Urkundenstempel Österreich

  • Hallo Sammlerfreunde, Hallo Ingo

    Vielen Dank Ingo für das Zeigen der schönen Signette. Dein gezeigtes Exemplar fehlt mir in meiner Sammlung leider noch.

    Von mir heute ein Vorratsstempelpapier zu 6 Kreuzer, der Ausgabe 1818. Die Signette stammte aus dem Stempelamt Wien. Die Gebühr von sechs Kreuzer war für die Besteuerung eines Totenscheines erforderlich.

    Ausgestellt wurde das Dokument im April 1821.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Ein, an die Stiftsherrschaft Krems gerichtetes Schreiben auf einem 15 Kreuzer Vorratstempelpapier der Ausgabe 1836. Die Signette trägt den Kennbuchstaben W für das Stempelamt Wien

    Das Dokument wurde vom Oberamt Melk (Niederösterreich) ausgestellt.

    Datiert ist das Schreiben mit 31.Juli 1837

    Liebe Grüße

    Franz

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Dokument von 1826 mit einem 3 Kr.-Wertstempel.

    Altsteirer

    In Beitrag #8 hattest Du die Buchstaben für die Stempelämter aufgelistet. Für "L" hattest Du Linz angegeben. War "L" nicht für Lemberg?

    Gruß

    Michael

  • Liebe Freunde,

    war "L" nicht Linz?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Michael,

    vielen Dank für Deine Richtigstellung. Du hast natürlich Recht ,es sollte Lemberg heißen.

    Ich werde versuchen den Beitrag zu Editieren.

    Danke für das Zeigen der 3 Kreuzer- Signette. Deine Signette trägt den Kennbuchstaben L für das Stempelamt Lemberg.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    bis jetzt habe ich nur Dokumente mit Vorratsstempel-Signette gezeigt.

    Heute ein Dokument mit Erfüllungsstempel-Signette und Kontrollstempel.

    Eine Quittung datiert mit Salaberg –Bartholomay (=24.August) 1810, die Bestätigung über den Erhalt von 4 Gulden als Zinszahlung für das 1808 angelegte Kapital von 100 Gulden. Die Empfängerin erklärt mit Unterschrift und Siegel, dass die Hauptkassa der Herrschaft Salaberg…“ richtig bezahlet worden ist…

    Die Quittung wurde mit 3 Kreuzer besteuert. Die Signette trägt die Kennung LI für das Stempelamt Linz. In Der Mitte Kontrollstempel vom Linzer Stempelamt.

    Erfüllungstempel wurden jene Signetten benannt, die die Parteien, auf das von ihnen selbst mitgebrachte Papier, bei den Stempelämtern aufdrucken ließen.

    Diese Signetten hatten die Form von stehenden Quadraten.

    Mit 1.4.1810 wurde um gegen Papierfälschungen vorzugehen ein Kontrollstempel eingeführt, und weder Vorrats- noch Erfüllungsstempelpapier durfte ohne ihn ausgefertigt werden.

    Der Kontrollstempel wurde bis 1813 eingesetzt.

    Der Kontrollstempel ist rund, mit der Inschrift K.K.OESTERR-CONTROL-STEMPEL im Außenring. In der Stempelmitte ist im farblosen Prägedruck der Name des Stempelamtes, sowie die dazugehörigen Nummer abgebildet.

    Lieber Ralph,

    Entschuldigung, ich habe leider vergessen deine Frage zu beantworten.

    Für das Stempelamt Linz war die Kennung LI

    Liebe Freunde,

    war "L" nicht Linz?

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    ein formidables Stück - klasse! Was es alles gab in Österreich, immer wieder hochinteressant.

    Vielen Dank für die Aufklärung mit Linz - LI, hatte ich mir wohl falsch gemerkt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    Ein vierseitiger Schirmbrief, datiert mit Schloss Wieden (Steiermark) am 3.Oktober 1821 und versehen mit der Unterschrift des Schirmherren Karl Graf von Stubenberg. Auf der Siegelseite ist ein Papier Blindprägesiegel angebracht.

    Das Dokument wurde ausgestellt auf 15 Kreuzer Vorratstempelpapier mit Kontrollstempel. Die Signette trägt denn Kennbuchstaben G für das Stempelamt Graz.

    Der Text beginnend mit…“ Ich Karl Herr und Graf von Stubenberg, aus KAPFENBERG, , Herr der Herrschaften OBERKAPFENBERG, und WIEDEN, Seiner österreichischen K. K. apostolischen Majestät wirklicher Kämmerer und K. K. Oberstwachtmeister in der Armee, auch Erbmundschenk im Herzogthume Steyer, beurkunde hiermit öffentlich….“

    Dann wird mitgeteilt, dass die Eheleute Johann und Konstanzia Haber , zugehörig zum Amt Hafendorf, einen Acker..." eigenthümlich innehaben, den sie nützen und genießen,“ und über den sie „schalten und walten können“.

