Europäische Transitpost von J. Helbig

  • Weil es so schön ist noch ein A.v.D. Stempel, diesmal aus Potsdam (2.3.1806) nach Basel.


    Hier verstehe wieder nicht die Taxierungen. Hilfe!


    rs. 4 und 9

    heisst das bis Duderstadt bezahlt? Kann eigentlich nicht, weil dann der Brief zu teuer ist.

    Vorderseite

    Rückwärtsrechnung:

    54 Kr bezahlte der Empfänger in Basel, d.h. die Auslage für Thurn und Taxis war 51 oder 52 Kr = ca. 13 btz


    Ich lese aber 9 1/2 & 3 3/4

    Ich bin auf eure Ideen gespannt.


    LG

    Rudolfo

    Beste Grüße

    Rudolfo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    nur eine kleine Anmerkung: der Brief muss nicht aus Berlin stammen. Der Stempel B kennzeichnet den Berliner Postkurs Richtung Duderstadt. Die 14 1/2 Gr. müssen für eine andere Strecke gelten, Berlin-Duderstadt kostete 4 Gr.


    Gruß

    Michael

  • Für den Artikel über Metternichs geheimen Briefdienst ist eine Nachmeldung zu machen.

    Ich habe in der Liste der Überstempler den Brief aus Piacenza nach Paris vom 1.6.1831 vergessen, der in Mailand mit dem Stempel "Posta di Milano" überstempelt wurde. (Paolo Vollmeier: Bolli Prefilatelici di Milano, 1976, nach S. 125 und Titelfoto).

    Das hätte natürlich nicht passieren sollen. - Ich weiß nicht, in welche Sammlung der Brief gelangt ist.

  • Hallo Werter Herr Helbig!

    Heute in dieses Forum gekommen möchte ich mich bei Ihnen Informieren ob ich mich an Sie wenden darf ob Sie nicht eine Literatur haben zu den im Beitrag 12 erwähnten Thema " Estaffetten in Tirol" hätten. Ich habe einen Stundenpass aus der Zeit 1756 gelaufen von Mantova nach Brixen mit den Notierungen der Ankunft - Aufenthalt - und Abgang an den einzelnen Poststationen. Weiters habe ich noch eine Qittung über die Bezahlung einer Staffettenbeförderung von Innsbruck nach Brixen , bezahlt vom Bayrischen Kommissär an den Postmeister Piazzi. Bezahlt 47 Lire 50 Centesimi , Da ich hier noch keine Kenntnisse habe , wäre ich Froh von Ihnen eine Hilfestellung zu erhalten.

    Im Voraus einstweilen vielen Dank und liebe Grüße aus Südtirol : Plank

  • Hallo Herr Plank,

    Die Stafettenbeförderung ist eine komplexe Fragestellung:

    Man kann unterscheiden zwischen den (eigentlich) zu jeder Zeit möglichen privaten und amtlichen Stafettenanforderungen, die dann von dem jeweiligen Verursacher nach den vorgeschriebenen Rittgeldern an die Beförderer bezahlt werden mussten. Diese Kategorie bezeichne ich hier einmal unscharf als Gelegenheits-Estafette. Auch militärische gehören teilweise hierher.

    Dagegen stehen regelmäßige Postkurse, die als Stafetten befördert wurden. Dazu zählt die Beförderung der Wiener und österreichischen Briefe über das Pustertal nach Tirol. Ziel rechtzeitiger Anschluss an den von Augsburg kommenden Italienkurs. Dazu gehört der Stafettenkurs durch das Valsugana nach Venedig und die 1806 und dann wieder 1809 eingerichtete Mailänder Stafette.

    Ein einzelner Stafettenbeleg läßt sich da oft nur schwer zuordnen.

    Literatur gibt es dazu noch nicht aber einige Akten im Archiv.

    Beste Grüße Achim

  • Hallo Werter Achim!

    Recht vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Ich habe mich von Herrn Jungwirth Informieren lassen. Er hal mir die 2 Möglichkeiten erwähnt. Die Beförderung mit der Poststaffette zu jeder Tageszeit und die Mititärstaffetten. Die Poststaffetten sind aber teuer. Im Auktionskatalog 87/1 von Feuser habe ich gar einige Staffettenbelege gefunden aber keinen aus dem ( Süd ) Tiroler Lande. Meinen möchte ich doch in meine Sammlung einbauen ,gehören sie Doch auch zur Postgeschichte. Dazu versuche ich auch noch einen Brief zu finden,um hier alles besser zu belegen. Zu all diesen meinen Vorhaben hätte ich doch gerne aus Deiner Seite einige Hilfestellungen, da ich Deine Kenntnisse und Dein Wissen groß einschätze, und so für meine Sammlung eine Bestätigung für meine Darstellung habe.

    Hallo Werter Herr Achim! Recht vielen Dank hier für Deine Darstellung mit Deiner Antwort hier. Ich würde mich freuen von Dir Weiteres zu hören damit ich hier ein Fundament bekomme. Nochmals Danke und viele Grüße: Planke

  • Ergänzungen

    Es ist äußerst erfreulich, wie zahlreich die Kommentare und Nachmeldungen zu einzelnen Beiträgen des Bandes eingetroffen sind. Zu den Überstemplern sind so viele Neumeldungen gekommen, dass die Liste erst einmal neu ausgearbeitet werden muss, bis sie veröffentlicht werden kann.

