Europäische Transitpost von J. Helbig

  • Bezüglich der in diesem Band besprochenen Transitrouten und -stempel hat sich in den letzten Monaten nicht viel auf dem Markt getan. Es ist durchaus bemerkenswert, wie wenig spannendes Material angeboten wird,

    In puncto des Postvertrages Bayern - Italien von 1809 hat sich im Gegensatz dazu viel getan. Die neuen Nutzungsbestimmungen der meisten staatlichen Archive sowohl in Deutschland wie auch in Österreich und Italien haben umfangreiche Recherchen erlaubt, die zu sehr befriedigenden Ergebnissen geführt haben. Die Fortschritte im Bereich der Transitbriefe zwischen Italien und den Deutschen Staaten während der napoleonischen Zeit sind umwerfend. Bis erste Aufsätze dazu veröffentlicht werden, dauerd es noch etwas, denn die Materie ist komplex. Wer sich daran beteiligen will, ist herzlich eingeladen. Vor allem wäre die Mitteilung von Briefen zwischen 1808 und 1817 von und nach Italien hilfreich. Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich diese Zeit und diese Verbindung als außerordentlich spannend bezeichne.
    Wer sich dafür interessiert kann gerne Kontakt aufnehmen, einige kluge Köpfe wären willkommen.

    In meinem Vortrag des DASV in Bozen Anfang Mai werde ich einige Aspekte ansprechen.

  • Hallo Werter Herr Joachim!

    Auf diesen Deinen Beitrag möchte ich auch mitteilen , dass mir zur Zeit zu den Postvertrag Bayern -Italien von 1809 nur wenig klares untergekommen ist. Ich suche ständig im Philasearch die Angebote durch , aber es ist wenig zu finden. Darum möchte ich mich an Deine Person wenden mit der Bitte, sollten Sie über Dieses Gebiet wichtiges Grundwissen haben, diesbezügliche Beiträge in Lektüre im Angebot haben. mir solche geben Endgeld zukommen lassen, da ich in diesem Abschnitt in meiner Sammlung noch schwach bevorratet bin. Darum wäre ich auf Ihre große Hilfe hoch erfreut.

    In einer dankbaren Erwartung Dankt und grüßt: Planke

  • Hallo,

    Wir sind noch im Forschungsstadium. Die bisherigen Erkenntnisse wollen wir vorab nicht hinausgeben, weil sie dann unkontrolliert die Runde machen und

    die weitere Arbeit nur behindert wird. Deshalb haben wir den Grundsatz aufgestellt, Informationen bekommt nur, wer Informationen liefert.

    Tut mir leid, wenn wir da aus leidvoller Erfahrung so konsequent sein müssen.

    Wenn sie allerdings Briefe haben, die aus Russland und Preußen zwischen 1814 und 1817 über Tirol nach Italien gehen, oder Briefe, die aus Süditalien nach bayerisch Tirol 1813/1814 gehen, dann sind wir auch gerne bereit zum Infoaustausch.

    beste Grüße Joachim

  • Es gibt zwei ausgezeichnete Beiträge von Historikern zur Postgeschichte. Es handelt sich zwar um Beiträge zur mongolischen Postgeschichte,

    aber darin wird all das geleistet, was wir heute von derlei Arbeiten fordern können.

    Grundmann in Archiv 2/2018

    und vor allem die (englische) Dissertation von Marton Ver aus Szeged (Ungarn) zur mongolischen Post.

    einfach googeln ...

    Ich habe mich sehr gefreut, endlich von der Seite der Historiker derart gute Ansätze zu finden. Es besteht Hoffnung!

  • dem Beitrag "Aus der Türkey":

    Ein Brief, der das Potential für diesen Stempel gehabt hätte wird als Los 637 bei Lugdunum angeboten.

    Er kam aus Constantinopel 2. April 1813 und lief nach Vervier. Offenbar waurde der Brief nach Wien verbracht und dort ausgegeben wie ein Brief aus Österreich mit dem d´autriche. Wäre der Brief postalischc aus constantinopel befördert worden, hätte er den Stempel "Aus der Türkey" tragen sollen und wäre dann mit 20 kr C.M. österreichischen Transit an Bayern geliefert worden. Er wäre dann das erste Stück, das in diese Richtung gelaufen wäre. Viel Konjunktive, so bleibt die Zahl der registrierten Briefe weiter sehr überschaubar.

  • Liebe Leser,

    einige von euch haben bereits in academia gestöbert.

    Bezüglich der hier angesprochenen Themen kann man dort auch fündig werden:

    einfach - helbig academia bei google eingeben.

  • Zu dem Vermerk V.N. wie er im Buch S. 40 behandelt wurde ist ein weiterer Brief aufgetaucht, der in den Juli 1816 datiert und damit das bisher letzte Datum markiert.

    Er stammt aus Burtscheid also wieder nicht aus England, wie die früheren meisten andern. Mit franco Aschaffenburg lief er wohl über Frankfurt. Als Anwendungsort kommen dann eigentlich nur Frankfurt und Augsburg (unwahrscheinlich) in Frage. Vielleicht will Frankfurt damit die Herkunft aus den Niederlanden festhalten

    weil mit den Niederlanden und den vermittelnden Preussen die vertragliche Situation noch nicht abschließend geklärt war und eine besondere Abrechnungsweise verbunden war. Also bringen vielleicht einschlägige taxissche Akten in Regensburg näheren Aufschluss.


  • In dem Buch hatte ich mich nicht an die Briefe aus und nach den italienischen Staaten zwischen 1814 - 1818 (dem Datum des ersten Postvertrages zwischen Österreich und Kgr. Sardinien) herangetraut. Durch intensive Archivrecherchen sind wesentliche Quellen gefunden worden, die sowohl den praktischen Postdienst zwischen Mailand und Turin wie auch den Postverkehr mit den anderen fremden Staaten beleuchten. Im Grunde gilt, jeder Brief aus dieser Zeit ist von Bedeutung egal. Alles was über Mailand nach und aus italienischen Staaten transitiert liefert wichtige Bausteine zum Verständnis. Daran ändert auch der frühe Postvertrag zuwischen Österreich und dem Kirchenstaat 1815 nichts, weil er in wesentlichen Teilen nicht korrekt umgesetzt wurde und wesentliche Korrespondenzen bewusst nicht erwähnt. Es bleibt spannend und ich muss gestehen, es ist noch viel chaotischer und vielschichtiger als es Mayr in seinem Buch über Metternichs geheime Postlogen beschrieb. Trotzdem: die Briefe mussten befördert werden und fanden ihren Weg, Interessant ist da z.B. auch die Rolle, die die Toskana gegenüber Sardinien 1814-1819 spielte.

    Gruß an alle, die sich an solchen Themen erfreuen.

  • Wer das in Beitrag #8 vorgestellte Buch Beiträge zur europäischen Transitpost Band 1 von J. Helbig noch nicht hat, kann es jetzt zu einem stark reduzierten Preis hier erwerben.

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • ... der schnelle Erwin fängt den Wurm, äääh Helbig! :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich war schon im Studium schnell, wenn’s darum ging, eines der beiden vorgeschlagenen Fachbücher aus der Bibliothek auszuleihen.

    Lieber Erwin,

    ich war früher auch immer schnell; während die anderen noch rutschten, lag ich schon längst am Boden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.