• Den Brief hier möchte ich mal zeigen weil der Auktionator ein bißchen vertan hat.

    Die Beschreibung lautete daß der Brief nach Alt Crailsheim ging. In Wirklichkeit lief der Brief nach Appensee im OA Crailsheim.

    Gibt nicht viele Briefe nach Appensee aus dieser Zeit.

    Hier noch die Übersetzung des Briefes:

    Absender :

    Johann Adam Schmidt, wohnhaft in

    Öhringen

    Briefumschlag/Adressfeld:

    Pressand frei

    An Herrn

    Gutsbesitzer Georg Rinck in

    Appensee

    OA Crailsheim

    Seite 1:

    Öhringen, den 2 ten Jan. 1860

    An Herrn Gutsbesitzer Georg Rinck.

    Erlaubt man sich an sie eröffnen zu lassen mit dem Bemerken, dass man am 28 t. Dez. V. J. aufgefordert wurde vor dem K. Gerichtshof in Ellwangen persönlich zu erscheinen wegen der anhängigen Streitsache zwischen mir und dem Waisengericht zu Honhardt die Pflegerechnungs Ackten eingesehen, wo früher vom K.OA. Gericht Crailsheim mir verweigert wurden, da hat man noch folgendes gefunden zu berichten, wo nach der Pflegerechnung im Rückstand u. Widerspruch geblieben ist, dass sie eine spezifizierte Rechnung an den Pfleger Schmid ergehen ließen, wo aber jedoch diese Rechnung vom 8 ten Dez. 1840 bei der Realtheilung noch nicht vorlag eine Klage viel weniger eine

    Seite 2:

    Unterzeichnung von ihnen damals stattgefunden hat, u. sie eine Forderung von der Appenseer Gemeinde an mich ergehen ließen an den Vormunden Leonhardt Schmidt zu Honhardt. Die Forderung betrifft 31 fl. 41 er (vermutlich 31 Gulden, 41 Kreuzer). Wobei man aber in der Zwischenzeit vom Pfleger nicht in Erkenntnis gesetzt wurde, u. von der Pflegerechnung mir nichts eröffnet wurde. Da die obige Summe bestritten wird, wo es dem Kl. noch zum Bemerken sein wird, da mein Vater Simon Schmidt in Appensee noch am Leben war und öfters bey mir erklärt hat, dass er diese Forderung von der Appenseer Gemeinde durchaus nicht anerkannt, u. zwar aus diesem Grund weil er öfters verletzt wurde an seinem gebührenden Theil Holz und Streu von der Appenseer

    Seite 3:

    Gemeinde wo er öfters ausgeschlossen wurde früher. Und ich anerkenne die 31 f. 41 kr. auch nicht weil ich früher u. seither nicht in Erkenntnis gesetzt wurde vom Pfleger u. auch nicht von der Gemeinde Appensee, ob ich sie anerkenne oder nicht, u. weil die Sache gegen mir in Verschwiegenheit geblieben ist, so muß die Empfang Summe bestritten werden, doch zu

    allem zuerst will ich nicht aufdringlich seyn gegen sie um den Frieden zu erhalten, weil sie damals meinen Vater zur Beerdigung getragen haben u. zwar noch Verwanden sind, gewesen, wenn sie nach ihrer Empfangsbescheinigung wegen ihrer damaligen Unterzeichnung sich mit mir vergleichen wollen, wo sie erhalten haben vom Pfleger am 15. April 1841 nach ihrer Unterzeichnung, so setzen sie die zu gebende Vergleichungs Summe auf mein Schreiben bey, wenn nicht aber zum Fall von Ihnen ganz bestritten wird und gehen keinen Vergleich mit mir ein, so muß ich mich unverzüglich ans K. OA Gericht wenden, und sie belangen lassen. Ich bitte Eröffnung früher an mich binnen innerhalb 15 tägigen Frist.

    Sieh? damit Achtungsvoll Ihr Johann Adam Schmidt

    Hausbesitzer, Öckonom

    Inhaber ist wohnhaft am Pfettelbach