Stempel von Briefsammlungen

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein vermutlich portofreier (Ex-Offo) Brief . Der Brief wurde vom K.K Bezirksgericht Hietzing (NÖ) am 22. November 1850 an die Gutsverwaltung in Purkersdorf (NÖ) gesendet.

    Auf der Siegelseite ist der Ankunftsstempel von Purkersdorf am 22. November abgeschlagen.

    Ich hätte eine Frage zu dem Stempel von Hietzing: Was bedeutet 3. Exp: 2 3/4 A?

    Wofür steht die Zahl 971 auf der Briefvorderseite?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,


    die Zahl 971 ist vermutlich die Nummer, unter der der Dienstbrief ins Register eingetragen wurde.

    2 3/4 A könnte 14.45 Uhr nachmittags bedeuten. Der Brief konnte ohne Probleme noch am gleichen Tag im nur 5 km entfernten Zielort sein. Der Ort heißt wohl heute PURKERSDORF. Auch auf dem Brief steht ja Purkersdorf.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo Dieter,

    Deine Ausführungen klingen für mich plausibel. Vielen herzlichen Dank.

    Hietzing ist heute ein Bezirk von Wien und zählt zu den wohlhabendsten Stadteilen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Dazu möchte ich noch folgendes ergänzen:


    Landbriefsammlungen bestanden in Braunhirschen, Perchtoldsdorf, Doebling, Dornbach, Floridsdorf, Fünfhaus, Gaudenzdorf, Grinzing, Heiligenstadt, Hernals, Hietzing, Himberg, Hütteldorf, Inzersdorf, Klosterneuburg, Liesing, Mauer, Meidling, Neulerchenfeld, Nussdorf, Penzing, Rustendorf, Simmering, Ober-St. Veit, Unter-St. Veit, Südbahnhof und Waehring; das Fahnenband zeigt den jeweiligen Vorortnamen.


    Die Expeditionsangabe, bestehend aus Expeditionsnummer und -zeit (linke bzw. rechte untere Ecke) enthielten die Stempel für alle Briefsammlungen außer für Liesing, Perchtoldsdorf, Himberg und Inzersdorf.


    Hinter der Zeitangabe war für die Vormittagsexpeditionen der Buchstabe "F" (früh) gesetzt, sowie für die Nachmittagsexpeditionen der Buchstabe "A" (abends). Die Anzahl der täglichen Expeditionen betrug bei den Landbriefsammlungen im Sommer zwei bis vier, im Winter zwei bzw. drei.


    Der jeweilige Stempelabdruck war vorschriftsmäßig auf der Briefrückseite anzubringen.


    Bei Amtsbriefen kommen Abstempelungen jedoch auch auf der Briefvorderseite vor, wie in deinem gezeigten Ex-Offo Brief.


    Bei deinem gezeigten Fahnenstempel von Hietzing kann die Verwendung bis 1853 nachgewiesen werden. Weiters ist die Stempelfarbe bei dem Hietzinger Fahnenstempel blau bis blauschwarz.


    Liebe Grüße

    Bernhard

  • Hallo Bernhard,

    vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Info.:thumbup:

    Damit kann ich den Beleg gut dokumentieren . Super:)

    Liebe Grüße

    Franz

  • Michael

    Hat den Titel des Themas von „Hietzing-Stempel“ zu „Stempel von Briefsammlungen“ geändert.