche gut ernähren, sehr gut.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Werter Herr Bk
    Recht einen Großen Dank für die Beschreibung des London Briefes. Es ist einfach fein wenn man ab und zu einen Interessanten Brief bekommt. Denn werde ich so mit Deiner Beschreibung in die Sammlung aufnehmen. Wenn er auch nich schön ist. Er hat doch schon sein Alter,dennoch ist er es wert aufgenommen zu werden. Recht vielen Dank für Deine Mühe und die besten Wünsche für das Jahr 2016.
    viele Grüße :Planke

  • Hallo Planke

    Diese Briefe sind immer interessant. :)

    Wenn es um die Taxierung geht, ist wohl das meiste richtig. Nur habe ich Zweifel daran ob der Brief nach Hamburg geschickt war. Es war Friedenszeit und die gewöhnliche Vorkriegsrouten von England aus waren ab den Frieden tätig. Und ich nehme an dann dass der Brief über Ostende lief. Der Weg über Dover - Calais war auch Juni 1803 offen.

    Es gib in meiner Sammlung keine Briefe aus dieser Friedensperiode in meine Sammlung, leider. Es gibt eine dichte Korrespondenz von Manchester nach Bolzano, aber auch aus England überhaupt, so die Möglichkeiten kommen hoffentlich auch für mich.

    Kannst du mir bitte sagen wer der Absender ist? Würde mich interessieren.

    Ich weiss dass der grosse und später sehr berühmte Bankhaus Rothschild auch in Manchester tätig war (wohl aber mehr in Manchester als Handelshaus). Hier war er aber nur 6-7 Jahre vor er nach London gezogen war und die Bankgeschäfte gestartet hat. Dein Brief konnte aber also ein Rothschild Brief sein was für mich sehr interessant wäre.
    Den Grund ist dass ich ein interessanten Brief aus Frankfurt nach Bolzano habe der ich dir hier gern zeigen will. Der Brief war in 1801 abgeschickt geworden und das interessante hier ist vielleicht mehr wegen den Inhalt als die Postgeschichte.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Freunde

    Ich möchte gern zurück zu Post 45 (Seite 3) und der Brief dort gezeigt. Unsere Lösungsvorschläge waren nicht so sehr gut, so ich biete hier eine andere an. Zeige auch ein anderen dazu um die Lösung zu unterstützen - auf jeden Fall teilweise. Mal sehen was ihr dazu sagt

    Die Briefe sind von Leeds nach Bolzano in 1817 und 1818 geschickt geworden und landete in Österreich nach Postreform in 1817. So die Gebühre in Österreich waren die normale in Kreuzer CM.

    Der erste Brief Kostet für den Absender 7 Shilling 3 Pence (hier haben wir es zuerst falsch als 1 Sh 3 P gelesen).
    Es heisst es war ein 3 Sheets Brief:
    Inland: 2 Shilling 9 Pence abzüglich 6 Pence Distanzabschlag macht 2 Shilling 3 Pence
    Ausland: 5 Shilling = 3 x 1 Sh 8 Pence
    Zusammen 7 Sh 3 P


    Der zweite Brief kostet der Absender 2 Shilling 5 Pence
    Es heisst es war ein einfacher Brief
    Inland: 11 Pence abzüglich 2 Pence Distanzabschlag macht 9 Pence
    Ausland: 1 Shilling 8 Pence
    Zusammen 2 Sh 9 P


    Bemerkenswert war hier dass die Auslandsbelege 1 Sh 8 Pence war, was heisst dass die als Briefe über Hamburg taxiert waren. Wenn wir die Angleterrestempel und die österreichischer Gebühre sehen, waren die somit falsch taxiert geworden. Es heisst, wenn die Tabellen bei Tabeart richtig sind.
    Meine Briefe vor 1.6.1817 taxiert die nach Tirol laufen sind alle mit 1 Sh 11 Pence Auslandsgebühr in England taxiert geworden, was Tabeart als Gebühre nach Italien über Frankreich nennen.
    Wir brauchen also alternative Lektüre für diese Gebühre was es sicher hier im Forum gibt.


