• Hallo,

    sicherlich wird Martin auf deutsch übersetzen!

    afin d'accélérer la distribution des correspondances, la P&O et le Post Office ont ponctuellement ou temporairement expérimenté le tri à bord de certains paquebots.

    C'est le sens du timbre apposé au verso :

    Il a été frappé à bord du TANJORE (parti de Ceylan le 24 juillet, escale à Singapour les 31.07 et 01.08, arrivée à Hong-Kong le 7 août 1871). Il transportait le courrier de la malle de Chine qui lui avait été remis à Ceylan par le DELHI parti de Suez le 8 juillet.

    Il semblerait que ces cachets de tri soient peu courants.

    Beste Grüsse,

    Laurent.

  • Vielen Dank Laurent.

    Martin

    ---------------------------------------------------

    Nach folgende die Übersetzung:

    Um die Beförderung von Briefen zu beschleunigen, experimentierte die P&O und das General Post Office zeitweise mit dem Sortieren der Post an Bord bestimmter Schiffe.

    Dies ist der Hintergrund des auf der Rückseite angebrachten Stempels :

    97359-capture-d-e-cran-2022-06-13-a-10-41-00-png

    Der Marine-Sorter wurde an Bord der TANJORE abgeschlagen (Abfahrt von Ceylon am 24. 07., Zwischenstopp in Singapur am 31.07. / 01.08., Ankunft in Hongkong am 7. August 1871). Die TANJORE beförderte die Post aus dem China-Postsack, der ihr in Ceylon von der am 8. Juli aus Suez ausgelaufenen DELHI übergeben worden war.

    Die Marine-Sorter scheinen nicht so häufig vorzukommen.

    Beste Grüsse,

    Laurent.

  • Hallo,

    für den nachfolgenden (etwas lädierten) Brief habe ich versucht den Leitweg zu bestimmen. laurent hoffentlich habe ich die Schiffe richtig heraus bekommen:

    Rückseite

    Der Tarif über Triest von 8 Groschen wurde mit Verfügung Nr 97 von 1868 im Postamtsblatt 33 erstmals veröffentlicht.

    Folgende Route schlage ich vor:

    Triest: Abfahrt 2/9 oder 9/9 nach Alexandria (Schiff leider nicht bekannt)

    Mit der Baroda

    Suez: 17/9

    Aden: 22/9

    Galle: 1/10

    Mit Geelong:

    Galle: Abfahrt 2/10

    King George Sound: 19/10

    Melbourne: 25/10 Ankuftsstempel

    Quelle: British Maritime postal history: The P&O Bombay & Australian Lines - 1852-1914

    Schönen Sonntag

    Martin

  • Liebe Sammlerfreunde,

    heute hat der Postbote einen Brief gebracht, der es erlaubt nach mehr als zwei Jahren wieder einmal Brief (auch wenn nicht ganz vollständig) in diesem Abschnitt zu zeigen:

    Die Gebühr betrug seit dem 16 Januar 1871 8 1/4 Gr , denn ab diesem Datum konnten Brief auch nach HINTER-Indien (dort lag nämlich der Empfangsort Akyab). Die italienische Postverwaltung erhielt die oben ausgewiesenen 83 Centesimi.

    Für Interessenten hier der Auszug aus der Postverordnung:

    ... der Abschnitt zum Weiterfranko:

    Den Transportweg muss ich mir noch erschließen....

    Schönen Abend

    Martin

  • Hallo Martin,

    faszinierender Brief. Adressiert ist er an Paul Koop, der wohl auch später Consul des deutschen Reiches und anderer Staaten in Hinterindien (Burma) war. Hier findet sich bestimmt weiteres im Internet.

    Bei den Mohr Brothers & Co. handelt es sich um eine Agentur und Handelsgeschäft, vorwiegend von Reis. Im Reishandel war man hierzulande zu jener Zeit führend, obwohl das Produkt einen langen Transportweg voraussetzte.

    Besonders spannend fand ich den Lebenslauf eines der Mohr Brothers (Eduard), der nur ca. 4 Jahre in Akyab die Geschäfte seines Bruders mitleitete und dann nach Deutschland zurückkehrte.


    Und hier etwas ausschmückender


    Deutsche Biographie - Mohr, Eduard

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


    Einmal editiert, zuletzt von guy69 (27. November 2024 um 07:08)

  • Hallo Martin,

    mit Hinter-Indien ist eigentlich nicht Indien gemeint.

