• Lieber Dieter,

    hier lernt man jeden Tag dazu ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    Björn, danke für die ausführlichen Angaben!

    Eine Sendung mit Briefen an das Postamt zur Verteilung an verschiedene Adressaten war in Preußen explizit untersagt.
    In Hannover war dies anscheinend erlaubt!?
    Und wie wurden diese Briefe dann bezahlt? Durch beigelegte Freimarken?
    Zudem wundere ich mich, dass jemand in Alfeld zeitgleich mehrere Briefe nach Osterode hatte (Osterode: 1861 rund 4.500 Einwohner).

    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    2 Mal editiert, zuletzt von Michael (16. April 2024 um 20:38)

  • Hallo Michael,

    der Brief mit den Einlagen ging an Struve - angesagter großer Tuchhersteller in Osterode. Vielleicht wurden mehrere Briefe gesammelt? Wir wissen es nicht. Ich habe von Hannover, auch 1866/67 unter Preußen, bisher noch keinen Brief mit Einlagen gesehen.

    Gruß Jörg

  • Hallo Jörg,

    die Angabe "per Einlage" bedeutet nach der Beschreibung von Ralph, dass in einem Umschlag o.ä. mehrere Briefe an das Postamt in Osterode geschickt und dort dann als Ortsbriefe behandelt und zugestellt wurden.

    Aus verschiedenen Gebieten, u.a. Preußen, kenne ich Briefe, auf denen "mit Einlage" oder "mit Briefen" notiert wurde. Das waren dann an einen Adressaten - i.d.R. eine Firma - adressiert, mit der Bitte, die enthaltenen Briefe bei der Post aufzugeben.

    Es sind also zwei verschiedene Sachverhalte, ob auf dem Brief "per Einlage" oder "mit Einlage" steht.

    Wenn der Brief "per Einlage" nach Osterode gelangte, hätte es mehrere (oder mindestens 2) Briefe bedurft, die zeitgleich aus Alfeld nach Osterode geschickt werden sollten. Das wäre z.B. denkbar, wenn es in Alfeld mehrere Kunden oder Zulieferer z.B. für den Tuchhändler oder andere Firmen in Alfeld gab.

    Da ich so etwas von Preußen nicht kenne, finde ich diesen Brief sehr interessant. Insbesondere auch, ob etwas zu solchen "per Einlage" an ein Postamt geschickte Briefbündel in den hannoverschen Dienstinstruktionen zu finden ist.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (22. März 2024 um 20:51)

  • Hallo Michael,

    wir sollten erstmal genau klären, ob es sich um das Alsfeld (Thurn & Taxis) oder um Alfeld (Hannover) handelt. Zeig doch bitte mal den vollständigen Absendervermerk innen mit dem Datum 1866.

    Gruß Jörg

  • Hallo Jörg,

    Entschuldigung! Es handelt sich Alfeld, hatte oben unbewußt ein "s" eingefügt, weil mir Alsfeld öfter untergekommen ist. (Habe es korrigiert)

    Der Absendeort ist handschriftlich und per Absenderprägung von H.F. Schaper eindeutig Alfeld.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Danke Michael,

    der Brief bleibt spannend!

    Ich frage mich gerade, warum auf einem Ortsbriefumschlag innerhalb von Osterode innen ein Aufgabevermerk aus Alfeld ist. Es gibt keine weiteren postalischen Vermerke aus Alfeld! Wurden die gesammelten Briefe vielleicht nur auf der Post in Osterode per privaten Boten abgegeben?

    Wer hat noch eine weitere Idee?

    Gruß Jörg

  • Hallo Jörg,

    ein Alfelder schreibt an seine 5 Kunden 5 Briefe. Er frankiert aber nicht jeden einzeln mit der treffenden Frankatur für einen Fernbrief, sondern packt sie unter ein Kreuzband, welches er frankiert aufgibt und er bezahlt die Gebühr für diese 5 "Ortsbriefe" dazu.

    Dann kommt das Packerl so im Zielort an, die Post reißt das Kreuzband ab, sieht die bar frankierten 5 Briefe, stempelt sie ab und lässt sie austragen. Das wäre meine Interpretation.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (22. März 2024 um 21:52) aus folgendem Grund: schon spät

  • Hallo Ralph,

    danke für Deine Erläuterung!

    Björn und ich sind im April auf unserer Tagung der ARGE Hannover-Braunschweig.

    Wir zeigen dort einmal den Brief und fragen mal in die Runde, ob Belege dieser Art in Hannover bekannt sind, wenn Michael auch damit einverstanden ist.

    @Björn (Welfe):

    Neuer Auftrag ggf. für uns ;)

    Jörg

    Einmal editiert, zuletzt von philazacke (22. März 2024 um 21:54)

  • Sorry, Jörg, habs geändert. Und viel fragen hilft! :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    in Ergänzung zum Brief von Michael in Abschnitt 56, folgenden Brief aus Lilienthal (Königreich Hannover) vom 18. Dezember 1860, mit Vermerk adreßseitig unten links: "per Beischluß franco" und Aufgabestempel "OSTERODE" (Königreich Hannover) vom 20.12., als Ortsbrief, ohne Taxierung.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo,

    sorry - ich war noch eine Antwort von der letzten ARGE-Tagung schuldig. Von unseren ARGE-Mitstreitern (vor Ort) kennt keiner eine entsprechende Verfügung oder etwas ähnliches.

    Diese Briefe sind weiterhin rätselhaft - aber dafür um so spannender.

    (Ich habe übrigens noch weitere "Ortsbriefe" mit dem Hinweis "per Einl(age)" gefunden.)

    Wie das genaue Verfahren ablieft, ist aber weiterhin unklar. Auch ist es komisch, dass nun für Osterode der zweite Brief aufgetaucht ist.
    Wie kam der Brief aus dem über 200 km entfernten Lilienthal nach Osterode?

    Hier ist noch weitere Forschungsarbeit notwendig. Aber ich würde es begrüßen, wenn hier weitere solche Briefe eingestellt werden, damit man ggf. Regelmäßigkeiten etc. entdecken kann. (ggf. lohnt es sich auch, einen eigenen Thread aufzumachen, um diese speziellen Briefe von dem doch recht allgemeinen "Inlandsbriefe Hannover" zu trennen).

    Gruß,

    Björn

  • Hallo Björn,

    letzer Satz ist m. E. bemerkenswert - das sollte man machen. Nur habe ich sicher ein Dutzend solcher Briefe und die Gemeinsamkeiten, die man ablesen kann, deuten auf ein Muster hin, aber auch auf unterschiedliche Behandlungsweisen allein schon der bayer. Post - da will ich von anderen Postgebieten gar nicht reden ... einfach wird also anders sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Björn,

    vielen Dank. Einen weiteren Brief möchte ich zeigen: Brief aus Brandenburg (Preußen) vom 27.4.1866, mit Aufgabe in Osterrode (Hannover) am folgenden Tag, als Ortsbrief, ohne Taxierung.

    Beste Grüße,

    Hermann