• Hallo bk,

    ok, ich stand da halt noch bischen auf wackeligen Füssen mit rum.

    Vielen Dank + Gruß !

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,

    anbei wieder einmal ein netter Beleg aus der Rheinprovinz, hier aufgegeben bei der Bahnhof-Expedition Saarbrücken ins vorderpfälzische Freinsheim (gelaufen über die Postexpedition Frankenthal/Pfalz). Im Postverein die 2. Entfernungsstufe über 10-20 Meilen, d.h. mit 2 Sgr freizumachen gewesen, wofür man vorliegend eine 2 Sgr Ganzsache zur Verwendung gebracht hat.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Liebe Sammelfreunde

    hier meine neuste Errungenschaft:
    Am 01.06.1866 in den späten Abendstunden wurde der einfach schwere Brief nach Marktleuthen aufgegeben. Von Magdeburg aus gesehen sind alle Postorte mehr als 20 Meilen entfernt und somit hier richtig mit 3 Sgr. frankiert Siegelseitig ist der Stempel leider schlecht abgeschagen - mir scheint jedoch ein anderer Ort.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ein Qualitätsbrief - sehr schön!

    Siegelseitig könnte es der Stempel von Schwarzenbach sein - liegt etwas nördlich von Marktleuthen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    den folgenden Brief vom 11.3.1867 aus Lippstadt in Preußen nach Immenstadt verstehen ich hinsichtlich seiner Taxen gar nicht.

    Im Postverein waren Portobriefe in der Währung der Abgabepost = Kreuzer zu taxieren. Demzufolge hätte man 12 Kr. notierten müssen, die auch vorhanden sind (12 x - das "x" für Kreuzer ist etwas flüchtig geschrieben).

    Oben sehe ich 3 6/12, was nur 3 6/12 Silbergroschen bedeuten kann. Aber warum bei einem Portobrief nach Bayern, wo Groschen nie Währung waren, eine Silbergroschen - Taxe notieren?

    Dazu sind die 12 Kr. gestrichen worden, was während des Postlaufs nicht passieren durfte und was nach dem Postlauf nur vom Absender hätte vorgenommen werden können, für den es ja egal war, was auf dem Brief stand, weil er den Betrag ja längst bezahlt haben musste, sonst hätte er ihn gar nicht erst ausgehändigt bekommen.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    zu der merkwürdigen Portobrief-Taxierung kann ich leider nichts beitragen, aber in blauer Tinte war`s bestimmt nicht Bayern, welches die - eigentlich korrekten - 12 Kr ausgestrichen hat, oder ?

    Anbei wieder einer franco nach Bayern zu 3 Sgr, schöner wird man es von diesen, mit Posthörnern gezierten Hufeisen-Abschlägen her wohl kaum noch bekommen können. Hier aufgegeben von der Coeln`schen Spinnerei und Weberei.

    + Gruß !

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    zu # 265

    Bayern schrieb so gut wie nie mit blauer Tinte damals und die mit blauer Kreide notierten 12x wurde von der blauen Tinte gestrichen - sehr merkwürdig ...

    Dein Brief ist Spitzenklasse - diese Stempelform hat sich Bayern leider entgehen lassen, sonst könnten wir Süddeutschen da mithalten, können wir aber nicht.

    Wohl dem, der solche Incoming - Mail - Briefe zeigen kann. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo Pälzer,
    bei dem Hufeisenstempel handelt es sich nach Spalink um den Typ 4-6. Er wurde demnach vom 6.10.1865 bis 19.8.1867 verwendet. Ab August 1866 bekam der Außenkreis eine Delle, wie bei deinem Brief schön zu sehen ist.
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Freunde,

    den folgenden Brief vom 11.3.1867 aus Lippstadt in Preußen nach Immenstadt verstehen ich hinsichtlich seiner Taxen gar nicht.


    lieber Ralf,
    bei einem einfachen Brief sollte es die Portostufe 3 6/12 Sgr. ja gar nicht geben. Meiner Meinung nach hätte er 3 Sgr. erfordert.
    beste Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    3 Sgr. konnten es nicht sein, weil über 20 Meilen im Postverein 3 Sgr. plus 1 Sgr. Portozuschlag = 4 Sgr. ergaben.

