Europäische Transitpost von J. Helbig

  • Und weil es so schön war, hier noch so ein Beweisbrief.

    Es geht um den seltenen T.B. Stempel, der für die Briefe aus dem Böhmischen nach Frankreich angeschafft wurde, wenn sie durch Bayern transitierten. Nur zur Erinnerung, die Masse der österreichischen Briefe nach Frankreich lief über den Kurs durch die Schweiz.

    Dieser T.P. Stempel wird gerne Regensburg zugesprochen. Der folgende Brief aus Regensburg nach London von 1838 beweist, dass der T.B. dort lag, denn zunächst stempelte Regensburg damit fälschlicherweise den Brief, um dann den korrekten P.P. darüber zu setzen.

    Nett.

    Einmal editiert, zuletzt von johelbig ()

  • Lieber Achim,

    Glückwunsch zu dem Beleg. Briefe, die eine vermutete Vermutung zu einer tatsächlichen Tatsache werden lassen sind nicht zu verachten und das Salz im philatelistischen Menü.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Achim,


    T.B. findet man nur sehr selten (du hast oben T.P. geschrieben). Außer diesem habe ich von Regensburg noch keinen gesehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Neues zu dem "V.N." Problem, das in dem Band auf S. 40 angesprochen wurde.

    Nach wie vor ist weder die eigentliche Bedeutung dieses Vermerkes noch der Ort bekannt, wo er angebracht wurde. Aber einen kleinen Schritt sind wir weiter.

    So sind mittlerweile drei Briefe registriert aus Vervier nach Bozen, die diesen Vermerk tragen, die also nicht aus England stammen und nicht über Hannover gingen, so dass damit dieser Vermutungsweg ausscheidet.
    Es bleibt die Behauptung bestehen, dass der Vermerk zwischen Frankfurt und Innsbruck angebracht sein muss, warum auch immer. Die drei Briefe datieren alle 1816 vom 17. Febr., 20. März und 8. Mai. Damit schiebt sich die bisherige Verwendungzeit etwas weiter nach hinten.

    Bitte weiter beobachten und melden.

    Beste Grüße achim

  • Liebe Sammlerfreunde,


    mein österreichischer Sammlerfreund Josef Adam hat mir Kopien zu seinen Metternichbrief von Florenz nach London gesandt, die ich hier einstellen möchte.



    Beste Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,


    ein postgeschichtlich traumhaftes Stück! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,


    ein wirklich klasse Brief. :)

    Bemerkenswert finde ich beim Attest die genaue Erklärung des Briefes. Man hat zumindest ansatzweise eine Vorstellung von den Vorgängen in jener Zeit, auch wenn man keine Literatur dazu gelesen hat. Aus meiner Sicht gebührt dem Prüfer Dr. Heschl daher ein großes Lob.


    liebe Grüße

    Dieter


    PS: Ich habe das genannte Buch (gelesen !) von Jo Helbig und noch 2 andere.

  • Lieber Freunde,


    ich darf hier mal ein ganz großes Lob aussprechen für einen Befund, wie ich ihn mir vorstelle - dass er dazu noch von einem Mitglied dieses Forums stammt, macht ihn sicher nicht schlechter. Das ist Wissen pur, ohne Schnickschnack, klar auf den Punkt gebracht, ohne rhetorische Hilfskonstruktionen. So sollten postgeschichtliche Atteste aussehen, und nicht anders. :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    vielen Dank.

    Möchte darauf hinweisen, daß der Brief von meinen Sammlerfreund Josef Adam ist.

    Das Attest von Dr. Gerald Heschl ist sehr gut.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Für den Beitrag D´AB S. 147 ff sind zwei Briefe in der Liste der registrierten Briefe nachzumelden:

    4.7.1780 London nach Dunkerque

    23.1.1783 London-Calais

  • Ein kleiner Beitrag zur Transitpost iM Rahmen des Postvertrages Bayern - Kgr. Italien 1809

    Thurn und Taxis nach Parma 19.9.1812


    Ein enorm spannender Brief mit vielen Erklärungsmöglichkeiten, bei denen es aber nicht darum geht, wer Recht behält, sondern zu zeigen, was alles dran hängen kann an so einem unscheinbaren Brief.


    Durch die Schweiz oder Tirol? für die Schweiz spricht der Passus im 1809 er Vertrag, dass Frankfurt seine Briefe durch die Schweiz schicken kann. Und es spricht dafür, der Mailand L.T. Stempel.


    Für den Weg durch Tirol spricht die Taxierung. Rückseitig ist die unterstrichene 12 zu sehen wie auf Briefen nach italienisch Tirol mit dem Augsburger LT. Dann wären die 12 ein eindeutiger Hinweis auf den Weg über Augsburg und Tirol. Der Milano L.T. stört bei diesem Ansatz nur bedingt, weil viele Briefe, wie auch in den Akten moniert wird, zwar durch Tirol in Verona ankommen aber doch über Mailand weitergeleitet wurden.


    Wo bleibt aber dann der L.T. von Augsburg?


    Parma war seit 23.10.1802 effektiv französisches Staatsgebiet, ab 24.5.1808 Dep. Taro Nr 111. Es handelt sich also um einen Brief aus dem Ausland im Transit durch Bayern und Italien ins Ausland. Und diese Briefe waren laut 1809 er Vertrag von Bayern gratis zu befördern, also kein L.T. von Augsburg.


    Und wenn das so zutrifft, dann wäre die Versendung über die Schweiz mit Mehrkosten für Taxis verbunden gewesen, die auf dem Weg über Bayern nicht anfielen.


    Es zeigt sich, dass sowohl die historische, politische Situation, die postalische Vertragssituation wie auch die Postvermerke in der Argumentation zusammengehören.

  • Aus dem Abschnitt des Buches: Umleitung der Briefe nach Sardinien 1821 bis 1824 ab S. 152 ist einer der wenigen Briefe nun bei Grünewald im Angebot von Freiburg in Baden nach Aosta vom 5.9.1822

    (Brief Nr. 13 aus der Liste) Der Stempel L.T. SUISSE ist hier deutlich orange.

  • Zu dem Artikel im Buch über Auslage von Duderstadt A.v.D. ein interessanter Nachtrag.

    der Brief Nr. 27 aus der Liste zeigt auch den Stempel B, der manchmal mit Berlin oder auch Berliner Kurs übersetzt wird. Dass diese Umsetzung zutrifft wird hier deutlich, weil der in schwarzer Tinte ausgeführte Vermerk "fr 12 bis Duderstadt" durch den in gleicher Tinte gehaltenen Frankohaken beim "B" bestätigt wird. Dadurch ist offensichtlich, dass die Frankierung in B vorgenommen wurde, gleichgültig ob als Berlin oder Berliner Kurs bezeichnet.

    Also sind wir wieder einen kleinen Schritt weiter.