    Akyab gehörte damals zu Indien, Briefe nach/aus Burma waren nicht teurer als solche aus Bombay oder Calcutta.

    Hinter-Indien war zu der Zeit ehr Singapur, Penang oder Malaysia.

    Der Brief ist über Brindisi und von dort mit einem Dampfer der P&O bis Alexandria.

    Mit der Bahn nach Suez und weiter mit einem P&O Dampfer über Aden bis Bombay.

    Von Bombay mit der der Bahn bis Calcutta und wahrscheinlich mit einem Dampfer bis Akyab.

  • Hallo Kibitz,

    ich bin nicht sicher, deinen Hinweis richtig verstanden zu haben. Die Definition von Hinter-Indien ist sowohl geografisch als auch postalisch eindeutig:

    Quelle: Weimar Geographisches Institut - 1870

    Die deutsche Postverwaltung ordnet Akyab auch Hinterindien zu: "...unterliegen die Correpondenzen nach den an der nördlichen Hälfte der Weftküfte von Hinter-Indien gelegenen Britischen Landschaften Arakan, Pegu und Tenafferim - Hauptorte Akyab, Baffein, Malmain ..."

    Und der Tarif (siehe unter #24) war auch anders, denn er betrug 8 1/4 Groschen während ein Brief nach Calcutta oder Bombay nur 7 1/4 Groschen kosteten, wie ein anderer Brief aus meiner Sammlung zeigt:

    Schönen Abend

    Martin

  • Hallo Martin,

    Warum die deutsche Postverwaltung Burma postalisch unter Hinter-Indien führte kann ich nicht nachvollziehen.

    Burma gehörte, anders als Singapur, zum gleichen indischen "Portobereich" wie Calcutta.

    Ein Brief aus Burma in den NDP war genau so teuer wie ein Brief aus Calcutta.

    Der Leitweg über Penang war die einzige Ausnahme und der wurde sehr selten bei Briefen von und nach Moulmain benutzt.

    Für GB war postalisch Hinter-Indien Singapur usw. Ein Burma gibt es in der Liste nicht.

    (363) - Towns > Edinburgh > 1846-1975 - Post Office Edinburgh and Leith directory > 1846-1847 - Scottish Directories - National Library of Scotland

    (617) - Towns > Edinburgh > 1846-1975 - Post Office Edinburgh and Leith directory > 1870-1871 - Scottish Directories - National Library of Scotland

    Wie der NDP hier verfahren hat kann ich nicht sagen.

    Für Post von/nach Frankreich oder auch die USA kenne ich diese Unterscheidung auch nicht.

    Auch die indischen Postal Guides machen zwischen Burma und Indien keinen Unterschied.

    Deshalb habe ich Post 30 geschrieben da Deutschland bzw. der NDP hier anscheinend anders verfuhr als eigentlich nötig.

    India Postal Guide 1872 Seite 26/27

    Beste Grüße

    Martin

  • Hallo zusammen,

    für den folgenden Brief nach Yokohama fehlen mir Unterlagen zum Speditionsweg ab HongKong. Kann da jemand helfen?

    Aus gleicher Korrespondenz wurde 1989 bei Köhler ein weiterer Brief versteigert, leider ohne Abbildung der Rückseite. Daher ist nicht ersichtlich, ob er bis Yokohama gelangte und zurück spediert wurde oder gleich in HongKong verblieb:

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Martin,

    vielen Dank für die Info!

    kannst Du mir bitte eine Literaturempfehlung zu des Ostasien-Schiffslinien geben? Ich habe viel über die Nordatlantik-Linien, aber nichts zu den übrigen.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    die Werke von Reg(inald) Kirk sind sicher immer noch das Maß der Dinge. Und wenn es von und nach Australien/Neuseeland gehen soll, dann ist als erstes Colin Tabeart zu empfehlen.

    Viele Grüße

    Martin


  • Lieber Martin,

    vielen Dank für diese Empfehlungen!

    Liebe Grüße

    Jürgen

    Vielleicht noch eine Anmerkung: Kirk und Tabeart haben vor allem britischen Linien im Fokus. Für die französischen Linien sind immer noch die entsprechenden Bände von Raymond Salles erste Anlaufstelle.

    Viele Grüße

    Martin