    Es folgen diverse Vertragskonditionen und der Graf verspricht…“ die erwähnten Besitzer , wie es Landesrecht und Sitte ist, bey diese Besitzungen zu schützen und zu schirmen, so wie Ich aber auch entgegen für den Fall, da obige Verbindlichkeiten nicht in Erfüllung gebracht würden, diesen Schirmbrief in Absicht auf Meiner Zusage als null und nichtig erkläre….“

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    ein wunderschönes Stück mit einem Text, den man noch weit älterer Zeit zuordnen könnte, aber das Feudalsystem war ja noch im Gange, von daher passte das schon.

    Danke fürs Zeigen dieses feinen Stücks Zeitgeschichte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    vielen Dank für Dein Lob.:)

    Du hast recht, die endgültige Auflösung der feudalen Ordnung, und die Aufhebung der Erbuntertänigkeit und der bäuerlichen Frondienste im Kaisertum Österreich geschah erst im Zuge der Bauernbefreiung im Jahre 1848.

    Der gezeigte Schirmbrief hat für mich einen doppelten Nutzen, zum ersten passt er hervorragenden in meine Sammlung zum Gebühren und Stempelwesen in der Monarchie und zweitens, der für mich wichtigere Nutzen liegt darin, dass sich der Brief bestens in meine steirische Heimatsammlung integrieren lässt.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    wobei die Österreicher schneller waren, als die Mecklenburger, die noch im frühen 20. Jahrhundert die Leibeigenschaft kannten (aber in der Masse wohl nicht schätzten).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine besteuerte Quittung über 12 Gulden ausgestellt am 31 Xbr (Dezember 1804) in ?genberg (leider kann ich den Ort nicht entziffern).

    Dieses Schreiben wurde mit einer sogenannten Mannsfeld-Signette vergebührt. Die verzierte 3 Kreuzer Signette wurde nach dem Graveur Mannsfeld benannt. Gedruckt wurden diese Signetten im Stempelamt Klagenfurt (Kärnten).

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Nils,

    Pyrnberg habe ich zuerst auch gedacht, aber der Pyhrnpass ist ein Pass nahe der Grenze der österreichischen Bundesländern Steiermark und Oberösterreich.

    Da würde die Kärntner Signette nicht dazu passen.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    heute ein Schreiben vom Magistrat in Klagenfurt, datiert mit 14 März 1847.

    Das Dokument wurde ausgestellt auf 10 Kreuzer Vorratstempelpapier mit Kontrollstempel.

    Rechts oben zu sehen ein schön gestalteter Kontrollstempel, in dem neben Stempelort auch das Datum der Stempelung einsetzbar war.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Quittung , datiert mit Kremsmünster den letzten Dezember 1786.

    Erebert , Abt von Kremsmünster, bestätigt von Herrn Ferdinand Walendenberger, Pfarrer zu Pantaleon,

    Zwei und dreißig Gulden erhalten zu haben.

    Das Schreiben wurde mit einer 3 Kreuzer Mannsfeld-Signette vergebührt.

    Ab 1762 waren Geldurkunden mit Wertbeträgen bis 100 Gulden mit 3 Kreuzern zu vergebühren.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Altsteier,

    ein Beleg der Freude macht .

    Selber finde ich diese aufwendig gravierten Wertstempel/Signetten von Österreich sehr ansprechend.

    Dabei frage ich mich immer - wie haben die es in dieser Zeit geschafft so viel gutes Papier herzustellen

    Denn auch in Bayern war die STP Papierqualität sehr gut.

    In der Gebührenmarkenzeit hat man oft säurehaltiges - einfaches Papier.

    MfG

    Bayern Fiskal

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Fiskal (21. Februar 2021 um 12:16)

  • Hallo Bayern Fiskal,

    die handwerkliche Herstellung von Papier war/ist ein alter Beruf. Das Problem mit dem säurehaltigen Papier gab es erst mit der maschinellen Herstellung und der vermutlichen späteren Verwendung. Konservatoren von alten Akten und Büchern 'freuen' sich heute darüber. Vorläufig geht ihnen die Arbeit nicht aus.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Bayern Fiskal,

    die aufwendige Herstellung von Stempelpapieren war in den ersten Jahren, dem Zentralstempelamt in Wien vorbehalten. Alle Provinzhauptstädte mussten das gestempelte Papier von dort beziehen.

    Die Abdrucke wurden mit Maschinen vorgenommen, durch deren Zählwerke sich eine Kontrolle ,der aufgedruckten Stempel, leicht bewerkstelligen ließ (um jeden Missbrauch auszuschließen).

    Im Jahre 1807 kam es zu einer Änderung der alleinigen Produktion in Wien.

    Durch die unruhigen Zeiten wurde der sichere Transport des Stempelpapieres in die einzelnen Länder nahezu unmöglich, zusätzlich wollte man die Verpackungs- und Versandkosten reduzieren.

    Ab April 1807 durften deshalb die Provinzhauptstädte den Druck selbst ausführen.

    Liebe Grüße

    Franz