    Zu dem Beitrag über LT Suisse hat Dr. Matha zwei Briefe gemeldet:

    1. Constanz nach Turin vom 30.3.1821

    2. Rotterdam nach Belgirate vom 18.6.1822. dieser lief über Bayern weil er den Auslagestempel von Augsburg trägt. Mit Erlaubnis (Danke!) kann ich ihn hier im Anhang zeigen.


    Zu diesem Artikel zählt auch ein Brief, der aus ebay zugeflogen ist. Aus Frankfurt vom 5.3.1822 nach Genova. Wie der Stempel Milano LT zeigt, lief der Brief eben nicht über Bern sondern über Mailand. Wir erinnern uns, dass Thurn und Taxis die Umleitung über Bern an die Österreicher verraten hatte. Bei ihren eigenen Briefen benutzten sie brav die österreichische Route. Damit passt der Brief ausgezeichnet in das LT SUISSE Umfeld als Gegenbeispiel.


    Es wäre schön, wenn sich auch andere zu Nachmeldungen ermuntert fühlen würden. Beste Grüße von Achim

  • Lieber Achim,


    die Augsburger Auslage und den LT Suisse habe ich noch nicht auf einem Brief zusammen gesehen - alles ganz neue Aspekte.


    Danke fürs Zeigen und bleib uns gesund!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph

    im Buch findest du Seiten 160/161 die andern beiden, die es gibt.

    Hast Du nicht auch den einen oder anderen Nachtrag zu den Artikeln?

    Lass es di gut ergehen. Lieber Gruß Achim

  • Lieber Achim,


    ui - war mir glatt entfallen.


    Leider nicht - aber ich schaue sicherheitshalber noch einmal nach.


    Vielen Dank!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Zu dem Beitrag im vorliegenden Band über die Zensur Metternichs ist wieder einer der wenigen Briefe mit dem großen Stempel von Verona auf einer Auktion. Eigens für die Überstempelung konstruiert, kommt er auf Normalpost kaum vor.

    Hier auf einem Brief von Verona nach Trento.

  • Ein Brief aus Florenz vom 11.9.1830 nach Paris, überstempelt in Verona (schwarz), wird bei Corinphila angeboten im Katalog 250 für 300 Euro.

  • Hallo,

    hier noch ein roter Verona, der meines Erachtens nicht gelistet ist.

    Abgesendet in Neapel am 28. Dezember 1830 und am 3. Jänner 1831 in Verona überstempelt.

    Liebe Grüße

    Gerald


  • Liebe Freunde,


    wundervolle Stück - bitte mehr davon (wenn es geht!). :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph,

    dein Wunsch ist mir Befehl... Hier ein besonders liebreizendes Stück aus Corfu über Otranto nach England. Der Ovalstempel "Otranto" wurde am 8.1.1831 in Verona überstempelt. Dann lief der Brief unbeanstandet durch Frankreich weiter. Auch die postalische Behandlung in England selbst ist nicht von schlechten Eltern.

    Schönen Tag noch

    Gerald

  • Lieber Gerald,


    vielen Dank - DAS ist ein echter Traum, das ist perfekt bis in die Haarspitzen. Danke fürs Zeigen dieser Atombombe. :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Zu dem Artikel über die 100 Napoleon in Beiträge S. 99 sind einige interessante Briefe nachzumelden. Sie stammen aus der Förster Korrespondenz und gehen von Spanien nach Nürnberg

    In den nächsten Tagen werde ich hier einige zeigen

    Zunächst ein Brief aus Bilbao vom 27.7.1815, der nach Bayonne verbracht wurde und dort als Frankobrief nach Bayern aufgegeben wurde. (PPPP Stempel von Paris)

    Der Brief lief bereits wieder unbeanstandet und unzensiert durch.

  • Hier nun weitere Briefe aus Spanien nach Nürnberg während der 100 Tage und in deren Umfeld.

    Zunächst zwei Briefe, die über England gingen, erkennbar einmal an dem engliscchen Stempel rückseitig und an dem rückseitig firmierenden Forwarder in London. Die Taxiereung 4 1/2 lässt unschwer erkennen, dass die Briefe über Hannover gingen. Vergleiche dazu die Taxierungen, wie sie in dem Artikel von Heribert Kaufmann in Beiträge ... für die Briefe aus England erwähnt und dokumentiert sind.

    Der erste Brief stammt vom 13. April 1815, der zweite vom 12. Juli 1815

    Bemerkenswert ist, dass ein Brief vom 3. Oktober 1815 aus Cadiz nach Nürnberg ebenfalls über den Forwarder in England ging mit den 4 1/2 ggr von Hannover.

    Für den Empfänger machte der Weg finanziell keinen Unterschied gegenüber dem regulären Weg über Frankreich. (stets 48 bzw 49 kr Porto)

    Einmal editiert, zuletzt von johelbig ()