Von Granada nach?

  • Hallo Freunde,

    Bitte könnt Ihr mir zu dieser Briefhülle etwas sagen. Wohin ging dieser Brief - Isnallos?? Ein roter Stempel von Granada am 29.4.1856 ist auf der rechten Seite abgeschlagen . Frankiert wurde der Brief mit 3 Dienstmarken zu insgesamt 1Libra 5 Onzas. Links unten ist ein Wappenstempel mit den Wappen von Granada zu sehen. Für was steht die 12 ?

    Bin über jede Info zu diesem Beleg dankbar.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,

    dieser Brief/ Streifband ist ein Traum.

    Endlich sehe ich so einen Beleg, der die Dienstmarken der Civilbehörden der Ausgabe 1855 zeigt.

    Wo sonst findet man Marken, wo nicht eine Währung sondern ein Gewicht auf der Marke angezeigt wurde. Dieses Postück wog um die 600 gramm.

    1 Libra ( Pfund) waren in Spanien ab 1801= 460 gramm und war in 16 onzen ( Unzen) unterteilt.

    Eine Onze waren ca. 28,7 gramm somit 5 Onzen = ca.143,5 gramm.

    Leider kann zur geschriebenen Zahl nichts sagen.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    herzlichen Dank für Deine Info. Du hast ja eine Menge herausgefunden.

    Super, damit hast du mir sehr geholfen.

    Also ein Streifband... und ich habe mich über das längliche Format gewundert.

    Es ist mir gar nicht aufgefallen, dass es sich bei 1Libra 5 Onzas um einen Gewichtsmaß handelt.

    Da habe ich einiges dazugelernt.

    Um die 600 Gramm eine ganz schön schwere Sendung. Vielleicht wurde ein Katalog verschickt.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz,


    ein ausgefallenes Stück. Ich wußte bisher nicht, daß im Ausland in früheren Zeiten auch mit Marken mit Gewichtsangabe frankiert wurde. Wieder was gelernt.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo Dieter, Hallo Sammlerfreunde,

    im Buch " Die Postwertzeichen Spaniens und seiner Kolonien " von Rudolf Friederich, aus dem Jahre 1894, habe ich folgenden interessanten Beitrag zu den spanischen Dienstmarken gefunden:

  • Hallo Franz,


    auf diese Weise war eine Nutzung durch Privatleute so gut wie ausgeschlossen. Aber anscheinend war der Nutzen nicht sehr groß, da diese Art Marken nach relativ kurzer Zeit aus dem Verkehr gezogen wurden.


    beste Grüße


    Dieter

  • Ein sehr schöner Beleg! Was die „12“ bedeutet, vermag ich nicht zu sagen, vermute aber, dass es sich um irgendeine interne Zählung/Registratur handelt. Das gezeigte Stück ist ein Ausschnitt aus dem Umschlag einer Aktensendung an das Gericht in Iznalloz. Der überwiegende Teil aller erhalten gebliebenen Briefstücke mit den Dienstmarken von 1854 und 1855 haben ihren Ursprung in solchen Gerichtskorrespondenzen, die oft mehrere Kilogramm wiegen konnten. In Spanien kennt man diese Stücke unter der Bezeichnung plica judical.


    Aktuelle weiterführende Literatur zum Thema: Peñas Artero, Julio: El correo oficial y la tarifa especial para las corporaciones provinciales y municipales (1854-1866). AFINET, 2008. (Estudios de Afinet, 1)


    Mit philatelistischen Grüßen

    Ralf