Zweiter Koalitionskrieg 1799 - 1802

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Militärbrief von Giesingen (bei Feldkirch) vom 9. April 1800 nach Deggingen, durch Augsburg nächst bei Nördlingen.
    Aus dem Inhalt: ... Das erste Batallion.... ich mit dem zweiten in das Bludenzer Tal, in Reserve..... am 25 ten bekam ich Befehl mich alsbald mit meinem Batallion vorwärts zu begeben .... ich bin nun in Giesingen ein Stündlein von Feldkirch .... und das ganze Regiment ist von Memmingen an bis Balzers längs dem Rhein nach postiert.... bis Sargans hinunter .... wird man nichts unternehmen, bis ein Teil von der Armee von Italien gegen die südl. Schweiz wird anrücken ... so würden wir bald in Frankreich sein ... wo Bonaparte sein Heil in der Rotalisten Seite soll gesucht haben ..... für unser Vaterland könnte es großes Übel abhalten, welches ansonsten der Krieg noch notwendiger werden würde.......
    Porto müßte 3 1/2 Batzen sein, denke ich.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,

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    na der ist ja wirklich prima, passt voll in die Vorarlbergbedrohung durch die Franzosen Anfang 1800 und das, was sich der Verfasser gedacht hatte, nämlich mit den Koalitionstruppen nach Frankreich einzumarschieren, tja, das hat sich dann wohl bis Frühsommer 1800 mit Besetzung Münchens durch Napoleon umgedreht.

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    Danke für`s zeigen + viele Grüße

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    vom Pälzer :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    vielen Dank.
    Das war eine stürmische Zeit in Vorarlberg. Anfangs konnte in der Schlacht bei Feldkirch 1799
    Frankreich besiegt werden. Nach dem Datum dieses Briefes drehte sich dies wieder um und
    Österreich mußte nach ihrer Niederlage einen Friedensvertrag akzeptieren.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    in diese stürmische Zeit fällt folgender Brief:
    Brief aus Hamburg vom 23. November 1799, der nach Paris gebracht
    und dort als Portobrief nach Genua aufgegeben wurde. Der Empfänger
    bezahlte 20 Centimes Porto.
    Evtl. hatte dies mit folgenden zu tun:

    https://www.boerse.de/boersenwissen/…-Krise-1799--87


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgende Briefhülle aus München an Generalmajor und Brigadier der rheinpfälzischen Brigade unseren Subsidien Truppen Lieben Getreuen Baron von Wrede in Elchingen. Elchingen durchgestrichen und "a l` armee" vermerkt. Im März 1800 wurde eine bayerische Subsidien - Division mit 12.000 Mann zusammengestellt, die von Großbritanien bezahlt wurde, zum Einsatz gegen Frankreich unter Generallieutenant Christian Freiherr von Zweybrücken. Mit kurfürstlichen Erlaß vom 30. März 1800 (Übernahme am 2. April 1800) wurde Carl Philipp von Wrede zum Brigadier der rheinpfälzischen Brigade der Subsidientruppen mit Generalmajors-Rang ernannt, die der Division des Generallieutenant von Zweybrücken unterstellt war. In den Schlachten bei Meßkirch am 5. Mai 1800 und bei Memmingen am 10. Mai 1800 bewährte er sich in besonderen Maße, daß er am 14. Mai 1800 im Alter von 33 Jahren zum Generalmajor der Infanterie ernannt wurde. Am 13, Mai 1800 bezog die 2. Brigade "Oberst von Wrede" ein Lager im Kloster Elchingen. Evtl. teilte man aus München Carl Philipp von Wrede nach dem 14. Mai 1800 mit, daß er zum Generalmajor der Infanterie befördert wurde. Er befand sich aber nicht im Lager im Kloster Elchingen, sondern im Gelände, so daß der Brief mit einen Boten zu ihm befördert wurde. Daher das Porto von 6 Kreuzer. (Quellen: Buch: Der Feldzug von 1800 in Deutschland, Heilmann, 1886).

    Zu Carl Philipp von Wrede, folgender Link:

    Carl Philipp von Wrede – Wikipedia




    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • ...und der gefällt hier natürlich ganz besonders wegen dem Adressaten. Das ist schon ein ganz schön dickes Ding.

    Gratulation Hermann ! 8o

    Ich frage mich allerdings schon immer, wie der Fürst das geschafft hat, aus der von den französischen Revolutionstruppen schon seit 6 Jahren besetzten Pfalz eine ganze Brigade als Subsiedentruppe auszuheben, die dann auch gegen Frankreich in den Feldzug ging.

    Viele Grüße

    Tim :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,
    leider nur eine Briefhülle, die sich aber aufgrund des Adressaten einigermaßen datieren lässt.
    Mergentheim - Würzburg zwischen Ende November 1800 - März/April 1801, adresssiert an:
    Monsieur Monsieur Marchant Commissaire ordonateur en Chef de l´armee Gallobatave Wircebourg.
    Am 28. November 1800 marschierte die 15.000 Mann starke französisch/niederländische Armee Gallobatave auf Würzburg und belagerte die Stadt. Nach längeren schweren Kämpfen um Stadt und Festung kam es durch einen Waffenstillstand zur Übergabe der Festung an die Armee Gallobatave. Nach Abschluss des Friedens von Luneville am 9.2.1801zog die Armee Gallobatave wieder aus Würzburg ab und hatte die Gegend spätestens März/April wieder verlassen. In etwa zu dieser Zeit kehrte die fürstbischöfliche Regierung wieder zurück. Trotzdem war der 2. Koalitionskrieg das Ende des Fürstbistums Würzburg, welches dann an Bayern angegliedert wurde.
    Der Brief ist also an einen Angehörigen der Belagerungs/Besatzungsarmee Gallobatave gerichtet.
    Der Empfänger ist Baron Honoré René Marchant https://fr.wikipedia.org/wiki/Honor%C3%A9_Ren%C3%A9_Marchant . Er beendete seine militärische Karriere als Divisionsgeneral.
    Gruß
    bayernjäger

    PS: Kurze Abhandlung der Geschehnisse: http://frankenland.franconica.uni-wuerzburg.de/login/data/2001_71.pdf

  • Hallo Jens,

    ich meine, daß es ein Porto-Brief ist und die 3 Stüber in Düsseldorf bezahlt wurden. Zu der Zeit waren Franco-Briefe nicht sehr häufig.

    viele Grüße
    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (20. August 2024 um 15:09)

  • Liebe alle,

    hier zeige ich einen Brief vom April 1800 von Essen über Deutz nach Vilich (heute zu Bonn-Beuel).
    Wer kann mir bei dem rückseitigen Vermerk helfen? Steht da "6 neu"? Und wenn ja, was heißt das? 6 Stüber könnten von Essen nach Deutz gepasst haben? Hat jemand die Taxordnung des Kaiserlichen Postamtes Essen zu dieser Zeit vorliegen?

    Besten Dank und viele Grüße
    Jens