Unterfrankierte Briefe

  • Lieber Erwin,

    vielen Dank fürs Zeigen der Siegelseite - sieht schon sehr merkwürdig aus - Leitung über Taxis nach Baden, aber keine Transitstempel, keine badischen Stempel, unterfrankiert, aber nicht bemerkt, weder hüben, wie drüben. Ich vermute mal, dass das ein sog. Blindgängerbrief ist, bei dem so ziemlich jeder (Absender, Aufgabe-, Transit- und Abgabepost) alles falsch gemacht hat, was man falsch machen konnte. Muss man auch erst mal haben von Preussen ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Erstaunlich, daß es so etwas in Preußen gab.

    Fehlerfrei arbeitete auch die preußische Post nicht immer:

    :

    Seitens der sächsischen Post wurde der doppelt schwere und damit unterfrankierte Brief als grenzfrankiert behandelt und ausgezeichnet. Die preußische Post aber stempelte mit PD, was den Empfänger entlastete, aber seitens der französischen Post vermutlich zum Rückgriff auf die preußische führte. Wer letztlich für die verbliebene Differenz aufkam, geht aus dem Brief natürlich nicht hervor. Immerhin entsprach der sächsische Grenzfrankovermerk auch nicht den vertraglichen Regeln.

  • liebe Freunde,

    weils so schön war, noch eine kurze Frage:

    Wieso hat der Brief von Görlitz nach Hamburg eine Nachtaxe von 4 (Sgr. oder was?) Er ist doch mit 3 Sgr. korrekt frankiert, oder übersehe ich was?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    ich sehe und bewundere schon die ganze Zeit Deine ausgesucht interessanten und schönen Belege. Es ist nicht mein Gebiet, also kann ich dazu nichts sagen.

    Aber eine Frage hätte ich, Essen und Sindelfingen fallen aus. Wo hast Du die schönen Belege aufgetrieben?

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Lieber Erwin,

    in Hamburg zahlte man nicht mit Silbergroschen, sondern mit Schillingen - der Empfänger des unterfrankierten Briefes hatte folglich 4 HShC (hamburgische Schilling Courant) zu zahlen, dem Äquivalent von 3 Sgr.. Im DÖPV war immer in der Währung der Abgabepost zu taxieren bei Porto- bzw. unterfrankierten Briefen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    gerade hat’s bei mir geklingelt, kurz bevor ich deine Antwort gelesen habe, Das sei zu meiner Ehrenrettung noch gesagt.

    Doppelt schwerer Brief, 3 Silbergroschen plus 1 Silbergroschen in den Postverein für Unterfrankatur.
    Danke für die Währungsbestimmung

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    nö, das zu meiner Ehrenrettung. ^^

    Brief der 2. Gewichtsstufe innerpreussisch (Hamburg war ja auch Heimat eines preussischen Amtes). Daher 6 Sgr. Franko über 1 - 2 Loth über 20 Meilen, aber nur 3 Sgr. frankiert.

    Innerpreussisch gab es keinen Portozuschlag, daher nur 3 Sgr. Nachtaxe, diese konvertiert (reduziert) in Hamburgische Währung 4 HShC) zahlbar vom Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    da hätte ich jetzt nicht dran gedacht, obwohl ich natürlich weiß, dass Hamburg ein preußisches Postamt hatte.
    Liebe Sammlerfreunde,

    hat eventuell jemand eine Reduktionstabelle Thaler in Hamburger Schillinge?

    Die Frage ist ja auch noch, wo die Portogebühr ausgeworfen wurde. Innerhalb von Preußen machte das das Aufgabe Postamt, ging der Brief ins Ausland machte das das Postamt welches im Kartenschluss mit dem Ausland stand.

    Wie war es aber hier, wo es ja in ein preußisches Postamt ging, aber die Währung anders war?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan