Hallo an alle Forumsmitglieder,
hoffentlich bin ich mit meiner Sammelmethode hier überhaupt willkommen.... Aber der Reihe nach!
Als Schüler und Student habe ich intensiv gesammelt und auch ausgestellt, bis hin zur Naposta, Dann das Übliche: Beruf, Familie, Zeitmangel.
Nach fast 30 Jahren Pause bin ich aus Neugier im Netz auf postgeschichtliche Spurensuche gegangen und die Philatelie hat mich tsunamiartig überrollt. Seit 02.2016 habe wieder mit dem Sammeln begonnen. Mich interessiert, worauf mein Benutzname hinweist, die Post- als Teil der Verkehrsgeschichte (Schiff, Bahn, Flugzeug), mich interessieren Beförderungswege, Sendungsarten und Portostufen. Und mich interessiert der historische und kulturelle Hintergrund der Post (ich genieße auch klassische Marken als ästhetische Kunstwerke). Zeitraum grob 1700-1914, bei Deutschland bis 1945.
Ich habe realistischerweise in der mir verbleibenden Lebenszeit schon aus finanziellen und praktischen Gründen keine Chance, eine Sammlung aufzubauen, die die genannten Gebiete befriedigend abdeckt. Und ich finde es nicht erstrebenswert, wenn das Ergebnis meines Sammlerlebens am Ende ein Dreizeiler im Sammlungsteil eines Auktionskataloges ist.
Also nutze ich das Internet und seine gigantischen Möglichkeiten und bin Anhänger der digitalen Philatelie: Ich sammle keine Marken und Belege mehr in der herkömmlichen Weise, sondern nur in Form digitaler Bilder. Die im Vergleich zu meiner Jugend unglaublichen Informations- und Beschaffungsmöglichkeiten erlauben nicht nur den Aufbau von Sammlungen, von denen ich früher immer nur gelesen oder sie mal auf internationalen Ausstellungen bewundert hatte, sondern auch deren bequeme Einbettung in den geschichtlichen Hintergrund mit Fotos, Stichen, Karten und Texten aller Art. Geld gebe ich nur für Fachliteratur aus, Vereine brauche ich ebensowenig wie den BDPh, dafür habe ich jetzt Foren, die mir mehr helfen. Mich kümmert kein Wertverlust und kein Kaufpreis, ich spare enorm Platz, habe keine Sorge vor Bleisulfidschäden.
Ich habe eine wohl extreme Konsequenz gezogen, finde es aber legitim, wenn ich auf diese Weise meine Traumsammlung verwirklichen kann. Wer bisher eine Sammlung a la Alain Wyler, Richard Schäfer oder Leo Wojnke aufbauen wollte, dem nützten alle Fachkenntnisse nichts, wenn er nicht über das nötige Kleingeld verfügte. Ganz zu schweigen von Boker, Gross oder Haub. In der digitalen Philatelie zählen die Fachkenntnisse (gut, die Literatur ist auch nicht gerade billig, aber kein Vergleich zu den Belegen). Für mich der ideale Weg zur Sammlung....