    Nur Taxis hat feinsinnig bei Briefen in den Süden der Republik die von dort kassierten 12 Kr. in 3 1/2 Sgr. reduziert und sich so 1/2 Sgr. aus der preußischen Portokasse gezogen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralf,
    ich habe nicht an den Zuschlag von 1Sgr. bzw. 3Kreuzer gedacht, die ja nicht nur bei ungenügend frankierten, sondern auch bei unfrankierten Briefen in den Postverein zum Ansatz kamen.
    viele Grüße
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo preussen_fan,

    ich werde auch immer mehr ein solcher, bei solch traumschönen Abschlägen ! Vielen Dank für die diesbezüglich gelieferten Hintergrundinformationen, die jetzt in der Sammlung in die Beschreibung einfließen werden.

    + Gruß !

    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ich glaube dass ich diese zwei Briefe nicht gezeigt habe.

    Es gab wohl eine ganz grosse Korrespondenz zwischen Erfurt und Gimmeldingen in Pfalz. Ich zeige hier ein von 1853 und ein von 1854. Beide sind bar frankiert.
    Die zeigen aber eine möglich unterschiedlichen Laufweg, oder wenigstens eine unterschiedlichen Behandlung.
    Der 1854 Brief zeigt keine Laufwegstempel aber der 1853 Brief hat einen Gotha und Frankfurtstempel.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    2 hübsche Briefe aus bekannter Korrespondenz - es gibt sicher viele Dutzend davon, von der VMZ bis in die 1860er Jahre.

    Die unterschiedliche Leitung bzw. die unterschiedlich aussehenden Siegelseiten hängen vermutlich damit zusammen, dass im Postverein zum 1.4.1854 das Kartierungsverfahren geändert wurde und wir seit diesem Zeitpunkt in der Regel kaum noch Transitstempel sehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Das Datum habe ich nicht gekannt, ist aber überall deutliche dass es im Laufe von 1854 eine Änderung gab.

    Hier zwei Briefe noch:

    1866 mit Umweg (Fehlleitung-noch kein Krieg), aber statt Neustadt über Mussbach nach Gimmeldingen.

    Zweite Brief ist aber ein Vorvereinsbrief der ich hier anhänge. 1846 mit gekannter Botenlohn rückseitig vermerkt.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    über deine Briefe könnte man im Philatelistischen Arbeitskreis einen kleinen Vortrag halten, weil sie alle ein bisschen verschieden sind.

    Gimmeldingen hatte als kleiner Ort ohne Post die Expedition gewechselt von Neustadt an der Haardt zu Mussbach. Aber Mussbach war sehr klein und außerhalb der Pfalz kannte man diesen Ort kaum. Daher verwundert es nicht, dass die Post Probleme hatte, ihn an den richtigen Mann zu bringen. 2 badische Zugstempel auf einem Pfalzbrief muss man erst mal zeigen können - klasse! :P:P

    Der andere ist auch sehr schön - auch hier kenne ich einige Fehlversendungen nach Neustadt an der Aisch; es ist eine sehr interessante, schnuckelige Korrespondenz. Schade, dass sie in alle Winde verstreut wurde damals und keiner Bilder der postalischen Flächen gemacht hat - über sie könnte man sonst ein Buch schreiben, so viele interessante Facetten weist sie auf.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Eben das Problem dass alle Briefe verstreut sind vor die genau registriert sind ist sehr schade. Aber wie man das vermeiden konnte weiss ich nicht, weil wer will es bezahlen? Sollte man vielleicht ein Fond machen?

    Bis dann müssen wir unsere Briefe zeigen so dass andere sich informieren lassen können um seine Vergleiche zu machen.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    das Problem ist, dass Entdecker von Korrespondenzen schnell Geld sehen wollen und 1.000 Euro jetzt erachten viele als interessanter, als 2.000 Euro in einem Jahr (um in kleinen Skalen zu formulieren).

    Die postgeschichtliche Aufarbeitung ist aber auch möglich, ohne pekuniäre Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Wenn jemand von z. B. 1.000 Briefen Scans macht vorne/hinten/innen, also 3 Scans je Brief, dann legt man 3 Briefe auf den Scanner und nach 334 Scanvorgängen - also einem Tag - ist alles im Lot und wir hätten alle Informationen.

    Längerfristig betrachtet wäre das eh die bessere Lösung, weil erkannt werden könnte, was interssant ist und dadurch höher zu bezahlen wäre, als der Standard. Dies später heraus zu finden ist viel zeit- und geldaufwändiger, ohne die gleichen überzeugenden Ergebnisse zu liefern. Eigentlich eine win-win-Situation ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.