    Nicht nur die englischer Gebühre sind bemerkenswert. Ach die Portokosten für Menz ist auch ungewöhnlich aber sicher nicht falsch angesetzt.
    Der 3 Sheet Brief liegt in der 3. Gewichtsstufe und kostet 20 Kreuzer Cm. Der 1 Sheet Brief kostet 10 Kreuzer CM. Diese 2 Gebühre passen beide zu eine Distanz zwischen 6 und 9 Meilen. Von Bolzano aus soll das vielleicht bis die Grenze Lombardei heissen.
    Die Briefe sind dann also durch Frankreich und Sardinien und Lombardei gelaufen, und es ist keine Transitkosten dazu gekommen.

    Es hat sich für den Absender wie den Empfänger gelohnt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Freunde

    Nach längeren Abwesenheit versuche ich wieder etwas postgeschichtliches zu machen.

    Dieser Brief finde ich nicht einfach zu beschreiben.

    Klar ist dass der Brief ist April 1829 von Liverpool nach Wien geschickt war, an eine Poste Restante Adresse. Der Brief hat irgendwann eine neue Adresse in London bekommen und ist, vielleicht, zurück über Nürnberg abgeschickt. London ist der Brief nach fast 1 Jahr London angekommen. War die Liegezeit tatsächlich in Wien so lange?

    Die Gebühren versehen ich auch nicht. Normalerweise sollte einen Brief von Liverpool nach Wien 2 Shilling 8 Pence kosten. Aber ich lese entweder 2/9 oder 2/4. Ein 2/8 kann ich nicht lesen. Dazu kommt auch ein britischen 5 pence. Den kann ich auch nicht verstehen.

    Die österreichische Gebühre ist teils einfacher. 24 Kreuzer + 14 Kreuzer ist für den Empfänger in Wien zu bezahlen - ist schwach rechts zu lesen. Da der Brief wieder zurück ging ist die 38 Kreuzer zurück gezogen was oben links mit Rötel vermerkt ist AzB 38.

    Es ist auch ein 4 vermerkt unten links, auch gestrichen. Vielleicht Lagergebühr?

    Die schwarze 20 verstehe ich auch nicht, wo hat man die 20 vermerkt?

    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,

    schön dich wieder hier zu wissen. :)

    AzB = Abzugsbrief ist österreichisch.

    Die 4 können keine 4x CM Lagergebühr sein, weil das wohl dort kostenlos war. Lagerzeit war 3 Monate, evtl. bei Reco auch 6 Monate.

    Könnte es in schwarz 2Shilling mittig heißen?

    Mehr kann ich leider nicht zu ihm sagen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph

    Danke für deine Antwort. :)

    Ich war auch die Meinung dass es in Österreich kein Lagergebühr gab. Meine Fantasie hat mir aber keine andere Lösung gegeben.

    Was in schwarz geschrieben war ist kein englischer Vermerk. Ein Idee ist dass die zwei Gebühre Preussen und Holland zuhören. Aber dass finde ich auch komisch.

    Es wundert mich auch wie es möglich ist, dass der Brief mehr als einen Jahr auf den Weg war. 6. April 1829 von Liverpool geschickt. Wien 19. April 1829 angekommen. Und 22. April 1830 wieder in London. Wenn nur 3 Monaten in Wien gelagert, war der Briefe zwischenzeitlich irgendwo auf den weg. Schwierig.

    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (22. November 2023 um 16:37)

  • ... dann wären die 4 Groschen gewesen und die 20 wären NL-Cents ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... das kann gut sein, da das Teilfranko oben links mit 2ds 5d angeschrieben ist. :)

    1s 8d (einfacher Brief GB nach Österreich) + 11d (GB Inland von Liverpool nach Lonson) - 2d (long-distance-rebate) = 2s 5d

    Viele Grüße

    Martin


  • Hallo Freunde

    Besten Dank für die Antworte.

    Martin Ich konnte es nicht als 2/5 lesen, sondern als 2 unterschiedliche Taxierungen. Aber du hast sicher recht. Mein Gedanke war dass der Brief über Frankreich laufen sollte. Aber da es keinen Angleterre Stempel zu sehen ist, hätte ich dass anders sehen sollen. Hier also dann über Hamburg auf den Hinweg. Und über Ostende auf den Rückweg.

    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (22. November 2023 um 16:37)